Leerkündigungen haben gemäss ZKB-Studie nicht zugenommen
Als in Zürich letzten Dezember den Bewohnern von 105 Wohnungen der "Sugus-Häusern" gekündigt worden ist, erhielt das Thema Leerkündigungen viel Aufmerksamkeit. Dennoch: Gemäss einer ZKB-Studie sind diese in den vergangenen Jahren aber nicht angestiegen.
"Leerkündigungen sind eine emotionale Angelegenheit", sagte ZKB-Immobilienexpertin Ursina Kubli heute vor den Medien. Durch die mediale Berichterstattung habe der Eindruck entstehen können, dass sich die Situation in den letzten Jahren verschärft habe. Dies sei aber nicht der Fall. Laut ZKB blieben im Kanton Zürich, der bei den Massenkündigungen landesweit oben auf schwingt, die Zahl der leergekündigten Wohnungen in den Jahren 2022 und 2023 sogar unter dem Niveau der beiden Vorjahre. Der Trend im Kanton Basel-Stadt, der im Ranking auf Platz zwei rangiert, zeigt in diesem Zeitraum ebenfalls leicht nach unten. Zahlen zu 2024 liegen alledings noch keine vor.
Vor allem Immobilien in grossen Städten und Ferienwohnungen betroffen
Die Leerkündigungen konzentrierten sich vor allem auf die grossen Städte und Ferienwohnungen, erklärte Kubli. So waren zwischen 2018 und 2022 schweizweit jährlich mehr als 2000 Mehrfamilienhäusern mit 30'000 Bewohnenden leergekündigt worden. Das heisst: Die Mieterinnen und Mieter mussten ausziehen, weil ihr Zuhause entweder
saniert oder abgerissen worden ist. Dies zeigt eine Studie der ZKB vom November 2024 hervor, die nun aktualisiert wordem ist.
Leerkündigungen blieben ein Dilemma, konstatierte Kubli. Sie seien oft notwendig für die klimafreundliche Modernisierung und den flächeneffizienten Ausbau des Wohnungsangebotes. Betroffene müssten aber ihr vertrautes Umfeld verlassen und die Chance, eine vergleichbar günstige Wohnung in der Nähe zu finden, sei häufig
gering. (sda/awp/mai)