Sanierung eines Aarestegs: Gemeinden setzen auf Crowdfunding
Waren es in der Schweiz bisher vor allem Private, die über Crowdfunding Projekte ermöglicht haben, setzen nun auch zwei Gemeinden auf Schwarmfinanzierung: Veltheim und Holderbank wollen den seit 2008 aus Sicherheitsgründen gesperrten Aaaresteg sanieren und der Öffentlichkeit wieder zugänglich machen.
Auf der Plattform www.ideenkicker.ch des Gemeindeverbands Lebensraum Lenzburg versuchen sie nun den noch fehlenden Betrag von 20‘000 Franken zusammenbringen. Das Besondere an der Querung: Sie diente nicht nur Fussgängern, sondern bis Ende der 70er Jahre auch der Zementindustrie. Die Verbindung zwischen den beiden Gemeinden ist eine Transportbandbrücke, auf der einst Zement über die Aare geführt wurde.
„Seit der Schliessung vergeht fast kein Monat, in dem ich nicht angefragt werde, ob man etwas unternehmen könne, um die Brücke wieder zu öffnen“, sagt Herbert Anderegg, Gemeindeammann von Holderbank, in einem Video des Web-TV der Hypothekarbank Lenzburg, die das Projekt ebenfalls unterstützt. Man habe das Glück, dass der Zementhersteller Fixit, in dessen Besitz sich die Brücke heute befinde, Veltheim und Holderbank anbiete, sie zu übernehmen. Damit der Steg aber wieder genutzt werden kann, muss er instand gesetzt werden. Unterstützen sollen das Projekt auch die Menschen, die den Steg wieder nutzen wollen – via Crowdfunding. Den grössten Brocken berappen allerdings Gemeinden und Wirtschaftsunternehmen mit total 90‘000 Franken.
Ob genug Geld zusammenkommt, muss sich erst noch weisen. Die Aktion startete vergangenen Freitag und dauert noch bis 22. Dezember. Wer 20 Franken locker macht, erhält eine persönliche Einladung zum Eröffnungsfest der sanierten Brücke und wer 500 Franken einzahlt, wird zudem namentlich bei der Brücke erwähnt. Diejenigen, die Tausend Franken spenden werden auf besonderen Spendentafeln bei den Brückenköpfen vermerkt – auch sie erhalten eine persönliche Einladung an die Eröffnung. (mai)