Rütihard in Muttenz BL: Regierung will Solfeld aus Konzessionsgebiet streichen
Beim Solfeld Rütihard in der Gemeinde Muttenz soll kein Salz abgebaut werden dürfen. Die Baselbieter Regierung will das Gebiet aufgrund neuer Erkenntnisse aus dem Konzessionsgebiet entfernen, wie sie am Mittwoch mitteilte.
Quelle: Schweizer Salinen AG
Blick auf das ehemalige Solfeld «Sulz» und das Solfeld «Grosszinggibrunn» bei Muttenz.
Untersuchungen hätten gezeigt, dass die geologischen und hydrogeologischen Bedingungen in diesem Gebiet für den Salzabbau als sehr kritisch zu beurteilen seien und das Solgebiet sehr nahe am Siedlungsgebiet liege, heisst es in der Landratsvorlage.
Die Schweizer Salinen hatten bei Kontrollmessungen am seit 2019 inaktiven Solfeld «Sulz» und am aktiven Solfeld «Grosszinggibrunn» bei Muttenz festgestellt, dass Kavernen teilweise eingestürzt sind und seit 2021 weitere Untersuchungen durchgeführt.
Die Regierung beantragt dem Landrat eine Rückweisung ihrer Vorlage aus dem Jahr 2021. Auch soll gemäss Regierungsrat geprüft werden, ob die bisher vorgesehene Konzessionsdauer von 50 Jahren verkürzt werden soll. Der Konzessionsvertrag läuft 2025 aus.
Bedauern bei Schweizer Salinen
Die Schweizer Salinen bedauern die vorliegenden Ergebnisse, da sie nicht den eigenen hohen Qualitätsansprüchen genügten, teilte das Unternehmen mit.
Die Untersuchungen würden unter anderem zeigen, dass eine Intensivierung der Überwachung und weiterführende gebirgsmechanische Modellierungen nötig seien. Es würden zusätzliche langfristige Massnahmen zur Überwachung von Geländebewegungen und Grundwasserströmen eingerichtet.
Gemäss Mitteilung hatten die Untersuchungen gezeigt, dass es im Solfeld «Sulz» bei zwei von insgesamt 25 Kavernen zu einem Teilverbruch gekommen ist und das Gewölbe der Kavernen nachgab. Auch weiche ein Grossteil der Kavernen von der geplanten Geometrie ab. Das sei primär auf die damals angewandte und aus heutiger Sicht überholte Salzförderungstechnik zurückzuführen, heisst es weiter.
Ziel der Schweizer Salinen ist es nun gemäss Mitteilung, bis im Herbst 2023 aufzuzeigen, dass die Salzgewinnung im Solfeld «Grosszinggibrunn» durch das «Ergreifen geeigneter Massnahmen» ohne Abweichungen gewährleistet werden könne. Zudem soll das inaktive Solfeld «Sulz» nach Behebung der festgestellten Mängel in die ordentliche Nachsorge überführt werden.
Widerstand gegen Rütihard-Salzförderung
Die Schweizer Salinen hatten ihre umstrittenen Pläne für die Salzförderung unter der Rütihard 2020 auf Eis gelegt. Gegen das Vorhaben hatte sich die Interessengemeinschaft «Rettet die Rütihard» gewehrt, die von der Fondation Franz Weber unterstützt wird.
Die Gegner befürchten, dass ein Salzabbau von bis zu 50 Jahren in diesem Landschaftsschutzgebiet irreparable Schäden anrichtet und ein einzigartiges stadtnahes Erholungsgebiet verschandelt. (sda/pb)