Monatsstatistik Mai: Wohnbau schwächt sich ab
Das Schweizer Bauhauptgewerbe war im Mai von einer leichten Abschwächung geprägt. Die Summe der geplanten Hochbauprojekte ging im Vergleich zum Vorjahresmonat gesamthaft um 0,9% zurück, die Zahl der Gesuche um 4,4%. Gegenläufig präsentierte sich der Dreimonatsdurchschnitt. Schweizweit erhöhte sich die Bausumme um 7,8%, während sich die Zahl der Gesuche um 1,8% reduzierte. Akzentuierter ist der Rückgang beim Wohnbau.
Im Segment der mehrgeschossigen Renditeliegenschaften verminderte sich im Mai die Bausumme gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,0% bei einer um 9,3% erhöhten Zahl der Gesuche. Bei den Einfamilienhäusern lag im Mai die Bausumme sogar 11,6% im Minus, gleichzeitig ging auch die Zahl der Gesuche um 5,4% zurück.
Aufgrund des gleitenden Dreimonatsdurchschnitts ergab sich im Vergleich mit dem Vorjahr für Renditeliegenschaften bei der Bausumme ein Plus von 12,1% und bei den Gesuchen von 8,3%. Bei Einfamilienhäusern ging die Summe durchschnittlich um 8,5% zurück (Gesuche: -2,7%). Im April verzeichneten beide Wohnbausegmente bei der Summe noch ein überdurchschnittliches Wachstum, bei Renditeliegenschaften waren es im Vormonat +19,9% (Gesuche +21,0%), bei Einfamilienhäusern +13,0% (Gesuche +7,8%).
Kantonal gegenläufige Trends
Sehr unterschiedlich entwickelten sich Bausummen und Gesuchszahl in den einzelnen Sprachregionen. Im deutschsprachigen Landesteil legte die Bausumme bei stagnierender Gesuchzahl insgesamt um 1,2 % zu. Im Kanton Zürich stiegen im Mai sowohl Bausumme (+16,1 %) als auch Gesuchszahl (+7,8 %). Das Plus beim Durchschnitt der letzten drei Monate lag für Zürich bei +26,3 % (Bausumme).
Den Trend in den wichtigen Bauregionen zeigen auch die aufgelaufenenen Werte per Ende Mai (YTDVergleich). In Zürich lag der YTD-Wert für die Bausumme 26,5 % über jenem des Vorjahres. Rückläufig waren dagegen in Bern sowohl die Bausumme (-50,0 %) als auch die Zahl der Eingaben (-9,1 %), wobei die Entwicklung der Bausumme auch der Dreimonatsdurchschnitt bestätigte (-27,5 %). Der YTD-Wert für die Bausumme lag 22,9 % tiefer. Im Kanton Aargau erhöhte sich im Mai die Bausumme um 1,2 % bei einer leicht tieferen Gesuchszahl (-1,0 %), der Dreimonatsdurchschnitt lag 3,6 % im Plus (YTD: +0,6 %).
Quelle: Gabriel Diezi:
Im Gegensatz zur Romandie erhöhte sich in der italienischen Schweiz im Mai die Bausumme markant, während die Zahl der Eingaben zurückging.
Gegenläufig waren die Trends bei der Bausumme und den Gesuchen im Kanton Wallis mit +16,1 % (Bausumme) und -12,2 % (Gesuche). Bei der Bausumme lag der Dreimonatsdurchschnitt bei -10,7 % (YTD: -13,6 %). Ein ähnliches Bild zeigte sich in der Waadt. Dort erhöhte sich im Mai die Summe (+35,6 %) bei weniger Gesuchen (-10,7 %). Die Bausumme lag im Dreimonatsvergleich um 24,2 % höher, der YTD-Wert bei +17,5 %.
Umgekehrt war im Mai die Situation
in Genf, wo die Zahl der Gesuche regelrecht
in die Höhe schoss (+43,8 %), allerdings bei einer
um 12,1 % tieferen Bausumme. Im Vergleich
der Dreimonatsdurchschnitte gab die Bausumme
um 6,0 % nach (YTD: -11,9 %). In der Deutschschweiz
legte die Bausumme (YTD) im Vergleich
zum Vorjahr um satte 8 % zu (Gesuche +3,8 %).
In der italienischen Schweiz waren es 7,8 % (YTDBausumme)
und +3,5 % (YTD-Gesuche). Gesamthaft
erhöhte sich dort im Mai die Bausumme um
25,2 % (Gesuche: -3 %). Für die Gesamtschweiz
lagen die YTD-Werte laut den Daten der Docu
Media Schweiz GmbH bei +6 % (Bausumme) und
+3 % (Gesuche).
Industrie schwach, Tourismus top
Trotz des guten konjunkturellen Umfelds noch nicht in die Gänge kamen in den letzten drei Monaten der Industrie- und Gewerbebau sowie der Bürobau. Die Bausumme für Bauten der Industrie und des Gewerbes sank über die letzten drei Monate durchschnittlich um 28,5 % (Gesuche -4,4 %), jene für Bürobauten um 16,4 % (Gesuche -21,3 %).
Dagegen wuchs die Bausumme für Projekte im Tourismussektor im Vergleich mit dem Vorjahr um 63,1 % an (Gesuche +8,3 %), wobei sich die Entwicklungen im Währungsgefüge positiv auf die Investitionsbereitschaft in diesem Segment auswirkten. Die Zahl der Submissionen reduzierte sich im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 %, im Vormonat waren es noch +10,1 %. Bis Ende Mai lag die aufgelaufene Summe im Vergleich zum Vorjahr aber 1,0 % im Plus.