LafargeHolcim beendet Coronajahr 2020 mit Schlussspurt
Der Zement- und Baustoffkonzern LafargeHolcim ist wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Im Schlussquartal legte die Profitabilität wieder zu. Im laufenden Jahr wird Rückenwind für das Geschäft durch die staatlichen Konjunkturprogramme erwartet.
Quelle: LafargeHolcim Ltd
Holcim-Zementwerk in Untervaz. (Symbolbild)
«2020 war ein aussergewöhnliches Jahr», betont der
Konzernchef Jan Jenisch am Freitag. Er sei stolz darauf, wie das Unternehmen
und die Mitarbeitenden mit der Corona-Krise umgegangen seien. «Wir haben einen
kräftigen Schlussspurt gesehen und sind mit gutem Momentum ins laufende Jahr
gestartet.» Die Zahlen würden die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells und
der Strategie demonstrieren.
Im vierten Quartal hat sich das Geschäft klar belebt und der
vergleichbare Umsatz lag um 1,5 Prozent über dem Vorjahreswert, das
Betriebsergebnis legte um rund 14 Prozent zu. Insbesondere in Lateinamerika
konnte der Absatz deutlich gesteigert werden und auch Europa sowie Asien
verbuchten Wachstum. Ein leichtes Minus resultierte in den Regionen Naher
Osten/Afrika und Nordamerika.
Jahresgewinn 25 Prozent tiefer
Doch die Corona-Pandemie hatte im vergangenen Frühjahr zu
einem Einbruch geführt, im Gesamtjahr ging der Umsatz um 13 Prozent auf 23,1
Milliarden Franken zurück. Der Betriebsgewinn (EBIT) lag gut 10 Prozent tiefer
bei 3,7 Milliarden Franken; auf vergleichbarer Basis waren es 1,9 Prozent
weniger.
Der Konzerngewinn brach um ein Viertel auf 1,7 Milliarden
Franken ein. Die Dividende für die Aktionäre soll unverändert 2,00 Franken je
Aktie betragen. Mit den Zahlen hat der Konzern die Erwartungen der Analysten
teilweise übertroffen. Die Nettoverschuldung betrug zum Jahresende 8,5
Milliarden Franken, was rund 1,6 Milliarden weniger sind als ein Jahr zuvor.
Rückenwind durch Konjunkturprogramme erwartet
Die Finanzziele für 2021 sind optimistisch. «Wir erwarten
eine gute Nachtfragedynamik mit positiven Trends in allen Regionen», betonte
Konzernchef Jenisch. Im zweiten Halbjahr rechnet er mit zusätzlichen
Nachfrageimpulsen durch die breit gefächerten Konjunkturprogramme in
verschiedenen Ländern.
«Die Staaten können es sich gar nicht erlauben, jetzt nicht
zu investieren», sagte Jenisch. Insbesondere das «Build Back Better»-Programm
des neuen US-Präsidenten Joe Biden sei schon sehr konkret. Aber auch in
Grossbritannien oder Indien gebe es umfangreiche Vorhaben.
Expansionspläne hat das Unternehmen auch für die neu
übernommene Firestone Building Products. Der Abschluss der Transaktion ist nun
für Ende März oder April geplant und damit früher als erwartet. Der Umsatz des
Flachdach-System-Spezialisten habe mit 1,8 Milliarden US-Dollar im 2020 über
der vorherigen Schätzung gelegen und auch der Ausblick für 2021 sei aufgrund
der Trends zu Jahresbeginn «sehr gut».
Beim bereinigten EBIT auf vergleichbarer Basis sehen die
Finanzziele des Unternehmens ein Wachstum von mindestens 7 Prozent vor. (awp
sda pb)