Leckortungsverfahren: (N)immer Ärger mit dem Flachdach
Wassereintritt am Flachdach gehört zu den Bauschäden, die möglichst sofort behoben werden müssen. Ansonsten können die darunterliegenden Räume schnell Schaden nehmen. Doch oft ist es nicht leicht, die Ursache zu lokalisieren. Ein neues Verfahren ermöglicht eine Überwachung und schnelle Leckortung.
Es tropft. An der Decke hat sich bereits ein grosser Wasserfleck gebildet. Schnelles Handeln ist nötig, um grössere Folgeschäden wie zum Beispiel Schimmelbildung abzuwenden. Leider sind solche Komplikationen keineswegs selten. Denn Flachdächer prägen heute das architektonische Bild der Schweiz massgeblich. Neubauten werden inzwischen fast ausschliesslich mit einem Flachdach errichtet, denn sie ermöglichen eine optimale Raumausnutzung bis in die oberste Etage. Aber egal in welcher Ausführung – ob traditionell bitumenverklebte Dachpappe oder Folien, mit Erdüberschüttung und begrünt, bekiest oder begehbar mit Platten-, Steinoder Holzbelag – allen droht früher oder später dasselbe Übel: Feuchtigkeit dringt ein.
«Der Trend zum Flachdach nimmt zu. Und dies, obwohl ein Flachdach gemäss einer Erhebung der Stadt Zürich bei zirka 220 Objekten nur eine durchschnittliche Nutzungsdauer von knapp 20 Jahren hat. Ein mit Tonziegeln gedecktes Walmoder Satteldach kann 50 Jahre und mehr halten» betont Roger Müller, Verkaufsleiter bei der Kopa Bauservices GmbH in Rheinfelden, die zerstörungsfreie Systeme für Dichtigkeitsprüfung und Leckortung anwendet.
Dachziegel haben eine Lebensdauer von 80 bis 100 Jahren. Falls einer zerbricht, muss er nur ausgetauscht werden. Beim Flachdach gestalten sich die Reparaturarbeiten zumeist wesentlich aufwendiger. 146 Millionen Quadratmeter Flachdächer gibt es in der Schweiz. Bei Dächern wird deutlich mehr im Bestand als im Neubau investiert, sechs bis sieben Millionen Quadratmeter des Flachdachbestands müssen jährlich erneuert oder saniert werden.