10:47 BAUBRANCHE

Neue Lebensräume

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Alle zwei Jahre verleiht die Stadt Frankfurt am Main zusammen mit der DekaBank den «Internationalen Hochhauspreis» für den weltweit innovativsten Bau ab 100 Metern Höhe. Die Organisation des Preises erfolgt durch das Deutsche Architekturmuseum (DAM), dessen Träger die Stadt Frankfurt am Main ist. Heuer ging der erste Preis an das Wohnhochhaus «The Met» in Bangkok.

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Eigentlich handelt es sich beim Hochhaus "The Met" in Bangkok nicht um Balkone sondern um gestapelte Gärten.

Hochhäuser sind ein uraltes Thema. Vom Turmbau zu Babel bis heute sind sie Symbol und faszinierendes Zeichen für das technische und baukulturelle Leistungsvermögen der Menschheit. Hochhäuser sind weltweit ein unverzichtbares und zukunftsweisendes Element des Städtebaus. Für Bauherren sind hohe Häuser von grossem Repräsentationswert. Für Architekten und Ingenieure sind sie eine Herausforderung an innovative Konstruktion und Gestaltung.

Die Stadt Frankfurt am Main möchte mit dem «Internationalen Hochhauspreis» ein Zeichen setzen und Architekten, Bauherren und Investoren ermutigen, Hochhäuser zukunftsgerecht zu gestalten. Der Preis wird jeweils für ein Bauwerk vergeben, das sich durch besondere Ästhetik, zukunftsweisende Gestaltung, städtebauliche Einbindung, Nachhaltigkeit sowie innovative Technik und Wirtschaftlichkeit auszeichnet. Die Auszeichnung ist mit 50 000 Euro dotiert und wird von der DekaBank finanziert. Mit seiner Kapitalanlage-Gesellschaft Deka Immobilien Investment GmbH repräsentiert das Unternehmen einen der international grössten Immobilien-Investoren und Anbieter von Immobilien-Fondsprodukten.

Das atmende Hochhaus

2010 ging der Preis an das Wohnhochhaus «The Met» in Bangkok (Thailand). Das 230 Meter hohe Bauwerk (Entwurfsplanung: WOHA, Singapur; assoziierte Architekten: Tandem Architects, Bangkok) setzt einen innovativen ¬grünen Akzent inmitten des dichten Bangkoker Innenstadtviertels Sathorn. «Die Idee ist, ein Hochhaus so zu öffnen, dass es inmitten einer Mega-City nahezu buchstäblich atmet», urteilte die Experten-Jury unter Vorsitz von Spencer de Grey, Head of Design bei Foster + Partners, London, der den «Internationalen Hochhauspreis» 2008 gewonnen hatte.

Vorgelagerte, begrünte Balkone und in den Baukörper quer hineingeschnittene Freiräume sorgen für eine sehr hohe Durchlässigkeit, durch die sich das Gebäude auszeichnet. Alle 370 Wohnungen werden allseitig belichtet und belüftet, was ein besonders nachhaltiges tropisches Wohnen ohne Klimaanlage ermöglicht. «Diese sowohl ökologisch als auch ökonomisch äusserst effiziente Struktur dürfte bei der Suche nach innovativen lokalen Entwurfsansätzen global richtungsweisend sein», urteilte die Jury. Auch Matthias Danne, Mitglied des Vorstands der DekaBank, würdigte die Leistung des Preisträgers: «‹The Met› ist ein gelungenes Beispiel für ein ökonomisch effizientes Green Building, das durch seine innovative Gestaltung von Lebensräumen Vorbild für künftige Hochhäuser sein wird.» Projektentwickler des 2009 vollendeten Bauwerks ist Pebble Bay (Thailand) Co., Ltd., ein Tochterunternehmen des internationalen Hotelbetreibers und -entwicklers Hotel Properties Ltd. (HPL), Singapur. Das Preisgeld spendet der Bauherr dem School Pocket Money Fund der singapurischen Tageszeitung «The Straits Times». Die Stiftung unterstützt Kinder aus einkommensschwachen Familien bei der Schulbildung.

Würdigung weiterer Projekte

Neben dem Gewinner wurden auch die übrigen vier Finalisten-Gebäude ausgezeichnet. Eine Anerkennungsurkunde erhielten das 262 Meter hohe Wohnhochhaus Aqua Tower (Chicago) von Studio Gang (Chicago), der 828 Meter hohe Burj ¬Khalifa (Dubai) von SOM (Chicago), das 492 Meter hohe Shanghai World Financial Center (Shanghai) von KPF (New York) sowie das 203 Meter hohe Berufsfachschulzentrum Tokyo Mode Gakuen Cocoon Tower (Tokio) von Tange Associates (Tokio).

Der Burj Khalifa erhielt zudem die besondere Anerkennung für technologische Innovation aufgrund zahlreicher Neuerungen auf dem Gebiet der Baukonstruktion und der Aufzugtechnik. Beides werde nach Ansicht der Jury künftig den Hochhausbau weltweit massgeblich beeinflussen. Zum Preis ist im Jovis-Verlag ein Buch erschienen, das die besonderen Leistungen aller Preisträger in Wort und Bild gebührend dokumentiert. (mgt/as)

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