Neues Gebäude auf Campus der ETH Lausanne eingeweiht
Das für den Studiengang Maschinenbau erstellte Gebäude auf dem Campus der EPFL ist dieser Tage eingeweiht worden. Entworfen hat es der französische Architekt Dominique Perrault. Wegen Kostenüberschreitungen hat der Bau schon vor der Einweihung für Schlagzeilen gesorgt.
Das Gebäude mit vier symmetrischen Etagen auf dem Campus der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) wird neu den Studiengang Maschinenbau beherbergen. Ursprünglich für eine andere wissenschaftliche Abteilung vorgesehen, musste es während der Bauphase für den neuen Zweck angepasst werden. Die Steiner Gruppe fungierte als Generalunternehmer. Nun gibt es im Inneren Lernlabors, damit die Studierenden schon früh bei interdisziplinären Praxisarbeiten Erfahrungen sammeln können. Ausserdem ist ein Auditorium mit 70 Plätzen sowie ein Saal zum Test von Drohnen eingerichtet worden, wie die EPFL in einer Mitteilung schreibt.
Das Herzstück des Gebäudes ist allerdings ein grosses Glasdach über einem 17 Meter hohen Lichthof. Ebenfalls ein Hingucker ist die aus einem ausgeklügelten Storensystem bestehende Aussenfassade. Die einzelnen Module sind in Dreiergruppen angeordnet, wobei sich zwei jeweils seitlich verschieben lassen. Gesteuert werden sie über eine Wetterstation auf dem Dach – oder direkt in den jeweiligen Räumen per Knopfdruck.
Insgesamt 32 Büros wurden zudem mit Tablets ausgestattet, die mit Sensoren verbunden sind. Im Rahmen eines Experiments soll damit ermittelt werden, wieviel Energie jedes dieser Büros in Echtzeit unter Berücksichtigung verschiedener Parameter – etwa die durch die Ausrichtung der Räume eingetragene Wärme – verbraucht.
Mehr Kosten als geplant
Was die Kosten für den Bau betrifft, wurde über die Stränge geschlagen. Das Gesamtbudget sah 66,75 Millionen Franken vor. Ausgegeben wurden jedoch 23,76 Millionen mehr. Wie die Nachrichtenagentur sda schreibt, kritisierte der ETH-Rat in einem Ende April veröffentlichten Bericht die zu späte Meldung der Kostenüberschreitung. Sie blieb jedoch ohne strafrechtliche Konsequenzen, weil die EPFL die Mehrkosten durch die geänderte Nutzung begründen konnte. Das Gebäude hätte ursprünglich die Neuroprothetik beherbergen sollen. Mit der Eröffnung des Campus Biotech wurde diese Abteilung allerdings nach Genf verlagert. (mt/sda)