Lötschberg-Scheiteltunnel: Sanierte Fahrbahn zeigt bereits Risse
Der 2021 und 2022 eingebaute Beton am Nordportal der Fahrbahn des Lötschberg-Scheiteltunnels hat Risse und bröckelt. Laut der Bahngesellschaft BLS ist die Betriebssicherheit aber gewährleistet.
Quelle: BLS AG
So präsentierte sich der Lötschberg-Scheiteltunnel im Sommer 2019.
Vor wenigen Wochen seien bei einer Kontrolle bei der Sanierung des rund 15 Kilometer langen Lötschberg-Bahntunnels Schäden am neuen Beton an der Fahrspur festgestellt worden, schrieb der «SonntagsBlick». Experten vermuteten, dass eingelaufenes Schwefelwasser das Trassee beschädigt habe.
Die BLS bestätigte am Sonntag auf Anfrage von Keystone-SDA, dass «kürzlich» im nördlichen Teil des Tunnels Schäden an der Betonfahrbahn festgestellt worden sind. Auf einer Länge von etwa 50 Metern weise der Beton Risse und Abbröckelungen an der Oberfläche auf. Um die Sicherheit zu gewährleisten, seien Spurstangen installiert worden, um die Spurweite der Fahrbahn zuverlässig beizubehalten.
Höhe der Sanierungskosten offen
«Wir untersuchen nun mit Experten die genauen Ursachen für die Schäden an der Fahrbahn, die 2021 und 2022 eingebaut wurde», teilte die BLS weiter mit. Dazu gehöre auch die Analyse der Zusammensetzung des Bergwassers und des Betons.
Noch sei daher unklar, was genau saniert werden müsse und welche Kosten damit verbunden sein werden. Die Detailprüfung dürfte voraussichtlich im Oktober abgeschlossen werden. Die BLS werde danach die weiteren notwendigen Schritte zur langfristigen Behebung der Schäden einleiten.
Die laufenden Bauarbeiten im Südabschnitt des Tunnels, die von der Firma Rhomberg ausgeführt werden, sind laut BLS-Angaben nicht betroffen. Und der Abschluss dieser Bauarbeiten werde plangemäss im Oktober erfolgen.
Mehrkosten durch Geologie und Wassereinbrüche
Seit 2018 wird das Schottergleis im Lötschberg-Scheiteltunnel durch eine Betonfahrbahn ersetzt. Ursprünglich hätten die Arbeiten 105 Millionen Franken kosten und Ende 2023 abgeschlossen sein sollen. Vor einem Jahr hiess es aber von der BLS und der mit den Arbeiten betrauten Baufirma Marti, dass die Sanierung 180 Millionen kosten werde.
Marti hatte hohe Nachforderungen gestellt. Unvorhergesehene Schwierigkeiten im Berg sowie Wassereinbrüche verursachten weitere Mehrkosten. Die Inbetriebnahme stellte die BLS damals für Ende 2024 in Aussicht. Für den letzten 1,5 Kilometer langen Abschnitt im Süden des Tunnels beauftragte die BLS die Firma Rhomberg mit der Auswechslung der Fahrspur. (sda/pb)