Photovoltaik im Kanton Zürich: Trotz starkem Wachstum noch viel Potenzial
Das Statistische Amt des Kantons Zürich hat die Verbreitung von Solaranlagen auf Grundstücksebene untersucht. Ende 2021 waren auf Kantonsgebiet 12'600 PV-Anlagen in Betrieb. Der Löwenanteil davon entfällt mit rund 40 Prozent auf Bauten ohne Wohnnutzung.
Quelle: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de
Laut der Analyse werden PV-Anlagen im Kanton Zürich hauptsächlich auf Hausdächern installiert und nicht an den Fassaden oder abseits der Gebäude. (Symbolbild)
Der Kanton Zürich will gemäss seiner Klimastrategie bis 2040, spätestens aber 2050 keine Treibhausgase mehr ausstossen. Vor diesem Hintergrund soll das Potenzial zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen möglichst vollständig genutzt werden.
Dabei komme vor allem der Photovoltaik (PV) eine tragende Rolle zu, wie die kantonale Direktion der Justiz und des Inneren an Donnerstag mitteilte. Das statistische Amt des Kantons Zürich hat nun erstmals die Verbreitung von Solaranlagen auf Grundstücksebene untersucht.
12'600 PV-Anlagen im Kanton Zürich
Laut der Analyse waren Ende 2021 auf Kantonsgebiet mindestens 12'600 PV-Anlagen installiert, die zusammen jährlich rund 0,3 Terawattstunden (TWh) Strom produzieren. Dies entspreche etwa dem Jahresstromverbrauch des Kantons Appenzell Ausserrhoden.
Die sinkenden Preise für Solarzellen hätten den Zubau befeuert; fast alle Zürcher Anlagen wurden nach 2010 installiert. Allerdings sei es noch ein weiter Weg, bis das für 2050 anvisierte Ziel einer jährlichen Produktion von 3,5 TWh erreicht ist. Das Amt sieht in allen Regionen des Kantons grosses Potenzial für den weiteren Ausbau der Solarenergie.
Hälfte aller PV-Anlagen auf Einfamilienhäusern
PV-Anlagen werden derzeit hauptsächlich auf Hausdächern installiert und nicht an Fassaden oder abseits der Gebäude. Rund die Hälfte aller Anlagen finden sich ausserdem auf Einfamilienhäusern. Seltener seien diese auf Mehrfamilienhäusern und Gebäuden, die nicht dem Wohnen dienen. Die Anlagen auf Einfamilienhäusern machen laut Mitteilung aber nur knapp 20 Prozent der gesamthaft installierten Leistung aus.
Der Löwenanteil falle mit knapp 40 Prozent auf Bauten ohne Wohnnutzung, obwohl nur jede zehnte Anlage auf diesen Bauten stehe. Die Anlagen auf diesen Gebäuden seien entsprechend viel grösser; die mediane Leistung sei rund fünfmal grösser als jene der Einfamilienhaus-Anlagen. Auf Mehrfamilienhäusern seien die Anlagen zudem etwas grösser als auf Einfamilienhäusern.
Wie die Analyse weiter zeigt, verfügt derzeit nur etwa jedes zehnte seit 2010 neu gebaute Wohngebäude über eine PV-Anlage. Die Rahmenbedingungen hätten sich mit dem Inkrafttreten des neuen Energiegesetzes aber geändert. Neubauten müssen neu einen Beitrag zur Deckung ihres Strombedarfs leisten. Es sei zu erwarten, dass dies die Verbreitung der PV-Anlagen weiter begünstigen werde, heisst es weiter.
Verschiedene Quellen für Analyse
Die Analyse des Statistischen Amt des Kantons Zürich verknüpft gemäss Mitteilung unterschiedliche Datenquellen auf Grundstücksebene miteinander. Zentral ist dabei der Datensatz der Elektrizitätsproduktionsanlagen des Bundesamtes für Energie (BEF).
In diesem sind alle PV-Anlagen enthalten, die auf Bundesebene einen Förderbeitrag erhalten haben. Hinzu kommen die Schätzung des Solarenergiepotenzials auf kommunaler Ebene, ebenfalls vom BFE, sowie verschiedene kantonale Gebäude- und Grundstücksinformationen. (mgt/pb)
Zur ausführlichen Analyse: www.web.statistik.zh.ch