Region Bern: Neues Verkehrs- und Siedlungskonzept genehmigt
Für die 76 Gemeinden der Regionalkonferenz Bern-Mittelland gibt es ein aktualisiertes regionales Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK). Die Regionalkonferenz hat das neue Konzept am Donnerstag an einer Versammlung in Köniz einstimmig genehmigt.
Quelle: Hadi, wikimedia, gemeinfrei
Blick auf die Gemeinde Münsingen BE. (Symbolbild)
Wie die Konferenz am Donnerstag nach der Versammlung mitteilte, besteht das Ziel des RGSK darin, die Siedlungs-, Landschafts- und Verkehrsplanung aufeinander abzustimmen. Auf diese Weise werde die Region als attraktiver Lebensraum und Wirtschaftsstandort gestärkt.
Das Konzept enthält als regionaler Richtplan verbindliche Vorgaben für die Orts- und Verkehrsrichtplanungen der 76 Gemeinden. Es wurde unter Einbezug der Gemeinden konzipiert – unter anderem mit Workshops, «Echoräumen» und einer öffentlichen Mitwirkung.
Eine zentrale Neuerung des RGSK 2021 stellt laut der Mitteilung ein regionales Zukunftsbild dar, das die Entwicklungsvorstellungen der Region bis ins Jahr 2040 aufzeigt. Ein weiterer Schwerpunkt im Erarbeitungsprozess lag auf der Aktualisierung und Bereinigung der Massnahmenpakete aus den Vorgängerkonzepten von 2012 und 2016.
Noch mehr Siedlungsentwicklung nach innen
In den einzelnen Bereichen Siedlung, Landschaft und Verkehr hat sich die Regionalkonferenz Bern-Mittelland (RKBM) laut eigenen Angaben spezifische Ziele gesetzt. So schenkt das RGSK 2021 der Siedlungsentwicklung nach innen noch stärkere Beachtung.
Das bis 2040 erwartete hohe Bevölkerungswachstum will die RKBM hauptsächlich innerhalb der bestehenden Bauzonen bewältigen. Insgesamt 50 neue Umstrukturierungs- und Verdichtungsgebiete fanden Aufnahme im RGSK. Die RKBM spricht von einem geringen Bedarf an Neueinzonungen.
Im Bereich Siedlung nahm die RKBM mehrere Anliegen aus der öffentlichen Mitwirkung auf: Entwicklung einer regionalen Klimastrategie, regionale Kompensation von Fruchtfolgeflächen, regionale Planung von Sportanlagen und Definition regionaler Industrie- und Gewerbezonen.
Netz von Velohauptrouten geplant
Im Bereich Verkehr floss die 2019 verabschiedete Mobilitätsstrategie 2040 der RKBM ins RGSK 2021 ein. Die Region orientiert sich an der Vision einer effizienten, nachhaltigen und vernetzten Mobilität für alle und verfolgt vier Stossrichtungen.
Neben den drei bewährten Pfeilern «Verkehr vermeiden», «Verkehr verlagern» und «Verkehr verträglich gestalten» kommt als neues Element «Verkehr vernetzen» hinzu. Die RKBM will durchgehende Verkehrsnetze schaffen. So plant sie beispielsweise ein Netz von Velohauptrouten in der gesamten Region.
Für eine Studie zur Schaffung einer Velohauptroute zwischen Thun und Münsingen genehmigte die RKBM am Donnerstag einen Verpflichtungskredit. An dieser Studie beteiligt sich der Entwicklungsraum Thun (ERT).
Um die multimodale Mobilität – die Kombination verschiedener Verkehrsmittel – zu fördern, wird die Regionalkonferenz mögliche Standorte für Mobilitäts-Hubs und Verkehrsdrehscheiben ermitteln. Das Konzept lässt sich auf der Internetseite der Regionalkonferenz Bern-Mittelland einsehen. (sda/pb)
Weitere Informationen: www.bernmittelland.ch