Monatsstatistik Dezember: Ein winterfester Jahresabschluss
Die Schweizer Bauwirtschaft hat das Jahr 2017 mit einem soliden Resultat beendet. Erstmals seit 2013 überstieg die Zahl der Baugesuche wieder die 50'000er-Marke.
Im Dezember erhöhte sich die Anzahl der eingereichten Baugesuche um 3,1 % gegenüber der Vorjahresperiode. Im Vergleich zum Vormonat sank diese zwar um fast ein Drittel (-29,9 %), was aber einem langjährigen saisonalen Muster entspricht. Die Daten der Docu Media Schweiz GmbH zeigen zudem, dass die Entwicklung in den einzelnen Sprachregionen sehr unterschiedlich verlief.
Während die Westschweiz im Vorjahresvergleich eine deutliche Zunahme der Baueingaben verzeichnete (+13,7 %), fiel das Plus in der Deutschschweiz mit 4,3 % nur leicht überdurchschnittlich aus. Kräftig Federn lassen musste die italienische Schweiz, wo sich die Anzahl eingereichter Baugesuche gegenüber der Vorjahresperiode mehr als halbierte (-56,8 %).
Quelle: Mägert G&C Bautechnik AG
Bauarbeiter sind hart im Nehmen: In Wildhaus SG wird eine Baustelle vom Neuschnee befreit.
Einen besonders starken Dezember registrierten in der Deutschschweiz die Kantone Thurgau
(+21,5 % gegenüber dem Vorjahr), Aargau
(+20,4 %) und Luzern (+12,3 %). Deutlich verhaltener war die Entwicklung in den für die Bauwirtschaft wichtigen Kantonen Zürich (+4,8 %)
und Bern (-1,2 %). Diverse andere Kantone mussten gar markante Rückgänge hinnehmen, so
insbesondere St. Gallen (-12,6 %), Solothurn
(-11,3 %) und Graubünden (-6,0 %).
In der Westschweiz blieb die Projektpipeline im Kanton Genf prall gefüllt (+78,6 % im Vergleich zum Vorjahr) – dies wie bereits in den Vormonaten. Freiburg wies eine Zuwachsrate von 8,3 % aus, die Baueingaben in der Waadt nahmen nur leicht zu (+1,0 %). Der Einbruch der Baugesuche im Tessin (-55,9 %) prägte die Entwicklung der gesamten italienischen Schweiz.
Viele Mehrfamilienhäuser geplant
Wie bereits in den letzten Monaten stieg die Anzahl der Baugesuche für mehrgeschossige Renditeliegenschaften auch im Dezember deutlich an (+20,7 % gegenüber Vorjahr). Mangels Anlagealternativen hielten offenbar viele Investoren dem Immobiliensektor die Treue. Auf hohem Niveau stabil blieben die Baueingaben für Einfamilienhäuser (+0,5 %). Insgesamt machten die Wohnbaugesuche damit 59,2 % aller registrierten Eingaben aus (davon Renditeobjekte 17,5 %). Weiterhin dynamisch präsentierte sich das Bürosegment: Es wurden deutlich mehr Baugesuche eingereicht als in der Vorjahresperiode (+14,3 %). Die guten Konjunkturprognosen für 2018 schienen zudem die Bauinvestitionen im Industrie- und Gewerbesektor zu stützen. Im Vorjahresvergleich stieg die Gesuchszahl für Wirtschaftsbauten um 1,2 %. Während sich die Baueingaben für Spitäler und Altersheime (-58,3 %) mehr als halbierten, gingen sie im Tourismus um fast ein Viertel zurück (-23,8 %). Bei Schulhäusern sanken sie um 3,1 %. Weit positiver ist der Trend bei den Freizeit- und Sportanlagen: Die Anzahl der entsprechenden Gesuche stieg um 9,3 %.