15:23 BAUBRANCHE

Kritik am kantonalen Richtplanentwurf

Die Stadt Winterthur kritisiert den überarbeiteten kantonalen Richtplan, der eine eine Reduktion des Siedlungsgebietes um 49 Hektaren vorsieht. Dass die Stadt daran 31 Hektaren beitragen solle, sei nicht nachvollziehbar, schreibt das Departement Bau in seiner Medienmitteilung.

Dem Stadtrat will nicht einleuchten, weshalb Winterthur an die angestrebte kantonsweite Reduktion des Siedlungsgebietes von 49 Hektaren einen Anteil von 63 Prozent beisteuern soll. Die Reduktion träfe das südöstlich des Zentrums gelegene Gebiet Gotzenwil, das der Stadtrat als „äusserst wichtige Landreserve“ der Stadt erachtet. Die vorgesehene Reduktion widerspreche dem eigentlichen Ziel des neuen Richtplans, der momentan in der Vernehmlassung sei, schreibt die Stadt. So sieht der revidierte Richtplan tatsächlich vor, die Siedlungsentwicklung auf diejenigen Gebiete zu konzentrieren, die mit dem öffentlichen Verkehr bereits gut erschlossen sind. Daneben sollen stadtnahe Gebiete gefördert werden. Das Gebiet Gotzenwil lässt gemäss Stadtrat mit dem öffentlichen Verkehr gut erschliessen. Modellrechnungen belegten zudem, dass sich eine Entwicklung dieses Gebietes positiv auf den städtischen Finanzhaushalt auswirken würde. Die Stadt geht davon aus, dass die vorhandenen Baulandreserven sowie das Verdichtungspotenzial in Winterthur in zehn bis fünfzehn Jahren ausgeschöpft sind. Deshalb ist Gotzenwil laut Stadtrat wichtig, um dem bestehenden Nutzungsdruck zu begegnen.

Randgebiete abtreten

Als Kompensation für die Beibehaltung des rund 31 Hektaren grossen Siedlungsgebietes ist die Stadt bereit, die in Gotzenwil peripher gelegenen Flächen sowie eine vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Fläche nördlich des Strassenverkehrsamtes Wülflingen aus dem Siedlungsgebiet zu entlassen. Damit würde sich die Fläche des städtischen Siedlungsgebietes um 18 Hektaren verkleinern. Dies entspricht einem Anteil von mehr als 36 Prozent, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Eine weiter gehende Flächenreduktion ist aus Sicht des Stadtrates hingegen „nicht denkbar“. (mai/sda)

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