08:32 BAUBRANCHE

Monatsstatistik Oktober 2023: Schwäche vor Jahresendspurt

Geschrieben von: Stefan Schmid (sts)
Teaserbild-Quelle: Pascale Boschung

Das Schweizer Bauhaupt- und Ausbaugewerbe konnte im Oktober nicht durchwegs einen positiven Beitrag für eine prosperierende Hochbautätigkeit leisten. Gesamthaft ging die auf Basis von Gesuchen ermittelte Bausumme im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat nominal um 4,7 Prozent zurück. Die Zahl geplanter Projekte legte dagegen um 10,4 Prozent zu. Der Wohnbau blieb 3,9 Prozent unter dem Vorjahreswert, aber über dem Fünfjahresdurchschnitt.

EFH-Segment

Quelle: Pascale Boschung

Bei den Investitionen für den Bau von Einfamilienhäusern war der Oktober von einem Zwischenhoch geprägt.

Das Schweizer Bauhaupt- und Ausbaugewerbe konnte im Oktober nicht durchwegs einen positiven Beitrag für eine prosperierende Hochbautätigkeit leisten. Die auf Basis von Gesuchen ermittelte Bausumme ging im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat gesamthaft nominal um 4,7 Prozent zurück. Die Zahl der Projekte konnte dagegen um 10,4 Prozent zulegen. Die im Jahr aufgelaufene Summe (Year to Date – YTD) stimmt jedoch zuversichtlich (+2,3%).

Beim Wohnbau blieben die geplanten Investitionen gesamthaft zwar 3,9 Prozent unter dem Vorjahreswert, übertrafen jedoch den Fünfjahresdurchschnitt. Der Rückgang der Wohnbausumme ist vor allem auf die Entwicklung bei den Mehrfamilienhäusern (MFH) zurückzuführen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Segmentsumme um 5,8 Prozent zurück, trotz knappem Wohnraum zum zweiten aufeinanderfolgenden Mal (September: -2,4%).

Die Volatilität der Bausummen dürfte ein Indiz dafür sein, dass eine gewisse Unsicherheit im Markt besteht. Noch im Juli stieg die Projektsumme für den Bau von mehrstöckigen Wohngebäuden auf einen Rekordwert. Danach gingen die Bausummen zurück. Der gute Augustwert verhalf dem Dreimonatsdurchschnitt zu einem Plus von 1,6 Prozent (YTD: +1,7%).

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Dass der Wohnbau letzten Monat in die Miesen geriet, lag nicht am Segment Einfamilienhäuser (EFH), auf das rund ein Viertel der Wohnbausumme entfällt. Immerhin lag der Wert geplanter Projekte 2,9 Prozent über jenem des Vorjahresmonats. Doch scheint es sich dabei um ein Zwischenhoch zu handeln, denn sowohl der Dreimonatsdurchschnitt (-7,8%) als auch die kumulierte Summe (YTD: -11,2%) vermitteln ein anderes Bild. Bei Betrachtung der Summe beider Segmente dürfte die Wohnbautätigkeit jedoch zulegen (YTD: +3,8%).

Unternehmen investieren kräftig

Impulse für die künftige Hochbautätigkeit dürften von Projekten der Unternehmen kommen zur Erweiterung des Gebäudeparks. Um 43,9 Prozent schossen die Investitionen im Oktober nach oben. Auch wenn der Wert des Vormonats bei Weitem nicht erreicht werden konnte, zeigen der Dreimonatsdurchschnitt (+35,8%) und die YTD-Summe (+15,7%) trotz schwacher Konjunktur ein auf Optimismus basierendes Investitionsgebaren. Anhaltend trist ist die Lage des Segments Handel und Verwaltung. Weder die im Oktober erfassten Investitionen (-37,9%) noch der Dreimonatsdurchschnitt (-30,8%) oder die YTD-Summe (-39,0%) lassen auf Besserung hoffen.

Weniger Bauaufträge generieren als auch schon dürften Projekte der öffentlichen Hand. Im Vergleich zum Vorjahr konnte weder der Bildungs- (-10,8%) noch der Gesundheitsbereich (-88,2%) überzeugen, was allerdings die Situation nach zehn Monaten nicht adäquat abbildet. Der Bau von Schulgebäuden (YTD: +113,4%) dürfte Umsätze bringen, während der Gesundheitsbereich zurückfällt (YTD: -36,7%).

Deutschschweiz noch im Minus

Für Infrastrukturvorhaben, worunter Hochbauten für den Betrieb von Verkehrs-anlagen fallen, verlief der Oktober wenig zufriedenstellend (-42,0%), übers Jahr gesehen ist das Wachstum jedoch überdurchschnittlich (YTD: +21,6%). Das Hotel- und Gastgewerbe (Oktober: +15,6%; YTD: +11,9%) sowie das Segment Gesellschaft, Kultur und Freizeit (Oktober: +161,5%; YTD: +5,8%) wiederum dürften im Vergleich zum Vorjahresmonat auf einen erfolgsversprechenden Jahresabschluss hinsteuern.  

In den Sprachregionen sticht lediglich die Romandie positiv heraus (+70,4%), während das Tessin (-66,8%) und die deutsche Schweiz (-10,3%) abfallen. Vor dem Jahresendspurt befand sich die Deutschschweiz knapp im Minus (YTD: -2,6%). Insgesamt eine solide Auftrags-lage erwarten können dagegen die Romandie (YTD: +16,5%) und das Tessin (YTD: +15,0%).

Geschrieben von

Redaktor Baublatt

Seine Spezialgebiete sind wirtschaftliche Zusammenhänge, die Digitalisierung von Bauverfahren sowie Produkte und Dienstleistungen von Startup-Unternehmen.

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