Nordamerikas höchster Berg ist kleiner
Der Denali – ehemals Mount McKinley – im Süden Alaskas ist doch nicht ganz so hoch, wie bisher angenommen: Gemäss aktuellen Messungen ist der höchste Berg von Nordamerika 6190.48 Meter hoch und damit ist er rund drei Meter kleiner als bei der letzten Messung von 1950. Dass der Berg heute kleiner als damals ist, liegt nicht daran, dass der Berg schrumpft, sondern an den präziseren Vermessungstechnologien.
Vor zwei Jahren stellte eine Radarmessung die offizielle Höhe des Denali infrage: Dieser Zufolge hätte der Berg rund 100 Meter weniger hoch sein müssen. Die sogenannte Radarinferometrie gilt gemäss U.S. Geological Survey (USGS) zwar als äusserst effizient, wenn es darum geht, schwer zugängliches und anspruchsvolles Gebiete wie etwa in Alaska zu vermessen. Allerdings eigne sich diese Messmethode nicht, um einzelne Erhöhungen zu exakt zu ermitteln. In der Folge entschied sich der USGS, den Denali genauer unter die Lupe zu nehmen.
Diesen Sommer vermass ein Team des USGS nun den Denali neu mittels neuster GPS-Technologie. Am höchsten Punkt des Berges installierten sie einen GPS-Empfänger, mit dem sie dann während eines Tages Daten sammelten. Mit diesen Daten wurde dann die Höhe des Denali neu berechnet. Dies ist relativ komplex, weil sich GPS-Satalliten an einer vereinfachten Erdform orientieren, bei dieser werden die leichten Abflachungen an den Polen zwar mit einbezogen, nicht aber die übrigen Verformungen des Planeten, was wiederum einen Einfluss auf die Meereshöhe in den verschiedenen Regionen hat. Denn entscheidende für die exakte Höhe einer Erhebung ist die höhe des Meeresspiegels der jeweiligen Region. (mai)