„Modernstes Flusskraftwerk der Schweiz“ bei Hagneck eingeweiht
Das laut BKW „modernste Flusskraftwerk der Schweiz“ steht am Bielersee: Heute wurde das Wasserkraftwerk Hagneck an der Mündung Hagneckkanals eingeweiht. Es liefert 40 Prozent mehr Strom als die alte Anlage.

Quelle: BKW
Bettet sich in die Umgebung ein: das Kraftwerk Hagneck am Bielersee.
Im Wesentlichen haben zwei Gründe den Ausschlag zur Erneuerung des Kraftwerkes gegeben, wie Andreas Stettler, Verwaltungspräsident der Bielerseekraftwerke anlässlich der Einweihung erklärte. Einerseits war das Kraftwerk veraltet, andererseits genügten Kapazität und Stabilität des Wehrs nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen. Die Überschwemmungen vom August 2005 hätten diese Einschätzung eindrücklich belegt, so Stettler. Ein erstes Projekt trug den Ansprüchen von Heimat-, Denkmal- und Naturschutz zu wenig Rechnung, weswegen ihm die Konzession verweigert worden war. In der Folge dauerte bis 2008, bis sämtliche Interessengruppen für den Neubau gewonnen waren und ein neues Konzessionsgesuch eingereicht werden konnte.
Weil das Wehr nun trotz seiner Schutzwürdigkeit abgebrochen werden durfte, musste als Kompensation ein Gestaltungswettbewerb durchgeführt werden. Die Jury hatte sich für das Projekt des Architekten Christain Penzel, des Bauingenieurs Martin Valier und des Büros Raymond Vogel Landschaften entschieden. „Es ist aus meiner Sicht das schönste und eleganteste Wasserkraftwerk der Schweiz“, freute sich Hermann Ineichen, Konzernleitungsmitglied der BKW an der Eröffnung des neuen Werks.
Insgesamt hatten die BKW und der Bieler Energieversorger Energie Service Biel (ESB) über ihre gemeinsame Tochter Bielersee Kraftwerke AG 150 Millionen Franken in die neue Anlage. Die Bauarbeiten dauerten vier Jahre. Obwohl das Kraftwerk laut Ineichen nicht rentabel ist, hatte sich die BKW für das Projekt entscheiden, weil das Unternehmen „langfristig an die Wasserkraft glaubt“. Wasserkraft sei ein wesentliches Element der BKW-Strategie und stehe im Einklang mit den Energiezielen des Bundes, heisst dazu es in der Medienmitteilung der BKW. Ähnlich sieht es die Berner Energiedirektorin Barbara Egger-Jenzer: Sie gehe davon aus, dass die Wasserkraft derzeit nur mit vorübergehenden Hürden kämpfe. (mai/mgt/sda)