Monster bietet Fledermäusen ein Zuhause
Während der Lebensraum von Fledermäusen in besiedelten Gebieten immer mehr schwindet, weil moderne Bauten ihnen kaum Unterschlupf bieten, geht man im holländischen Monster andere Wege.
Dieser Tage wurde dort eine besondere Brücke fertig gestellt: Die von den Amsterdamer Next Architects entworfene Konstruktion dient nämlich nicht nur Fussgängern und Velofahrern sondern auch den fliegenden Nagetieren. Die geschwungene, rund 70 Meter lange und sieben Meter breite Querung ist so gebaut, dass sich dort Fledermäuse ansiedeln können.
Die eine Seite besteht aus lammellenartig angeordneten Holzelementen, die andere Seite aus Backstein. Für die Hauptstruktur wurde Beton verwendet. Auf der Nordseite ist die Brücke mit künstlichen Höhlen versehen, in denen die Tiere überwintern können. Laut den Architekten soll der Beton Winters in den Fledermauswohnungen für ein angenehmes und stabiles Raumklima sorgen. Derweil hat die Backsteinseite und das Deck der Brücke einen gegenteiligen Zweck: Hier sollen die nachtaktiven Tiere im Sommer nisten und ihre Jungen aufziehen können. Denn im Gegensatz zu Beton sorgen die Ziegel für Kühlung, wenn die Temperaturen steigen.
Während es sich erst noch zeigen muss, ob die Brücke ihre künftigen tierischen Benutzer überzeugt, hat sie dies immerhin schon bei den Menschen geschafft: Sie wurde für den holländischen Architekturpreis „Arc15 Detail Award“ nominiert. Neben ihr schafften dies die Markthalle des Büros MVRDV sowie die McDonald’s-Filiale der Mei Architects - beide in Rotterdam. (mai)