Mit der Magnetschwebebahn im Himmel über Chengdu
Asien macht es vor: anstatt kostenintensive unterirdische Eisenbahnstrecken zu bauen, setzen Japan und neu auch China auf Magnetschwebebahnen.
Alternativen für die unterirdischen Bahnnetze werden bereits seit Jahren gesucht und entwickelt. Während in Japan schon seit über 40 Jahren Magnetschwebebahnen in der Testphase und zwei Systeme bereits im Einsatz sind, ist nun auch China soweit: Ende September fand der erste Testlauf der neuen Schwebebahn statt und konnte erfolgreich durchgeführt werden.
Auf einer rund 300 Meter langen Teststrecke in Chengdu, Hauptstadt der Provinz Sichuan, wurde mit Passagieren und einem Zugführer der Einsatz getestet. Das Gefährt hat eine Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern. Pro Waggon können 120 Fahrgäste transportiert werden. „Basierend auf dem aktuellen Testlauf, schätzen wir die Kosten gegenüber denen von unterirdischen Bahnen bis zu achtmal tiefer ein“, erklärte Zhai Wanming, Hauptdesigner des Projektes, gegenüber den staatlichen Xinhua News. Dazu trage auch die nachhaltigere Energiequelle der Bahn – Lithium-Batterien – bei. Diese seien weitaus umweltfreundlicher. Auf der Teststrecke befinden sich an den Haltestellen einzelne Ladestationen. Die bisherige Strecke wird jetzt um 1.2 Kilometer verlängert und die Bahn auf ihre Leistungsfähigkeit geprüft, bevor sie offiziell in Betrieb geht.
Bei der Magnetschwebebahn handelt es sich um eine erhöhte Einschienenbahn, an der der Zug unten an einer festen Spur oder an Drahtseilen aufgehängt wird. Eines der ersten Transportmittel dieser Art entstand gar nicht mal so weit entfernt: In Wuppertal, südlich des Ruhrgebiets in Deutschland, wurde die erste Schwebebahn bereits 1901 eröffnet und ist bis heute noch in Betrieb. (pb)