Neuer Bund für mehr Wohnraum will weniger Bürokratie im Bauwesen
Der neu gegründete Bund für mehr Wohnraum - dahinter stehen neben anderen der Hauseigentümerverband, der Baumeisterverband und sechs Immobilienverbände - will der Wohnungsknappheit mit weniger Bürokratie begegnen. Hürden für Aufstockungen, Verdichtungen und Umnutzungen sollen sinken.
In seinem "Wohnungspolitischen Manifest" fordert der Bund schnellere Baubewilligungen. Missbräuchliche Einsprachen müssten höhere Kostenfolgen haben. Gerichte würden Lärmvorschriften rigide durchsetzen, obwohl moderne Dämmsysteme Lärm praktisch eliminierten. - Zudem fordert der Bund gleich lange Spiesse für alle Akteure im Wohnungsbau: Er will daher Vorkaufsrechte für die öffentliche Hand eliminieren. Private Investoren dürften nicht verdrängt werden.
Laut dem Bund braucht die Schweiz 50'000 neue Wohnungen im Jahr. Gebaut würden 10'000 zu wenig. Seit 2016 sei die Zahl der Baubewilligungen um 30 Prozent gesunken. Der Mangel an Wohnungen sei unterdessen flächendeckend. Eine preisdämpfende Wirkung habe nur ein grösseres Angebot.
Vorbezug von Pensionskassengeldern für Wohnungskauf erleichtern
Für den Erwerb von Wohnraum fordert der Zusammenschluss erleichterte Bedingungen für den Vorbezug von Pensionskassengeldern. Eine Verschärfung des Mietrechts lehnt er genauso ab wie weiterreichende Mietzins- und Renditekontrollen.
Ausserdem will der Bund die Untervermietung von
Wohnungen auf zwei Jahre beschränken: "Niemand stellt die Untervermietung in Frage, denn ihr Zweck ist sozialer Natur", wird dazu Olivier Feller in der Medienmitteilung des HEV zitiert. "Aber dieser Zweck wird manchmal missbraucht, indem die Untervermietung zu einer Business-Form wird. Wir wollen nicht mehr, dass Wohnungen wiederholt zu überhöhten Preisen zur Untermiete angeboten werden, was zu Belästigungen für die bestehenden Mieter führt." Zudem sollen die Vermieterrechte ausgebaut und Kündigungen für den Eigenbedarf
einfacher werden. (sda/mgt/mai)