Neuer Gesamtarbeitsvertrag für Stadler Rail
Der Schienenfahrzeug-Hersteller Stadler Rail und die Gewerkschaft Unia haben einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterzeichnet. Ab 2016 arbeiten die Angestellten in der Schweiz pro Woche eine halbe Stunde länger, die Mindestlöhne werden zum Teil erhöht.
Zudem erhalten die Mitarbeitenden einen zusätzlichen Ferientag pro Jahr, wie Stadler Rail mitteilte. Damit nähere sich das Unternehmen der Regelung des Branchenverbands Swissmem an. Die Wochenarbeitszeit wird gemäss dem neuen GAV von 39,5 auf 40 Stunden erhöht, dies bei unbezahlten Pausen. Dafür erhöht Stadler die Mindestlöhne für Facharbeiter und Techniker um 200 Franken "auf ein branchenkonformes Niveau", wie es heisst. Bei Umstrukturierungen geniessen Mitarbeitende ab dem 58. Altersjahr wie bisher einen besonderen Schutz. Der neue GAV tritt am 1. Januar 2016 in Kraft und gilt bis ins Jahr 2022.
Peter Spuhler, CEO und Inhaber von Stadler Rail, zeigte sich laut Communiqué zufrieden mit dem "sehr fairen Vertrag, der uns ermöglicht, die Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens zu halten". Beide Seiten hätten einen "wichtigen Schritt zur Stärkung des Werkplatzes Schweiz" geleistet.
Spuhler und die Geschäftsleitung informierten am Montag die Mitarbeitenden an den drei Standorten Bussnag TG, Altenrhein SG und Winterthur persönlich über den neuen GAV.
Erhöhte Arbeitszeit läuft aus
Wegen der Frankenstärke hatte Stadler Rail im Februar die Wochenarbeitszeit für rund 3000 Mitarbeitende in der Schweiz von 39,5 auf 42,5 Stunden erhöht. Diese befristete Massnahme läuft Ende Jahr aus. "Es ist nicht selbstverständlich, dass die ganze Mannschaft bereit war, diesen Mehraufwand zur Stärkung der Firma zu leisten", wird Spuhler zitiert. Die Frankenstärke und die Aufhebung des Euro-Mindestkurses hätten Stadler Rail hart getroffen. Die Margen hätten sich massiv verringert.
Die Auslastung an den drei Schweizer Standorten sei momentan aber noch gut. Der Auftragseingang in diesem Jahr könnte 2014 übertreffen, schreibt Stadler Rail. (sda)