Kunsthaus Bregenz zeigt, was Peter Zumthor lieb ist
Das Kunsthaus Bregenz lädt ab 16. September mit „Dear To Me“ zu einer Reise durch Peter Zumthors Universum ein, aus dessen Feder die Architektur des Museums stammt. Die ungewöhnliche Ausstellung wurde von Zumthor selbst konzipiert: Denk-, Schau- und Hörkästen bringen den Besuchern seine künstlerischen Vorlieben nahe und zeigen, wo er seine Inspiration findet.
Quelle: Böhringer Friedrich, CC BY-SA 3.0 at, Wikimedia
Das Kunsthaus Bregenz feiert seienen Schöpfer mit einer Ausstellung. (Von
Die Südostschweiz hat in ihrer aktuellen Ausgabe den Architekten zur Schau befragt. Seine Absicht sei es, ein Fest für alle, für die ganze Bevölkerung, zu veranstalten. „Diesmal soll aber nicht bildende Kunst gezeigt werden, sondern die anderen Künste. Ich habe gerne Bücher, Literatur und alle Arten von Musik“, so Zumthor. Er sei aber auch ein Fan von Gärten. Deshalb hat er die Künstler Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger beauftragt, in der obersten Etage des Kunsthauses einen Garten einzurichten.
Auf seine besondere Beziehung zum Kunsthaus Bregenz angesprochen und darauf, dass man sich im Kanton Graubünden fragt, weswegen eine solche Verbindung nie mit einer Bündner Institution zustande gekommen ist, verweist er darauf, dass ihn die ETH angefragt habe, ob sie seinen Nachlass haben könne. Genauso das Kunsthaus Bregenz, das ihn um seine Architekturmodelle gebeten habe. Die Modelle sind in einer Ausstellung präsentiert worden. Sie hat laut Zumthor 40‘000 bis 50‘000 angezogen. „In Bregenz interessierte man sich einfach für die Modelle, in Graubünden bestand kein Interesse.“ Das Desinteresse der Bündner kommentiert er damit, dass er diese Erfahrung immer gemacht habe. „Die Bündner sind halt ein wenig so, schon Alberto Giacometti wollten sie nicht. Meine Arbeit ist offensichtlich nicht so virulent, dass man sich in Graubünden denkt, dass man etwas von ihm haben müsse.
Zurzeit ist Zumthor mit einem weiteren Museumsprojekt beschäftigt: mit dem Los Angeles County Museum of Art, das im 2023 seine Pforten öffnen soll. Die Planung findet vor allem in Haldenstein statt, wo Zumthor zu Hause ist. Neben seinem Büro seien noch 100 andere Leute mit der Planung beschäftigt, aber hier liefen die Fäden zusammen. „Dank der elektronischen Mittel ist heute möglich so zu arbeiten“, so Zumthor. „In Sekundenschnelle können wir die grössten Plandokumentationen in die USA schicken.“ (mai)
Dear To Me, 16. September bis 7. Januar 2018
Kunsthaus Bregenz
Weitere Informationen: www.kunsthaus-bregenz.at
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