Rückblick 2020: Was hat die Baubranche im Juli und August bewegt?
Das Baublatt berichtete über einen besonderen Schwergewichtler: Den letzten Scraper der Schweiz, der in Langenthal auf den Abtransport nach Holland wartete. Was sonst noch so gelaufen ist, zeigt unsere Übersicht.
Quelle: Claudia Bertoldi
Der letzte Schürfzug
Im typischen Cat-Gelb, etwas angerostet, ziemlich zerkratzt und zerbeult, aber ob seiner Grösse und der unter der Karosse erkennbaren unwahrscheinlichen Kraft ist der alte CAT 627E ein wahrer Hingucker. Rund 35 Tonnen schwer, ausgestattet mit doppeltem Motor und Getriebe, wurde dieser Scraper vor allem im Tonabbau eingesetzt. In den 50er- bis 70er-Jahren dienten Schwergewichtler seiner Art beim Autobahn- und Flughafenausbau. Ihre Ära hat in der Schweiz nun ein Ende gefunden. Der letzte Schürfzug wurde in die Niederlande gebracht.
Quelle: Benedikt Vogel
Neuartige Wärmepumpe: Propan heizt und kühlt
Bei den in Wärmepumpen eingesetzten Kältemitteln geht der Trend von synthetischen Fluorwasserstoffen hin zu natürlichen Fluiden wie Ammoniak, CO2 oder Propan. Ein vom Bundesamt für Energie unterstütztes Demonstrationsprojekt nutzt eine reversible, also zwischen Heiz- und Kühlbetrieb umschaltbare Luft-/Wasser-Wärmepumpe auf der Basis von Propan in einem neuen Bürogebäude in Oberwinterthur. In einer zweijährigen Messkampagne hat die Propan-Wärmepumpe in dem nach Minergie-P-Standard errichteten Neubau ihre Funktionstüchtigkeit bewiesen. Propan zeigt gute Eigenschaften bei Wärmepumpen, die eine relativ kleine Temperaturdifferenz überbrücken müssen.
Quelle: SBB
Ankergebäude mitten im Verkehrsfluss
Bevor der Franklinturm in Zürich Nord 80 Meter in die Höhe wachsen kann, geht es erst einmal in die Tiefe. Baugrund und Untertagebauten waren bei der Fundation im eng bemessenen Perimeter direkt beim Bahnhof Oerlikon grosse Herausforderungen. Gewählt wurde eine Kombination aus Flach- und Pfahlgründung. Speziell bei diesem Hochbauprojekt ist auch der Einsatz von vertikalen und horizontalen Vorspannkabeln.
Quelle: zvg
Luft statt Löffel
Saugbagger gehen im Bau überall dort mit enormer Luftleistung in die Tiefe, wo das Baggern mit herkömmlicher Maschinentechnik unrentabel oder gefährlich wäre. Gerade im kommunalen Umfeld gibt es aber noch weitere Chancen für die saugstarken Fahrzeuge. Das beginnt beim sauberen und schnellen Ausschachten in der Leitungsverlegung und -reparatur und geht mit dem Einbau und Auswechseln von Schachtarmaturen weiter.
Quelle: Hoff1980, CC BY-SA 4.0 Wikimedia Commons
Vom Unort zur Vorzeigestadt
Der erste Schritt zu einer nachhaltigen Raumentwicklung ist eine Strategie. Darüber waren sich die Fachleute am Jahreskongress von Espace Suisse einig. Eine Vorreiterin ist die Zürcher Stadt Schlieren. In der Krise erarbeitete sie ein Stadtentwicklungskonzept. Die Zentrumsplanung, die Umnutzung der Brachen, die Entlastung vom Durchgangsverkehr, der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und die Aufwertung des öffentlichen Raums: Das waren die fünf Hauptthemen des Konzepts. Die Stadt zögerte nicht und setzte die Massnahmen Schritt für Schritt um. Seither erlebt sie einen Boom. Innerhalb von 15 Jahren wuchs Schlieren von 12000 auf 18500 Einwohner, ohne auch nur einen Quadratmeter Kulturland zuzubauen.
Quelle: Dunedin Arts Zürich
Temporäre Schatztruhe
Dem Theater St.Gallen steht eine Generalüberholung bevor. Damit während der Sanierung das kunsthungrige Volk nicht darben muss, wird ein Provisoriumsbau in Betrieb genommen. Die repräsentativ wirkende Holzkonstruktion liesse sich im Anschluss wiederverwenden.