Rohstoffknappheit wirkt sich auf Bauprojekte der Stadt Zürich aus
Gewisse Rohstoffe werden aktuell immer knapper. Das wirkt sich auch auf städtische Bauprojekte aus. Die Stadt Zürich rechnet deshalb mit Verzögerungen.
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Rohstoffe wie beispielsweise Stahl werden durch die jüngsten globalen Ereignisse immer knapper und teurer.
Die jüngsten globalen Ereignisse wirken sich auf verschieden Rohstoffe aus. So haben der Ukraine-Krieg sowie die Corona-Pandemie diverse Baustoffe wie beispielsweise Stahl, Holz und Kunststoffprodukte verteuert oder verknappt.
So sei beispielsweise der Preis von Bewehrungsstahl innerhalb eines Jahres um rund 70 Prozent gestiegen, wie die Stadt Zürich in einer Mitteilung schreibt. Das zuständige Amt für Hochbau (AHB) beobachte diese Entwicklung bei stadteigenen Bauprojekten schon seit einiger Zeit sehr genau.
Verzögerungen bei Bauvorhaben möglich
Das Amt für Hochbauten stelle auch von beauftragten Unternehmen eine grosse Unsicherheit fest, was die Preisentwicklung und Materialverfügbarkeit angesichts der unbeständigen externen Entwicklung anbelange. «Es besteht das Risiko, dass die Unternehmen keine oder kaum noch Angebote bei städtischen Projekten einreichen und dadurch Bauvorhaben verzögert werden», heisst es in der Mitteilung weiter.
Das AHB habe deshalb bereits vorsorglich Massnahmen eingeleitet: «Wir können die aktuellen Herausforderungen nur gemeinsam mit den Unternehmen meistern, indem wir die neuen Werkverträge in den relevanten Punkten anpassen, um faire Bedingungen für beide Seiten zu schaffen. Zum Beispiel, indem wir kürzere Preisbindungen festlegen oder einzelne Materialpreise an einen Preisindex binden», sagt Direktorin Wiebke Rösler Häfliger.
Laufende
Werkverträge dürften zwar aus submissionstechnischen Gründen nicht verändert
werden, aber auch hier gebe es die Möglichkeit einer ausserordentlichen Preisanpassung,
hält Rösler Häfliger fest. Zudem werde jeweils im Einzelfall geprüft, ob
allfällige Lieferverzögerungen auch mittels Änderung des Bauablaufs oder durch
die Verwendung alternativer Materialien aufgefangen werden könnten. Ebenfalls
bestehe situativ die Möglichkeit, Materialpreisteuerungen über die im Projekt
eingestellten Kreditreserven zu finanzieren. Nicht verhandelbar sei die
Nachweispflicht der Unternehmer, so Rösler Häfliger weiter. Sämtliche
Verteuerungen müssten stets offen dargelegt werden.
Konkrete Auswirkungen schwer abschätzbar
Die Preissteigerungen auf den internationalen Märkten seien nicht vorhersehbar und die entsprechende Entwicklung sei momentan äusserst
unbeständig. Daher gestalte sich die Einschätzung bezüglich allfälliger
Terminverzögerungen und Mehrkosten bei den aktuell rund 300 städtischen
Bauprojekten schwierig. Es seit aber sehr wahrscheinlich, dass sich
Lieferengpässe und Materialpreisteuerungen auch auf städtische Projekte
auswirken werden, schreibt das AHB.