12:59 BAUBRANCHE

Kulturzentrum mit Kurven

Teaserbild-Quelle: zvg

Im spanischen Avilés ist das Internationale Kulturzentrum Oscar Niemeyer eröffnet worden. Der futuristische Bau ist der grösste in Europa, der vom Altmeister Niemeyer entworfen wurde. Eine ganze Reihe Prominenter ist begeistert von der Institution und plant Events und Ausstellungen.

Für seine 103 Jahre ist Oscar Niemeyer noch ein Energiebündel. Spricht über die Welt und die Architektur mit Feuer in den Augen. Die Leidenschaft ist es, die den grossen brasilianischen Baumeister antreibt, und das seit Jahrzehnten. 1947 assistierte er Le Corbusier beim Entwurf für das Hauptgebäude in New York, das 1953 fertig gestellt wurde. Beide Vertreter der Moderne gingen konsequente Wege, doch der Brasilianer zog die Sinnlichkeit der Strenge vor: „Der rechte Winkel zieht mich nicht an. Was mich anzieht, ist die freie und sinnliche Kurve, die ich in den Bergen meines Landes finde.“ Und so entstanden einzigartige Betonbauten mit skulpturalem Charakter und mit geschwungenen Linien. Die brasilianische Hauptstadt Brasilia, die zwischen 1957 und 1964 entstand, stammt aus der kreativen Feder von Niemeyer. Hinzu kamen Museen, Bürogebäude und Wohnhäuser in der ganzen Welt.

Kulturverrückte Stars

Grösstes Projekt in Europa ist das neu eröffnete Internationale Kulturzentrum Oscar Niemeyer in Avilés. Es wurde von König Juan Carlos feierlich eingeweiht und soll Kulturtouristen aus der ganzen Welt anlocken und der nordspanischen Stadt neues Leben einhauchen. Fans vom futuristischen Bau gibt es schon viele, und zwar ziemlich prominente: Der Kunstfan Brad Pitt beispielsweise besuchte die Baustelle schon letztes Jahr, denn er plant Designausstellungen im neuen Kulturzentrum. Auch Woody gehört dem sogenannten Sachverständigenrat des Zentrums an, und der Molekularkoch Ferran Adrià will darin Kunst-Kochseminare abhalten.

Gebäudelandschaft

Herzstück des Baus ist die UFO-artige Konferenz- und Ausstellungshalle. In Form einer übergrossen Welle hebt sich das Auditorium von den insgesamt vier Gebäuden ab, in der Niemeyer die Sitze so angebracht hat, dass die Sicht von jedem Platz gleich gut ist. Seitlich davon liegen ein geschwungenes Mehrzweckgebäude mit Ausstellungsräumen, Filmzentrum, Restaurants und ein Kindergarten. Auf der anderenSeite befindet sich der Aussichtsturm mitGastrobetrieb. Ganz unterschiedliche Gebäude, die sich ums Gelände windenund fliessend ineinander übergehen. Eine weitere Perle von Oscar Niemeyer, über den Der Spiegel schrieb: "Nie wieder wird die Zukunft so gut aussehen mit mit den Bauten des Brasilianers." (ka)

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