16:51 BAUBRANCHE

Misstöne wegen Gstaader Konzertgebäude

Teaserbild-Quelle: zvg

Dass in Gstaad ein millionenschweres Kulturzentrum entstehen soll, darüber sind sich die Einheimischen einig. Über den richtigen Standort und die Gestaltung gehen die Meinungen allerdings auseinander.

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Die gewellte Fassade aus naturbelassenen Baumstämmen gefällt nicht allen.

Zum Artikel "Nicht mehr bauen auf der Insel" gelangen sie hier: www.baublatt.ch/misstoene2

Weil das Zelt, in dem das alljährliche Yehudi-Menuhin-Festival in Gstaad stattfindet, nicht mehr heutigen Anforderungen genügt, soll der Ferienort ein Kulturzentrum mit internationaler Ausstrahlung erhalten. Für die Architektur zeichnet der französische Architekt Rudi Ricciotti verantwortlich. Er plant einen Kubus um mit einer Fassade aus naturbelassenen Holzstämmen mit einem grottenartigen Musiksaal. Das Gstaad das rund 100 Millionen Franken schwer Projekt braucht, darüber sind sich die meisten einig. Es wurde in der öffentlichen Mitwirkung von den meisten begrüsst, wie die Gemeinde Saanen, zu der die Ortschaft Gstaad gehört, heute mitteilte.

Dennoch herrscht nicht nur Freude über das Projekt. Denn der Standort passt nicht allen, ebenso die extravagante Gestaltung des Gebäudes auch nicht. Vereinzelte Mitwirkende fänden, dass Gstaad mit dem rund 100 Millionen schweren Projekt übers Ziel hinausschiesse, heisst es weiter. Definitiv auseinander gehen die Meinungen jedoch bei der Wahl des Standorts und bei der Ausgestaltung der Gebäude. Die einen finden den Standort direkt hinter dem Bahnhof wegen seiner Nähe zum Dorf ideal, die anderen sind der Ansicht, dass das Gelände zu eng und nur schwierig zu erschliessen ist. Das Gleiche gilt auch für die Gestaltung: was die einen als grossen Wurf betrachten, der zum Dorfbild passe, lehnen andere das geplante Bauwerk als überdimensioniert ab.

Begrüsst wurde das Kulturzentrum mit Busbahnhof und unterirdischen Parkplätzen vor alle von Organisationen und Gästen. Etwas anders sehen es die Anwohner. Sie befürchten, dass sie vor allem während der Bauzeit, aber auch später, übermässige Immissionen in Kauf nehmen müssen. Die Gemeinde wird nun die Stellungnahmen im Detail auswerten. Das überarbeitete Projekt wird dann zur Vorprüfung an den Kanton geschickt. Die Bevölkerung soll voraussichtlich im Herbst 2013 über das Bauvorhaben abstimmen können.

100 Millionen aufbringen

Das Projekt ist seit rund einem Jahr im Gespräch. Private Initianten wollen neben dem Bahnhof ein Kulturzentrum mit Konzertsaal für 1200 Personen bauen. Für den Bau des Zentrums wollen die Initianten rund 100 Millionen Franken sammeln. Weitere 50 Millionen sollen für den Unterhalt des Gebäudes zusammenkommen. Mit zusätzlichen 35 Millionen Franken soll das Menuhin-Festival langfristig gesichert werden. Auf die Gemeinde kommen inklusive Erschliessung Kosten von rund 12 Millionen zu. (mai/sda)

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