08:53 BAUBRANCHE

Meyer Burger will deutsches Werk schliessen und braucht neues Geld

Teaserbild-Quelle: zvg

Das Solarunternehmen Meyer Burger sieht sich aufgrund der sich verschlechternden Rahmenbedingungen in Europa dazu veranlasst, die Modulproduktion im ostdeutschen Freiberg zu schliessen. Zudem braucht das Unternehmen neues Geld.

Technologie- und Produktecenter von Meyer Burger in Thun

Quelle: zvg

Technologie- und Produktecenter von Meyer Burger in Thun.

Nach vorläufigen Zahlen erwartet Meyer Burger für das zurückliegende Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von rund 135 Millionen Franken. Operativ erwartet das Unternehmen einen Betriebsverlust vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) in Höhe von mindestens 126 Millionen Franken. Grund für das schlechte Ergebnis seien Marktverzerrungen in Europa, hiess es in einer Mitteilung vom Mittwoch. 

Aufgrund der sich verschlechternden Rahmenbedingungen in Europa sieht sich Meyer Burger dazu veranlasst, die Modulproduktion im ostdeutschen Freiberg einzustellen. Bis zu 500 Beschäftigte könnten dort ihren Job verlieren. Die Schliessung könnte bereits Anfang April 2024 erfolgen. Die endgültige Entscheidung werde jedoch erst in der zweiten Februarhälfte getroffen, hiess es. 

Nicht betroffen von Schliessungen sei die Solarzellproduktion in Thalheim bei Bitterfeld-Wolfen. Dagegen soll das Wachstum im US-Geschäft weiter vorangetrieben werden. Ferner habe Meyer Burger Gespräche mit potenziellen strategischen Partnern aufgenommen, um die Vermarktung der Technologie zu beschleunigen. 

Rund 450 Millionen Franken Barmittel benötigt

Die Cash-Position kam zum Jahresende 2023 bei lediglich rund 150 Millionen Franken zu liegen, wie der Konzern weiter schrieb. Nach aktuellen Prognosen benötigt das Unternehmen jedoch Barmittel in Höhe von rund 450 Millionen Franken, um einen positiven Cashflow zu erzielen. Hierzu stellte Meyer Burger verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten in Aussicht. 

So sei das Unternehmen etwa in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem deutschen Wirtschaftsministerium über eine von Euler Hermes gedeckte Exportfinanzierung. Ferner habe das Unternehmen die erste Prüfphase für einen Advanced Manufacturing Production Credit sowie ein Darlehen des US-Energieministeriums erfolgreich durchlaufen. 

Auch eine Eigenkapitalfinanzierung – etwa eine Bezugsrechtsemission, Privatplatzierungen oder andere Formen eigenkapitalbasierter Finanzierung – seien weitere Optionen, hiess es. (awp sda) 

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

MC-Bauchemie AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.