Regionalbahnen wegen mutmasslich unbewilligten Bauten angezeigt
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat Strafanzeigen gegen die Montreux-Oberland-Bahn (MOB) und die Südostbahn (SOB) eingereicht. Die beiden Unternehmen werden verdächtigt, ohne Bewilligung Eisenbahnbauten errichtet zu haben.
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SOB-Bahn bei Schindellegi SZ. (Symbolbild)
Die Montreux-Oberland-Bahn (MOB) und die Südostbahn (SOB) hatten mutmasslich je eine bewilligungspflichtige Anlage ohne Bewilligung erstellt, wie das Bundesamt für Verkehr (BAV) am Mittwoch mitteilte. Bei der MOB handelte es sich um Anpassungen im Bahnhof Schönried BE, bei der SOB um eine Stützmauer bei Krummenau SG.
Das BAV reichte jeweils eine Strafanzeige bei den zuständigen Staatsanwaltschaften ein. In beiden Fällen erhielten die Bahnen unterdessen die Baubewilligung für die Projekte, teilweise mit Auflagen, wie das BAV mitteilte. Für die meisten Eisenbahnbauten ist eine Baubewiligung des BAV notwendig.
Anzeige nicht gerechtfertigt
Die Strafanzeige sei nicht gerechtfertigt, hiess es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bei der MOB. Bei den Anpassungen am Bahnhof Schönried handle es sich um fortlaufende Verbesserungsarbeiten, auch zwecks Sicherheitsvorhaben.
Die SOB nahm zur Strafanzeige ebenfalls Stellung: Die vom BAV genannte Stützmauer bei Krummenau sei zwischen 2017 und 2019 geplant und realisiert worden, teilte die Regionalbahn mit. Die SOB habe einen Rechtsanwalt mit der Bearbeitung des Falles beauftragt und könne aufgrund des laufenden Verfahrens keine Stellung nehmen, hiess es weiter. (sda)