Neue Solaranlage versorgt Tunnel Trin in Graubünden mit Strom
Am Ostportal des Tunnels Trin im Kanton Graubünden wurde im Juni eine 130 Quadratmeter grosse Solaranlage zur nachhaltigen Stromversorgung des Tunnels in Betrieb genommen. Der Kanton Graubünden plant nun vier weitere solcher Anlagen.
Quelle: Tiefbauamt Graubünden
Die Solaranlage besteht aus 72 Panels, die jährlich rund 21‘000 Kilowattstunden Strom produzieren sollen.
Seit Mitte Juni wird die Betriebs- und Sicherheitsausrüstung des Tunnels Trin an der Oberalpstrasse H19 teilweise mit Solarstrom betrieben. Erzeugt wird dieser von einer neuen Anlage, die beim Ostportal des Tunnels erstellt wurde. 72 Solarmodule produzieren dort nun auf einer Gesamtfläche von 130 Quadratmetern jährlich rund 21‘000 Kilowattstunden Strom.
Damit liesse sich insgesamt rund sechs Prozent des jährlichen Energieverbrauchs des Tunnels abdecken, wie die Standeskanzlei Graubünden am Mittwoch mitteilte. Die Anlage in Trin ist die erste ihrer Art im Kanton Graubünden. Das soll aber nicht so bleiben: Vier weitere befinden sich gemäss Mitteilung bei den Tunnels Crestas, Plattas, Lavin und Rongellen 2 bereits in der Vorbereitungsphase.
Beitrag zur Energiestrategie 2050
Mit den geplanten Anlagen leiste der Kanton einen Beitrag zur Energiestrategie 2050 des Bundes für eine klimaneutrale Schweiz sowie zur Nutzung erneuerbarer Energie in Graubünden, heisst es weiter. Anlass für die Realisierung einer ersten Solaranlage für die Tunnelstromversorgung war der «Aktionsplan Green Deal», der 2019 vom Grossen Rat beschlossen wurde.
Quelle: Tiefbauamt Graubünden
Installiert wurde die Anlage am Ostportal des Tunnels Trin. Der Kanton plant nach eignen Angaben vier weitere solcher Anlagen.
Mit dem Impulsprogramm fördert der Kanton Massnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Teil davon ist auch die verstärkte Nutzung von Solarstrom für kantonseigene Infrastrukturanlagen – dazu zählen auch die Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen von Strassentunnels. Da diese auch tagsüber auf Energie angewiesen sind, eignen sie sich laut Mitteilung besonders für eine unterstützende Versorgung mittels Solarstorm.
Potenzialanalyse zu 68 Standorten
Aufgrund eines Vorstosses im Grossen Rat führte das Tiefbauamt bereits 2020 eine Potenzialanalyse an 68 Standorten im Umfeld kantonaler Tunnel und Galerien durch. Als wichtigstes Kriterium stellten sich dabei passende Montageflächen in Tunnelnähe heraus. Diese müssten gut besonnt sowie vor Steinschlag und Schnee geschützt sein und dürfen das Landschaftsbild nicht stören.
Bei neuen Strassenbauprojekten – etwa Tunnels, Galerien oder grossen Stützmauern – wird das Tiefbauamt gemäss Mitteilung nun künftig die Möglichkeit zur Nutzung von Sonnenergie für die Stromproduktion bereits in der Projektphase prüfen. Die Solaranlage in Trin kostete nach Angaben des Bündner Tiefbauamts rund 135'000 Franken. (mgt/pb)