10:58 BAUBRANCHE

Kommunale Abstimmungen: Ja zu Wifag-Areal in Bern und Wache Süd in Zürich

Teaserbild-Quelle: PD

Am Sonntag wurde auf kommunaler Ebene über Baurelevantes abgestimmt. Die Wache Süd in der Stadt Zürich kann ausgebaut werden.  Die Stadt Bern erhielt Grünes Licht für die Umgestaltung des Wifag-Areals und Engelberg OW erhält ein neues Erlebnisbad.

Neues Schulhaus Champagne in Biel

Quelle: PD / Stadt Biel

So soll das neue Schulhaus Champagne in Biel aussehen.

Biel BE: Nein zu Quai-Projekt, Ja zu neuem Schulhaus 

Die Stadt kann den Unteren Quai nicht umgestalten. Die Stimmbevölkerung hat einen Kredit von sieben Millionen Franken mit 52,7 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt. 6265 Personen stimmten gegen die Umgestaltung, 5618 waren dafür. Die Stimmbeteiligung lag bei 39,9 Prozent, wie die Stadt am Sonntag mitteilte. 

Nun bleibt am Unteren Quai zwischen dem Zentralplatz und dem Félicienne-Villoz-Muamba-Platz an der Schüss alles beim Alten. Die Gegner hatten im Abstimmungskampf vor allem an die Schulden der Stadt im Umfang von rund einer Milliarde erinnert. Entsprechend plädierten sie für eine einfachere Lösung. Der Stadtrat stimmte der Vorlage im April mit 32 zu 16 Stimmen bei einer Enthaltung zu. 

Das Projekt beschäftigt Biel seit Jahren. Ziel war es, die Schüssquais aufzuwerten, indem im Schatten der Bäume angenehme öffentliche Räume zum Flanieren oder Vorankommen geschaffen worden wären, insbesondere zu Fuss oder mit dem Velo. Die notwendige Erschliessung mit dem Auto wäre erhalten geblieben, so die Stadt.

Ja zu neuem Schulhaus 

Knapp angenommen wurde dagegen der Kredit von 58,1 Millionen Franken für ein neues Schulhaus auf der Champagne. 6228 Stimmbeteiligte sprachen sich dafür aus, 5534 waren dagegen. Die Stimmbeteiligung betrug laut Gemeinde 39,9 Prozent. 

Die bestehende Schulanlage Champagne ist aktuell voll belegt. Die Stadt will die Anlage deshalb für zusätzliche Klassen und die Tagesschulbetreuung erweitern. Die Bauarbeiten sollen im 2025 starten und bis im Sommer 2028 dauern. Am Standort Champagne sollen künftig bis zu 520 Kinder vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse in beiden Sprachen unterrichtet und betreut werden. Mit dem neuen Schulhaus wird zudem eine Doppelturnhalle gebaut. 

Die Gegner der Abstimmung anerkannten zwar den Bedarf an neuem Schulraum, sprachen aber von einem «überteuerten Schulhausprojekt» angesichts der Schulden der Stadt. Der Stadtrat hatte dem Projekt im April mit 28 Ja- bei 13 Nein-Stimmen und 9 Enthaltungen zugestimmt.


Cham ZG: Stimmvolk genehmigt Hochhausgebiete 

Die Teilrevision Hochhausgebiete ist vom Chamer Stimmvolk angenommen worden. Damit werden drei Gebiete ausgewiesen, in denen über 30 Meter hohe Gebäude zulässig sind. Die Vorlage wurde laut der Gemeinde mit 3778 Ja- zu 1298 Nein-Stimmen angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei 48 Prozent. 

Bei den drei Gebieten handelt es sich um das Areal Papieri/Pavatex, die Städtler Allmend und um die Überbauung Alpenblick. Die Annahme der Teilrevision Hochhausgebiete war auch eine der Grundvoraussetzungen für die zweite Abstimmungsvorlage, den ordentlichen Bebauungsplan Hinterbergstrasse Süd. 

Diesem stimmten die Chamer mit 4020 Ja- zu 1084 Nein-Stimmen zu, was einem Ja-Anteil von 79 Prozent entspricht. Die Stimmbeteiligung lag hier bei 49 Prozent.


Chur GR: Ja zu Vier-Millionen-Kredit für Drogen-Konsumraum 

Die Churer Stimmbevölkerung hat einen Kredit über 3,88 Millionen Franken für einen Drogen-Konsumraum angenommen. Mit 8'008 Ja-Stimmen gegenüber 4'114 Nein-Stimmen fiel das Resultat deutlich aus. Die Stimmbeteiligung lag bei 48,66 Prozent. 

Die Stimmbevölkerung sah damit über den extremen Kostenanstieg hinweg. Ursprünglich waren für den dreijährigen Pilotbetrieb 1,08 Millionen Franken vorgesehen. Wegen des veränderten Drogenkonsums in der Stadt, namentlich durch das Aufkommen kokainbasierter Drogen, braucht es aber längere Öffnungszeiten, mehr qualifiziertes Fachpersonal und mehr Infrastruktur. 

Chur hat eine der grössten offenen Drogenszenen der Schweiz und das im Stadtpark mitten im Stadtzentrum. Mit einem Konsumraum sollen die suchterkrankten Menschen ihre gesundheitliche und soziale Situation stabilisieren können. Durch den begleiteten und räumlich geschützten Konsum erhofft sich die Stadt eine drastische Reduzierung der offenen Szene.

Der geplante Standort des Konsumraums liegt an der Sägenstrasse 75. Das 950 Quadratmeter grosse Areal wird eingezäunt und bewacht. Neben dem bestehenden Gebäude – einem ehemaligen Kulturhaus – sollen acht Container für einen Konsumraum und 17 weitere für die Kontakt- und Anlaufstelle aufgestellt werden.


Visualisierung Neubau Schwimmbad Sonnenberg Engelberg

Quelle: Berrel Kräutler Architekten

Visualisierung: So soll sich das Schwimmbad Sonnenberg dereinst präsentieren.

Engelberg OW: Ja zu Neubau des Schwimmbads Sonnenberg

Engelberg erhält ein neues Erlebnisbad am Standort Sonnenberg. Das Stimmvolk hat den Kredit von 27,1 Millionen Franken genehmigt. Der Ja-Stimmenanteil betrug 71,4 Prozent. 1194 Personen stimmten dafür, 477 Personen lehnten den Neubau des Schwimmbads ab. Die Stimmbeteiligung lag laut der Gemeinde bei 64,7 Prozent. 

Den Neubau des Schwimmbads Sonnenberg kann Engelberg damit nun wie geplant umsetzen. Diverse Attraktionen wie zum Beispiel eine Sprungturmanlage, zwei Rutschbahnen oder ein ganzjährig benutzbares Warmwasseraussenbecken sind Teil des Erlebnisbads. Mit dem neuen Bad werde gesichert, dass die Engelberger Schulkinder auch in Zukunft vor Ort den Schwimmunterricht geniessen können, heisst es.


Entlebuch LU: Ja zur Erweiterung der Schulanlage Pfrundmatt 

Die Schulanlage Pfrundmatt wird erweitert: Das Stimmvolk hat den Sonderkredit von 4,75 Millionen Franken deutlich angenommen. Der Ja-Stimmenanteil betrug 73,5 Prozent, wie die Gemeinde mitteilte. 767 Personen sagten Ja zur Vorlage, 276 Personen lehnten sie ab. Die Stimmbeteiligung lag bei 42,8 Prozent. 

Die bewilligte Schulraumerweiterung beinhaltet den Abbruch des heutigen Schulpavillons sowie einen Neubau eines dreigeschossigen Schulgebäudes unter anderem mit drei Klassenzimmern, drei Gruppenräumen und zwei Fachzimmern.


Frutigen BE: Ja zu Umbau von Gemeindehaus 

Die Frutiger Stimmbevölkerung hat der Projektänderung zur Sanierung des Gemeindehauses zugestimmt. Auch der Nachkredit für eine Photovoltaik-Anlage wurde angenommen. Der Projektänderung stimmten 1444 Stimmberechtigte zu, 696 waren dagegen. Der Nachkredit über 50'000 Franken für eine zusätzliche Solaranlage wurde von 1364 Stimmberechtigten angenommen, 768 lehnten sie ab. Die Stimmbeteiligung betrug 42,1 Prozent, wie die Gemeinde mitteilte. 

Die Stimmbevölkerung hatte der energetischen Sanierung und Aufstockung des Gemeindehauses bereits im letzten November zugestimmt. Im Zuge der detaillierten Bearbeitung des Projekts habe man jedoch verschiedene Optimierungsmöglichkeiten festgestellt, schrieb die Gemeinde in der Abstimmungsbotschaft.

Beim nun vorgelegten Projekt will die Gemeinde auf Dachaufbauten verzichten, damit die Dachgeschossfläche flexibler genutzt werden kann. Aufgrund dieser Projektänderung ergab sich zudem die Möglichkeit, auf dem Dach eine integrierte Photovoltaik-Anlage zu installieren.


Visualisierung Neugestaltung Obstmarkt Herisau

Quelle: bbz landschaftsarchitekten bern gmbh / PD / Gemeinde Herisau

Visualisierung: So hätte sich der Obstmarkt nach der Neugestaltung präsentieren sollen.

Herisau AR: Obstmarkt wird nicht neu gestaltet 

Die Stimmberechtigten der Gemeinde Herisau haben einen Kredit von 8,8 Millionen Franken knapp abgelehnt. Damit kann das Projekt für die Neugestaltung und Sanierung des zentralen Obstmarktes nicht realisiert werden. Der Nein-Stimmenanteil lag bei 50,7 Prozent. Die Stimmberechtigten lehnten den Kredit mit einer Differenz von lediglich 64 Stimmen ab. Ausgezählt waren es 2429 Nein- gegen 2365 Ja-Stimmen. Die Stimmbeteiligung lag bei 49 Prozent. 

Ziel des Projekts war es, dem zentralen Platz wieder seine ursprüngliche Bedeutung zu verleihen. Geplant war nur eine minimalistische Gestaltung. Unter anderem ging es um die Anbindung an den öffentlichen Verkehr oder um die Aufenthaltsqualität für Fussgängerinnen und Fussgänger. 

Der Gemeinderat werde in den kommenden Monaten das weitere Vorgehen beraten, teilte die Gemeindekanzlei am Sonntag mit. Der Kanton stehe in der Pflicht, die Bushaltestellen behindertengerecht zu gestalten.


Köniz BE: Ja zu Rahmenkredit für Liegenschaften 

Die Gemeinde Köniz kann weiterhin in eigener Kompetenz Liegenschaften kaufen. Die Stimmbevölkerung hat einen entsprechenden Rahmenkredit in der Höhe von 25 Millionen Franken deutlich bewilligt. Der Kredit wurde mit 9332 Ja-Stimmen gegen 3140 Nein-Stimmen angenommen. 

Somit kann der Könizer Gemeinderat weiterhin Liegenschaftskäufe beschliessen, ohne den ordentlichen Weg über das Parlament zu gehen. Im Rahmen des Kredits kann er Objekte im Wert von bis zu 5 Millionen Franken kaufen, um Land für Entwicklungsmöglichkeiten zu sichern oder der Spekulation zu entziehen. 

Die Stimmbevölkerung hat zuletzt 2016 einen Rahmenkredit für Liegenschaften bewilligt. Weil die Mittel per Anfang 2024 nahezu ausgeschöpft waren, wurde ein neuer Rahmenkredit beantragt.


Küssnacht SZ: Ja zu Schulraumprovisorium auf Chaspersmatte 

Der Bezirk Küssnacht kann ein zentral gelegenes und grosses Schulhausprovisorium erstellen. Die Stimmberechtigten haben den nötigen Kredit gutgeheissen. Die 6,13 Millionen Franken wurden mit einem Ja-Stimmenanteil von 60,8 Prozent (2549 zu 1642 Stimmen) gutgeheissen. Die Stimmbeteiligung betrug 49 Prozent. 

Das Provisorium soll auf der Chaspersmatte in Küssnacht realisiert werden und Platz für 16 Klassen bieten. Denn in Küssnacht steigen die Schülerzahlen stark an. Zudem sollen im Provisorium vorübergehend auch Klassen untergebracht werden aus Schulhäusern, die saniert und erweitert werden. Das Provisorium soll auf das Schuljahr 2025/26 bezugsbereit sein. 

Die Stimmberechtigten sprachen sich zudem mit einen Ja-Stimmenanteil von 79 Prozent für ein Baurecht an die Wohngenossenschaft Küssnacht aus. Diese will in der unteren Schürmatt preisgünstige Wohnungen schaffen.


Solarkraftwerk der BKW auf dem Mont Soleil

Quelle: BKW

Das Solarkraftwerk der BKW auf dem Mont Soleil bei St-Imier kann erweitert werden.

St-Imier BE: Ja zu Erweiterung der Solaranlage auf Mont Soleil 

Die Solaranlage auf dem Mont Soleil kann erweitert werden. Die Stimmberechtigten haben die Vorlage mit 753 Ja- gegen 698 Nein-Stimmen gutgeheissen, wie die Gemeinde St-Imier im Berner Jura mitteilte. Die Stimmbeteiligung lag bei 50 Prozent. 

Die rund 390 Solarpanels sollen so installiert werden, dass sie im Winter die Sonnenstrahlen besser einfangen können. Sie stehen rund 2,5 Meter über Boden, so dass das Vieh sich darunter hindurch bewegen kann. 

Die Anliegen von Natur und Landwirtschaft seien berücksichtigt worden, erklärten die Befürworter im Abstimmungskampf. Unterstützt wurde das Projekt von den kommunalen Behörden und verschiedenen Landschaftsschutzorganisationen. 

Die Gegner warnten vor Beeinträchtigungen von Fauna und Flora. Die Landschaft werde abgewertet. Nach Meinung der Kritiker sollte die Solaroffensive zuerst in bebautem Gebiet vorangetrieben werden. 

Die Anlage soll künftig Strom für rund 2500 Haushalte liefern. Die Investitionen belaufen sich auf 25 Millionen Franken. Die Bauarbeiten sollen im kommenden Frühling beginnen – vorausgesetzt, die Baubewilligung liegt rechtzeitig vor. 

Die Erweiterung der Solaranlage auf dem Mont Soleil gehört zu den Projekten, die vom Solarexpress des Bundes profitieren sollen. Auf dem Mont Soleil stehen bereits ein Sonnen- und ein Windkraftwerk.


Arealentwicklung Neue Freistatt Thun

Quelle: PD

Visualisierung des Siegerprojekts «Aronia» vom Thuner Architekturbüro Brügger Architekten für die Arealentwicklung «Neue Freistatt» in Thun.

Thun BE: Ja zu Arealentwicklung «Neue Freistatt» 

Die Thuner Stimmberechtigten haben der Vorlage zur Arealentwicklung «Neue Freistatt» deutlich zugestimmt. Die ersten Wohnungen sollen 2028 bezugsbereit sein. Mit 10'101 Ja- zu 2081 Nein-Stimmen sprach sich das Stimmvolk klar für das neue Wohnquartier aus. Die Stimmbeteiligung betrug gemäss Gemeinde 40,8 Prozent. 

Nach dem Urnengang entwickeln die beiden Bauträgerschaften nun das Richtprojekt zusammen mit der Stadt Thun zum Bauprojekt weiter. Baubeginn ist voraussichtlich 2026. Abgeschlossen werden soll das Projekt im Jahr 2029. 

Die Vorlage war umfangreich und beinhaltete zahlreiche Teilgeschäfte für die Entwicklung des Areals: die Heimfallentschädigung in der Höhe von 3,32 Millionen Franken, die Rückbaukosten in der Höhe von 2,86 Millionen Franken, die Abgabe des Areals im Baurecht, die Überführung einer Teilfläche vom Finanz- in das Verwaltungsvermögen sowie ein Verpflichtungskredit in der Höhe von 400’000 Franken für die Projektierung und Realisierung des Lindenplatzes.


Wangen SZ: Ja zu Schulraumprojektierungskredit 

Die Gemeinde Wangen kann mit der Schulraumplanung vorwärts machen. Das Stimmvolk hat den Projektierungskredit von 740'000 Franken bewilligt. 1190 Personen stimmten dafür, 679 Personen lehnten den Projektierungskredit ab. Der Ja-Stimmenanteil betrug somit 63,7 Prozent, die Stimmbeteiligung lag bei 49,7 Prozent. 

In Wangen fehlen nach Angaben des Gemeinderats 24 Schulräume, vom Kindergarten bis zur Primarschule, einschliesslich der schulergänzenden Betreuung. Auch die Sporthallen seien aktuell überbelegt, zu klein oder erfüllten die aktuellen Standards nicht. 

Weiter sagten die Stimmberechtigten mit 1205 zu 664 Stimmen Ja zur Ausgabebewilligung für die Fertigstellung der fehlenden Fusswegverbindung an der Seestrasse inklusive einem Radweg.


Winterthur ZH: Nein zum Abbau von Strassenflächen 

Die Winterthurer Stimmberechtigten haben die Gegenvorschläge zu zwei Volksinitiativen angenommen, die einen Abbau von Strassenflächen fordern. Die beiden städtischen Volksinitiativen «Gute-Luft-Initiative» (59,3 Prozent Nein-Stimmen) und die «Zukunfts-Initiative» (61,8 Prozent Nein-Stimmen) fanden keine Mehrheit. Bei beiden Initiativen wurde jedoch der jeweilige Gegenvorschlag angenommen. 

Die «Gute-Luft-Initiative» forderte, dass in den nächsten zehn Jahren jährlich mindestens 0,5 Prozent der Strassenfläche in Grünraum mit Bäumen umgewandelt wird. Der Gegenvorschlag sieht vor, dass rund die Hälfte der von der Initiative geforderten Fläche zumindest entsiegelt werden soll bis ins Jahr 2040. Der Gegenvorschlag erhielt 52,3 Prozent Ja-Stimmen. 

Die «Zukunfts-Initiative» verlangte, dass innert zehn Jahren jährlich mindestens 0,5 Prozent der Strassenfläche in Flächen für öffentlichen Verkehr sowie Fuss- und Veloverkehr umgewandelt werden. Der Gegenvorschlag sieht vor, dass praktisch dieselbe Fläche wie von der Initiative gefordert bis in 15 Jahren dem öffentlichen Verkehr, sowie Velo- und Fussverkehr umgewidmet werden soll. Der Gegenvorschlag erhielt 50,3 Prozent Ja-Stimmen.


Erweiterung Schulanlage Stöckacker Stadt Bern

Quelle: Schmid Ziörjen Architektenkollektiv

Visualisierung: So soll der Erweiterungsbau der Schulanlage Stöckacker dereinst aussehen.

Stadt Bern: Ja zu Wifag-Areal und Schulraumprojekten 

Die Stadtberner Stimmberechtigten haben am Sonntag über mehrere baurelevante Vorlagen entschieden. So erhält unter anderem die Schule Stöckacker einen Neubau, das Wifag-Areal kann umgestaltet werden und auf dem Gaswerkareal kann ein Schulraumprovisorium gebaut werden. 

Ja zu Neubau der Schule Stöckacker

Die Stadt Bern kann auf dem Areal der Volksschule Stöckacker ein zusätzliches Schulgebäude bauen und die bestehenden Gebäude sanieren. Die Stimmberechtigten haben den Baukredit deutlich bewilligt. 37'000 Stimmberechtigte stimmten für den Kredit, 4525 dagegen. Die Stimmbeteiligung betrug 52,3 Prozent, wie die Stadt am Sonntag mitteilte. 

Mit dem neuen Gebäude will die Stadt mehr Schulraum schaffen. Die vier bestehenden Gebäude befinden sich zudem in einem schlechten baulichen Zustand und müssen saniert werden, wie es weiter hiess. Der Baukredit beträgt 65,8 Millionen Franken. Baubeginn für den Neubau ist Ende 2024, im zweiten Quartal 2027 soll er fertig sein. Danach beginnt die Sanierung der bestehenden Gebäude. Diese dauert bis voraussichtlich dem dritten Quartal 2028. 

Ebenfalls grünes Licht erhielt das geplante Kinderhaus Rossfeld. Die Stimmbevölkerung bewilligte den Kredit von 16,1 Millionen Franken mit fast 90 Prozent Ja-Stimmen. Damit soll in den Gebäuden der Kirchgemeinde Matthäus im Rossfeld-Quartier Platz für eine Tagesbetreuung für Schulkinder und für weitere Nutzungen geschaffen werden. Hierzu müssen die Gebäude saniert werden. Die Bauarbeiten sollen im Herbst beginnen. Die Gebäude hat die Stadt bereits im Baurecht erworben. 

Stadt kann Schulraumprovisorium auf Gaswerkareal bauen

Weiter kann die Stadt Bern auf dem Gaswerkareal ein geplantes Schulraumprovisorium errichten. Die Stimmbevölkerung hat den entsprechenden Baukredit mit 84,8 Prozent Ja-Stimmen bewilligt. 34'901 Stimmberechtigte sagten Ja zum Baukredit über 23,4 Millionen Franken, 6272 lehnten ihn ab. Das Provisorium umfasst zwei Schulgebäude in Holzmodulbauweise, eine Traglufthalle und ein Garderobengebäude. Die Bauarbeiten sollen im September 2024 starten.

Ab Beginn des Schuljahres 2025/26 soll das Provisorium für sechs bis acht Jahre genutzt werden. Rund drei Jahre soll es der Volksschule Kirchenfeld als Ersatzstandort dienen, anschliessend der Volksschule Sulgenbach. Diese Schulen müssen beide saniert werden. Das Grundstück, auf dem der provisorische Schulraum erstellt wird, gehört der Stadt Bern. Es liegt nördlich des Jugend- und Kulturzentrums Gaskessel. 

Visualisierung Überbauung Wifag-Areal Stadt Bern

Quelle: Salewski Nater Kretz AG Architektur und Städtebau / zvg Stadt Bern

Visualisierung: Die Stadt Bern plant auf dem Areal der ehemaligen Maschinenfabrik Wifag eine Überbauung mit rund 360 Wohnungen.

Ja zu Rahmenkredit für Ausserholligen

Deutlich gutgeheissen haben die Stimmberechtigten den Rahmenkredit für den Entwicklungsschwerpunkt Ausserholligen. Damit kann die Stadt die nötige öffentliche Infrastruktur bereitstellen.32'552 Stimmberechtigte nahmen den Rahmenkredit an, 8017 lehnten ihn ab. In Bern-Ausserholligen sind in den nächsten Jahren zahlreiche Bau- und Stadtentwicklungsprojekte geplant. 

Mit dem Rahmenkredit von 176 Millionen Franken will die Stadt 17 Teilprojekte realisieren. Darunter die Erschliessung, Entwässerung und Freiraumgestaltung des Areals. Das Gebiet wird heute hauptsächlich gewerblich genutzt oder liegt brach. Es soll eine Transformation erfahren und zu einem lebendigen Stadtgebiet werden, in dem gearbeitet, gewohnt und Kultur genossen werden kann. Der Kanton Bern hat das Gebiet als Premium-Entwicklungsschwerpunkt (ESP) eingestuft. 

Überbauungsordnung für Wifag-Areal angenommen

Ebenfalls angenommen wurde die neue Überbauungsordnung für das Wifag-Areal. Zu reden gegeben hatte im Vorfeld die Anzahl Parkplätze. Die Vorlage wurde von den Stimmberechtigten mit 34'290 Ja- zu 6440 Nein-Stimmen angenommen. Die Stimmbeteiligung betrug 52,3 Prozent. 

Auf dem Wifag-Areal im Wylerquartier soll Wohnraum für 800 Menschen entstehen. Der Gemeinderat hatte in der geplanten Tiefgarage ursprünglich maximal 210 Abstellplätze für Motorfahrzeuge gefordert.Dem Grünen Bündnis ging das zu weit. Nun wird es maximal 190 Parpklätze geben. Für die Investorin war das die tiefste noch akzeptable Zahl. 

Bis 2009 produzierte die Wifag auf dem Areal Druckmaschinen. Die heutige Besitzerin des Grossteils des Areals, die Immobilienbewirtschafterin Mali International AG, plant einen neuen Quartierteil mit einem hohen Anteil an Wohnnutzung. Entstehen sollen insbesondere grosse Wohnungen für Familien mit Kindern. Ein Drittel soll als preisgünstiger Wohnraum erstellt werden.


Visualisierung Überbauung EWL-Areal Luzern Ansicht Industriestrasse

Quelle: Philippo Bolognese

Visualisierung der Überbauung auf dem EWL-Areal: Ansicht Industriestrasse.

Stadt Luzern: Ja zu Kredit für EWL-Areal-Entwicklung 

Die Stadtluzerner Stimmberechtigten haben sich am Sonntag deutlich hinter die Aufwertung und Entwicklung des EWL-Areals gestellt und den Sonderkredit in Höhe von 151,8 Millionen Franken genehmigt. Der Ja-Stimmenanteil betrug 82,9 Prozent, wie die Stadt mitteilte. 20'266 Personen stimmten Ja, 4175 Personen Nein. Die Stimmbeteiligung betrug 48,1 Prozent. 

Das deutliche Ja mache den Weg frei, auf dem EWL-Areal zwischen Industriestrasse und Geissensteinring ein durchmischtes Quartier mit einer hohen ökologischen Qualität zu realisieren, so die Stadt zum Ergebnis. Vorgesehen sind gemeinnützige Wohnungen, Alterswohnungen sowie Gewerbe- und Büroräumen für die EWL Energie Wasser Luzern AG und die Stadt Luzern. Zudem erhalten die Feuerwehr, der Zivilschutz und der Rettungsdienst eine neue Infrastruktur. 

Ja zu Tagesschulmodell

Ebenfalls deutlich Ja sagten die Stadtluzerner zum Tagesschulmodell. Die Vorlage nahmen die Stimmberechtigten mit einem Ja-Stimmenanteil von 79,3 Prozent (19'585 zu 5101 Stimmen) an. Das neue Tagesschulmodell sieht vor, dass die Kinder den Mittag an der Schule verbringen, wenn sie am Nachmittag Unterricht haben. Die Wahlfreiheit ist aber weiterhin gegeben. 

Für die Umsetzung des Tagesschulmodells stehen nach dem Ja an der Urne 44,473 Millionen Franken zur Verfügung. Darin enthalten sind unter anderem die Investitionskosten für den Ausbau der Infrastruktur und die mit dem Ausbau verbundenen höheren jährlichen Betriebskosten. Das neue Tagesschulmodell soll bis 2030 etappiert umgesetzt werden.


Visualisierung Projekt «Corniche» Erweiterung Strandbad Zug

Quelle: zvg, Stadt Zug

Visualisierung des Siegerprojekts «Corniche»: So soll sich das vergrösserte Strandbad dereinst präsentieren.

Stadt Zug: Strandbad kann vergrössert werden 

Das Zuger Strandbad am Chamer Fussweg wird bald doppelt so gross sein. Die Stadtzugerinnen und Stadtzuger haben dem für die Erweiterung notwendigen Kredit von knapp 13 Millionen Franken deutlich zugestimmt. 7504 Personen stimmten dafür (Ja-Stimmenanteil: 77,8 Prozent), 2140 waren dagegen, wie die Stadt Zug mitteilte. Die Stimmbeteiligung lag bei 58,3 Prozent. 

Damit kann das bestehende Strandbad am Chamer Fussweg auf mehr als die doppelte Fläche erweitert werden. Unter anderem sind zwei bogenförmige Neubauten mit Garderoben, ein neues Restaurant mit grosszügiger Aussenterrasse, eine rund 5000 Quadratmeter grosse Liegewiese mit schattenspendenden Baumgruppen sowie eine neue Bucht mit Sandstrand geplant. 

Aufgrund der exponierten Lage plant die Stadt verschiedene Ufer- und Wasserbaumassnahmen, um das Ufer vor hohen Wellenbelastungen und Wetterereignissen zu schützen. Das Areal des heutigen Strandbads soll künftig laut Stadtrat mit einem grossen Kinderplanschbecken, Spielbereichen, Liegewiesen und separaten Garderoben vor allem auf die Bedürfnisse von Badegästen mit Kindern ausgerichtet sein.

Mit der Erweiterung des Strandbads entsteht vom Hafen entlang des Sees zum Chamer Fussweg eine neue, ganzjährige Wegverbindung. Ausserhalb der Badesaison führt ein zusätzlicher Weg über das Areal des Strandbads. Dieses soll auch in der kälteren Jahreszeit für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Dazu ist ein angepasster Gastrobetrieb auf der Terrasse vorgesehen.


Visualisierung Wache Süd Ansicht Weststrasse Zürich Wiedikon

Quelle: Conen Sigl Architekten GmbH, Zürich; Quelle: Amt für Hochbauten

Visualisierung: Die Wache Süd von Schutz & Rettung in Zürich Wiedikon soll ab 2025 für rund 70 Millionen Franken mit einem Erweiterungsbau ergänzt werden.

Stadt Zürich: Ja zu mehr Alterswohnungen und Erweiterung der Wache Süd

In der Stadt Zürich sollen bis 2035 zusätzlich 2000 günstige Alterswohnungen zur Verfügung gestellt werden. Die Stimmberechtigten haben der Volksinitiative «Mehr Alterswohnungen für Zürich» mit 91 Prozent zugestimmt. Die städtische Volksinitiative wurde mit 100'260 Ja-Stimmen zu 9939 Nein-Stimmen angenommen. Die Stimmbeteiligung betrug 47,3 Prozent. 

Mit 89,4 Prozent Ja-Stimmen ebenfalls deutlich angenommen wurde ein Rahmenkredit in der Höhe von 200 Millionen Franken für Energielösungen des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (ewz). 97'579 Ja-Stimmen standen 11'529 Nein-Stimmen gegenüber. 

Auch die Vorlage zu Umbau und Erweiterung der Wache Süd von Schutz und Rettung Zürich wurde klar angenommen. 89 Prozent sprachen sich für den Kredit 70 Millionen Franken für einen geplanten Erweiterungsbau und die Instandsetzung der Wache Süd aus.  95'001 Ja-Stimmen standen 11'713 Nein-Stimmen gegenüber. 


(pb mit Material der sda)

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