Monatsstatistik Mai 2021: Stabile Bautätigkeit erwartet
Das Schweizer Bauhauptgewerbe konnte letzten Monat die Basis legen für eine stabile künftige Entwicklung, obwohl es auf Anhieb nicht so aussieht. Im Mai schwächte sich die anhand von Gesuchen ermittelte Summe im Vergleich zum Vorjahresmonat zwar ab, doch steht der Rückgang vor allem in Zusammenhang mit den Reaktionen auf die Pandemie.
Quelle: Stefan Schmid
Auch dank Grossprojekten holt der Wohnbau wieder auf. An der Limmat in Zürich sind die Bauarbeiten für einen Sockelbau mit zwei Hochhäusern in vollem Gang (Bild).
Fast auf der Höhe wie vor Corona
Im Vorjahresmonat war die Summe aufgrund von Nachholeffekten in die Höhe geschossen. Der Grund: Angaben zu Baugesuchen in der Westschweiz konnten wieder statistisch erfasst werden, nachdem dort im April 2020 die Kantone die Veröffentlichung von Eingaben sistiert hatten. Auch die Deutschschweizer Kantone hatten bei der Gesuchstellung die Zurückhaltung abgelegt, was schliesslich zu einer vergleichsweise hohen Bausumme führte und den Rückgang in diesem Jahr relativiert.
Dass sich trotz der rückläufigen Bausumme nun eine Normalisierung abzeichnet, zeigt der Vergleich mit der durchschnittlichen Monatssumme vom Jahr vor Corona, welche im Mai sogar wieder in Reichweite lag, sich vor zwei Jahren aber weit über dem Durchschnitt befand. In den letzten drei Monaten stabilisierte sich die geplante Bausumme in einer Seitwärtstendenz nach aussergewöhnlich hohen Werten im Januar und Februar. Im Vergleich zum Vormonat konnte die Bausumme wieder zulegen (+5,5 %), was insgesamt ebenfalls für eine solide künftige Bautätigkeit spricht.
Die im Vergleich zum Vorjahr rückläufige Bausumme ist vor allem auf das Waadtland zurückzuführen, dem Kanton mit dem höchsten Bauvolumen in der Westschweiz. Der Rückgang ist in der welschen Schweiz daher ausgeprägter (-28,1%) als in der Deutschschweiz (-10,3 %), wo sich die Summe vor allem in Basel-Stadt und im Kanton Zug abschwächte. Mit einem geplanten Bauvolumen, das deutlich über dem Fünfjahresdurchschnitt lag, bleibt der Kanton Tessin im Mai auf dem Wachstumspfad.
Wohnbau solide, Industrie gibt Gas
Der Wohnbau konnte die hohen Wachstumsraten des Vormonats gesamthaft zwar nicht bestätigen (-2,9 %), doch im Vergleich zur Vorjahresperiode wurde der gleitende Dreimonatsdurchschnitt deutlich übertroffen (+6,6 %), was vor allem auf den anhaltenden Boom bei den Einfamilienhäusern zurückzuführen ist.
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