Kommunale Abstimmungen: Ja zu Stadion in Lugano und Tempo 30 in Zürich
Am Wochenende wurde auf Gemeindeebene über baurelevante Vorlagen abgestimmt: Die Stadtzürcher sagten Ja zum Verkehrsrichtplan, das Saurer-Hochhaus in Steinach erlitt Schiffbruch und der Stadion-Neubau in Lugano wurde knapp angenommen.
Quelle: Nightnurse Images, Zürich
Visualisierung: So soll sich der Pausenplatz der Schule Wiesental dereinst präsentieren.
Baar ZG: Ja zum Neubau der Schule Wiesental
In Baar ZG passierte ein 94-Millionen-Franken-Kredit für den Abbruch und Neubau der Schule Wiesental mit einem Ja-Stimmenanteil von 83 Prozent. Die 50 Jahre alte Schule Wiesental wird etappenweise rückgebaut und durch einen grösseren Neubau ersetzt. Der Schulbetrieb kann dadurch nahtlos weitergeführt werden. Die Bauarbeiten dauern bis bis ins 2027.
Heute werden im Schulhaus Wiesental 2,5 Klassen pro Jahrgang unterrichtet. Das neue Schulhaus ist für 4,5 Klassen konzipiert. Das Schulhaus wird neu auch über eine Dreifachturnhalle verfügen. Die Stimmberechtigten von Baar hatten bereits im Frühling und im Herbst Kredite für die Erweiterung der Schule Sternmatt gutgeheissen.
Weil wegen der Bauarbeiten im Schulhaus Wiesental vorübergehend zu wenig Turnhallen zur Verfügung stehen, wird bei der
Waldmannhalle ein Provisorium in Form einer Traglufthalle errichtet. Die
Stimmberechtigten hiessen den dafür nötigen Kredit von knapp 1 Million Franken
mit einem Ja-Stimmenverhältnis von 79 Prozent gut.
Quelle: PD, Gemeinde Einsiedeln
So soll die Überbauung Trias dereinst aussehen.
Einsiedeln SZ: Baukredit für neuen Verwaltungsbau am Klosterplatz
Am Klosterplatz in Einsiedeln der «Einsiedlerhof» abgebrochen und auf dem Areal ein Verwaltungszentrum, ein Pfarreiheim sowie ein Wohnhaus erstellt werden. Die Stimmberechtigten des Bezirks Einsiedeln unterstützten den Baukredit von 18,95 Millionen Franken mit einem Ja-Stimmenanteil von 65 Prozent. Die ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung hiess zudem einen Baukredit von 9,9 Millionen deutlich gut, wie Kirchenratspräsident Albert Schönbächler auf Anfrage sagte.
Mit dem Ja der Bezirks- und der Kirchgemeinde kann auf dem Areal Einsiedlerhof beim Klosterplatz das Bauprojekt «Trias» des Investors Halter AG und der Pool Architekten umgesetzt werden. Das 4900 Quadratmeter grosse Grundstück bildet den Abschluss der Einsiedler Häuserfront gegenüber der monumentalen Klosteranlage. Seit Jahren wurde bislang vergeblich nach einer neuen Lösung gesucht.
Der baufällige Einsiedlerhof wird nun abgerissen. An seiner Stelle baut der Bezirk ein neues zentrales Verwaltungsgebäude. Heute ist die Bezirksverwaltung in vier verschiedenen Gebäuden untergebracht. Zudem kann der Bezirk dank der Realisierung der Überbauung Trias an die Kirchgemeinde und die Halter AG Land im Wert von über 6 Millionen Franken veräussern.
Die Kirchgemeinde baut auf dem Areal ein neues Pfarreiheim.
Dazu kommt ein L-förmiger privater Wohnungsbau. Unter den Gebäuden gibt es eine
Tiefgarage mit 80 öffentlichen Parkplätzen. Die Neubauten sollen Ende 2025
bezugsbereit sein.
Hochdorf LU: Gemeinde kann Land verkaufen für Firmenausbau
Die Gemeinde Hochdorf kann eine 3500 Quadratmeter grosse Parzelle verkaufen, damit zwei Unternehmen im Industriegebiet Turbi ausbauen können. Das Stimmvolk hat am Sonntag den Verkauf für 1,2 Millionen Franken klar gutgeheissen. Der Ja-Stimmenanteil betrug 82,8 Prozent, wie die Gemeinde mitteilte. Käuferin des Industrielandes ist die Firma CoolStar Immoblien AG, die Parzelle dient der Arealerweiterung.
Geplant ist ein fünfstöckiger Erweiterungsbau des
bestehenden Gebäudes der CoolStar und Suter Technik. Die beiden Unternehmen
sind im Heizungs- und Lüftungsbereich tätig und erwarten in den kommenden
Jahren ein Umsatzwachstum von 30 Prozent und einen zusätzlichen Personalbedarf
von rund 15 Mitarbeitern.
Quelle: GPhotography / Pixabay-Lizenz
Blick auf die Stadt Bern.
Bern: Teilrevisionen der Bauordnung erleichtern Zwischennutzungen
Die Stimmberechtigten der Stadt Bern haben zwei Teilrevisionen der Bauordnung zugestimmt. Mit 75,18 Prozent Ja-Stimmen wurde ein neuer Bauordnungsartikel zu Zwischennutzungen und mit 80,36 Prozent eine Anpassung der Regelungen zu den Laubengeschossen in der Altstadt angenommen.
Damit könnten in der Stadt Zwischennutzungen künftig einfacher für eine Dauer von bis zu fünf Jahren bewilligt und unter Umständen um drei Jahre verlängert werden, wie die Stadt Bern am Sonntag mitteilte. Mit der Vorlage bestehe nun eine zeitgemässe und urbane Regelung für temporäre Nutzungen in der Bauordnung, wird Stadtpräsident Alec von Graffenried zitiert.
Die neuen Regeln zur Nutzung und Gestaltung der
Laubengeschosse in der Berner Altstadt erlauben künftig in den Räumen entlang
der Lauben nur noch publikumsorientierte Nutzungen, heisst es weiter. Zudem
müssten Fassaden transparenter gestaltet werden.
Kerns OW: 20 Millionen Franken für Schulhäuser
Knapp 20 Millionen Franken kann Kerns in seine Schulhäuser investieren. Die Stimmberechtigten haben einen entsprechenden Kredit mit einem Ja-Stimmenanteil von 74 Prozent gutgeheissen. Die Stimmbeteiligung betrug 76 Prozent.
Die Vorhaben umfassen den Neubau eines
Primarschulhauses, die Erweiterung des Oberstufenschulhauses Sidern sowie
Umbauten an weiteren Schulhäusern. Die Arbeiten sollen 2025 abgeschlossen sein.
Quelle: Stadt Lugano
Visualisierung: So könnte das Stadion von Lugano dereinst aussehen.
Lugano: Knappes Ja zu Stadion-Neubau
Die Stimmberechtigten von Lugano Haben sich für den Neubau eines Sport- und Eventzentrums ausgesprochen. Gegen das Grossprojekt, das insgesamt 374 Millionen Franken kostet, hatte die Partei Movimento per il Socialismo (MPS) das Referendum ergriffen. Der Entscheid für den Neubau fiel mit 11‘954 Ja- gegen 9‘089 Nein-Stimmen, wie die Stadtbehörden mitteilten.
Für die Finanzierung des Bauprojekts ist ein sogenanntes Private-Partnership-Modell (PPP) vorgesehen. Auf der Grundlage dieses PPP-Vertrags sollen gemäss Abstimmungsunterlagen Stadion und Sporthalle an die Stadt vermietet werden. Letztere kann die beiden Gebäude nach 27 Jahren von der Trägerschaft zum Preis von einem Franken zurückkaufen.
Die Befürworter des Projekts hatten im Abstimmungskampf argumentiert, dass dem FC Lugano ohne Stadionneubau der Abstieg aus der obersten Liga drohe. Ein neues Sport-und Eventzentrum werde zudem das Quartier Cornaredo aufwerten und Arbeitsplätze schaffen, so die Promotoren.
Die Gegner kritisierten die Grösse des Projekts: Neben Stadion und Mehrzweckhalle sind weitere Gebäude geplant, unter anderem zwei auf den Plänen dominant wirkende Wohntürme. Dies mache in einer Stadt mit hohem Wohnleerstand keinen Sinn, monierten die Gegner.
Das Polo sportivo e degli eventi (PSE) soll in Etappen
gebaut werden. 2023 bis 2026 sollen das neue Stadion sowie der «palazetto dello
sport» enstehen, im Anschluss daran ist die Realisierung der anderen Gebäude
geplant. 2029 soll das ganze Sport- und Eventzentrum fertiggestellt sein.
Malters LU: Deponie auf Littauerberg kann erweitert werden
Auf dem Littauerberg auf dem Gebiet der Stadt Luzern kann eine Deponie für unverschmutztes Abraum- und Aushubmaterial erweitert werden. Die Stimmberechtigten der Gemeinde Malters haben das Bau- und Zonenreglement mit einem Ja-Stimmenanteil von 71,7 Prozent angepasst.
Seit 2008 wird in Deponien auf Littauerberg unverschmutzes Abraum- und Aushubmaterial vergraben: Die Lötscher Tiefbau AG Luzern will nun die Deponie Spitzfluehof im Spitz nach Südwesten Richtung Buggenringen ausdehnen. Die geplante Erweiterung von 28 Hektaren erstreckt sich über drei Grundstücke auf Gebiet der Gemeinde Malters.
Während rund 15 Jahren sollen dort total 2,248 Millionen
Kubikmeter Inerstoffe abgeladen werden. Pro Tag ist mit maximal 100
Lastwagenfahrten zu rechnen, wie es in der Abstimmungsbotschaft der Gemeinde heisst.
Die Deponiebetreiberin zahlt der Kommune pro entsorgten Kubikmeter 1,25
Franken, total somit rund 2,8 Millionen Franken. Später wird die Deponiefläche
mit Fruchtfolgeflächen renaturiert.
Münsingen BE: Ja zum zentralen Gemeindehaus
Auf dem Areal Alte Moschti beim Bahnhof Münsingen soll Münsingen ein zentrales Gemeindehaus erhalten. Das haben die Stimmberechtigten entschieden. Mit 72,5 Prozent Ja-Stimmen genehmigten sie einen Verpflichtungskredit von 19,3 Millionen Franken.
Die Gemeindeverwaltung ist heute an mehreren Standorten untergebracht, wobei sich die Räumlichkeiten überwiegend in alten Häusern befinden. Der Platz ist knapp. Pläne für einen Neubau gibt es schon seit langem, doch 2008 und 2012 scheiterten zwei Bauprojekte an der Urne.
Oberdorf NW: Neues Zentrum für Sammelstelle und Werkdienst
Oberdorf erhält ein neues Gebäude für die Wertstoffsammelstelle und den Werkdienst. Die Stimmberechtigten haben einen Baukredit von 1,145 Millionen Franken haushoch gutgeheissen. Der Bau wurde mit einem Ja-Stimmenanteil von 81,3 Prozent genehmigt.
Der Neubau auf dem Areal der ehemaligen «Grasdeeri» ersetzt
die heutige Entsorgungsstelle beim Kreisel Wil, die laut dem Gemeinderat viele
Mängel aufweist. Gebaut werden soll eine einfache Halle, deren Traggerippe und
der Innenausbau aus Holz erfolgen wird. In die Sammelstelle wird auch der
Stützpunkt des Werkdienstes integriert. Der bisherige Werkdienstraum bei der
Feuerwehr soll als Zwischennutzung für öffentliche Institutionen oder Vereinen
zur Verfügung gestellt werden.
Rickenbach LU: Umstrittene Windenergie-Pläne auf Stierenberg
Die Stimmbevölkerung von Rickenbach will keine Windkraftanlagen auf dem Stierenberg dulden: Die Gemeindeinitiative mit dem Titel «Erhaltet den Stierenberg – keine Windkraftanlagen auf unserem Hausberg» wurde mit 54,55 Prozent Ja-Stimmen gutgeheissen. Die Initiative fordert rechtliche Grundlagen im Bau- und Zonenreglement, etwa durch Ausscheiden einer Schutzzone, damit der Luzerner Stierenberg an der Kantonsgrenze zu Aargau namentlich von Windkraftanlagen freigehalten wird.
Auf dem Stierenberg planen Private drei Windenergieanlagen,
Mit-Initiantin ist die Luzerner Mitte-Nationalrätin Priska Wismer-Felder. 2014
veröffentlichten die Beteiligten ihre Pläne, seither sind zahlreiche
Abklärungen getroffen worden. Im Konzept zur Windenergie des Kantons Luzern ist
das Gebiet als einer von 22 möglichen Standorten für Windräder festgehalten.
Gemeindepräsident Adrian Häfeli sagte auf Anfrage der
Nachrichtenagentur Keystone-SDA, man sei zwar froh über das deutliche Resultat
bei einer hohen Stimmbeteiligung. Das Ja zur Initiative bringe den Gemeinderat
aber in eine schwierige Situation. Dieser muss nun nämlich zwei gegenläufige
Teilrevisionen ausarbeiten. So muss er die Windpark-Zone, die bereits weiter
fortgeschritten ist, weiter bearbeiten. Gleichzeitig hat er nun den Auftrag,
eine Schutzzone auszuarbeiten.
Quelle: PD
Visualisierung: So hätte das geplante Hochhaus in Steinach aussehen sollen.
Steinach SG: Abfuhr für Hochhaus auf ehemaligem Saurer-Areal
In Steinach bewegt ein Hochhaus die Gemüter. Die Firma HRS plante auf dem südlichen Teil des ehemaligen Saurer-Areals an der Grenze zu Arbon ein 65 Meter hohes Wohngebäude. Die Stimmberechtigten erteilten dem revidierten Rahmennutzungsplan mit einem Nein-Stimmenanteil von 65,7 Prozent eine deutliche Abfuhr. Der Rahmennutzungsplan, zu dem der Zonenplan und das Baureglement gehören, sah für das geplante 20-stöckige Hochhaus mit gut 100 Wohnungen eine Schwerpunktzone vor.
Das Projekt «Terra Nova» war umstritten. Ein Referendumskomitee sammelte 850 Unterschriften und erzwang so die kommunale Abstimmung. Die Wohnungen im Hochhaus seien wenig familienfreundlich, das Projekt bringe der Gemeinde kein nachhaltiges Bevölkerungswachstum, argumentierten die Kritiker. Steinach sei ein Dorf mit ländlichem Charakter. Die Bewohner eines Hochhauses an der Peripherie würden kaum im Dorf integriert.
Gemeindepräsident Michael Aebisegger verteidigte das Projekt. Mit dem Hochhaus könne die Gemeinde neue Steuerzahler gewinnen. Der Rahmennutzungsplan ermögliche Steinach, sich wirtschaftlich und gesellschaftlich zu entwickeln. Mit dem Hochhaus an der Grenze zu Arbon werde am richtigen Ort verdichtet.
Mit dem Nein zum Rahmennutzungsplan ist das Hochhaus vom
Tisch. Aufgrund des Resultats der Abstimmung werden weitere Hochhauspläne in
Steinach kein Thema sein, wie die HRS im Sonntag in einer Mitteilung schrieb.
Für das dafür vorgesehene Areal werde mittelfristig ein anderes Projekt
entwickelt.
Weggis LU: Gotthardstrasse durch Dorf wird saniert
Die Gemeinde Weggis LU kann die Gotthardstrasse auf einer Länge von 888 Metern sanieren. Die Stimmberechtigten haben den Baukredit von 6,5 Millionen Franken mit einem Ja-Stimmenanteil von 87 Prozent gutgeheissen. Bis zum Bau der A2 und der Umfahrungsstrasse von Weggis war die Gotthardstrasse Teil der Nord-Süd-Achse. Heute hat sie nur noch eine lokale Funktion.
Eine Verbreiterung ist deswegen nicht geplant. Die Strasse soll aber ein einheitliches Erscheinungsbild erhalten. Erneuert werden mit der Strasse auch die Strassenentwässerung, die Kanalisation, die Trinkwasserleitungen und die Strassenbeleuchtung. Die Bauarbeiten werden abschnittsweise durchgeführt. Ende 2023 soll die sanierte Gotthardstrasse wieder durchgehend befahrbar sein.
Die Stimmberechtigten von Weggis befürworteten zudem eine
Verlegung des Ökihofs vom Röhrli in das Gewerbegebiet Weiher, und zwar mit
einem Ja-Stimmenanteil von 84 Prozent. Der neue Standort sei besser zugänglich
und biete damit auch mehr Sicherheit, erklärte der Gemeinderat. Die
Investitionen belaufen sich auf 1,360 Millionen Franken.
Wil SG: Ja zu dritter Sanierungs-Etappe des Hofs zu Wil
Die Sanierung des Hofs zu Wil kann fertig gestellt werden. Die Stimmberechtigen bewilligten einen Kredit von 9,6 Millionen Franken sowie ein zinsloses Darlehen von 12,2 Millionen Franken für die dritte Bauetappe des Hof zu Wil. Die Wiler genehmigten die Vorlage mit 6063 zu 2315 Stimmen deutlich. Bund und Kanton haben ihre finanziellen Beiträge bereits gesprochen.
Die Bauarbeiten starten gemäss Planung Anfang 2023, wie die
Stadt Wil am Sonntag mitteilte. Bis dahin wird die Detailplanung erstellt und
der Baubewilligungsprozess durchgeführt. Nach zwei erfolgreich abgeschlossenen
Bauetappen mit den Schwerpunkten Gastronomie (1994 bis 1998) und Bibliothek
(2008 bis 2010) bildet die nun anstehende dritte Bauetappe den vorläufigen
Abschluss der Umbauarbeiten am 800-jährigen Aushängeschild der Stadt Wil.
Willisau LU: Futtermühle kann 65 Meter hohes Silo bauen
Eine Futtermühle in Willisau kann im Gebiet Wydenmühle ein neues, 65 Meter hohes Silo bauen. Die Stimmberechtigten haben am Sonntag der dafür nötigen Revision des Bebauungsplans sowie den Änderungen der Bau- und Zonenreglemente zugestimmt. Der Ja-Stimmenanteil lag bei rund 83 Prozent.
Weil ein kleiner Teil der Neubauten auf Boden der Gemeinde Alberswil liegt, brauchte es auch deren Zustimmung. Die Gemeindeversammlung hatte bereits am Freitag darüber abgestimmt und ebenfalls Ja gesagt. Das neue Silo ist direkt neben dem bestehenden vorgesehen. Dazu kommen ein neues Produktionsgebäude und eine Fahrzeugeinstellhalle.
Hintergrund des Ausbaus ist unter anderem, dass der Betrieb
seit 2018 neu als Pflichtlagerhalter des Bundes ausgewiesen ist und eine
dauernde Lagermenge von Futtermittel sicherstellen muss.
Wolhusen LU: Wegen Rechenfehler nötiger Zusatzkredit genehmigt
Die Gemeinde Wolhusen hat am Sonntag einen Zusatzkredit von 193'000 Franken für die Erweiterung des Nahwärmeverbunds Berghof gutgeheissen. Grund für die Kreditüberschreitung war unter anderem, dass fälschlicherweise die Mehrwertsteuer nicht einberechnet worden war.
Der Zusatzkredit wurde mit einem Ja-Stimmenanteil von knapp 71 Prozent genehmigt. Gleichzeitig bewilligte das Stimmvolk auch die Abrechnung über den Sonderkredit von insgesamt 920'000 Franken für die Wärmeverbunderweiterung. Dass dieser höher ausfiel als geplant, hing auch mit der geänderten Linienführung zusammen. Zudem seien zusätzliche Hausanschlüsse realisiert worden.
Knapp 8000 Franken weniger als geplant kostete dagegen die
Sanierung des Gemeindehauses. Die Stimmberechtigten genehmigten auch die
Abrechnung des zweiten Sonderkredits von 865'000 Franken mit einem Ja-Stimmenanteil
von 66,5 Prozent.
Quelle: zvg, Bezirk Höfe
Visualisierung der Mehrzweckhalle Riedmatt in Wollerau.
Wollerau: SZ: Ja zur neuen Mehrzweckhalle Riedmatt
Die Mehrzweckhalle Riedmatt Wollerau kann durch einen Neubau ersetzt werden. Die Stimmberechtigten des Bezirks Höfe und der Gemeinde Wollerau haben dem fast 34 Millionen Franken teuren Vorhaben zugestimmt.
Die Gemeinde übernimmt 59 Prozent der Kosten und sagte mit
einem Anteil von 73 Prozent ja. Die Stimmberechtigten des Bezirks sprachen sich
mit einem Ja-Stimmenanteil von 74 Prozent für den Neubau aus. Im neuen Gebäude
ist nicht nur die Mehrzweckhalle untergebracht, sondern auch der Mittagstisch,
Schulräume der Sekundarschule, der Kindergarten, der Jugendtreff und
Probelokale.
Quelle: Nightnurse Images, Zürich
Visualisierung: So soll der Ersatzneubau der Wohnsiedlung Hardau I dereinst aussehen.
Zürich: Mehr Velowege und weniger Parkplätze
In Zürich sollen oberirdische Parkplätze ersatzlos aufgehoben werden können, zudem soll grundsätzlich Tempo 30 eingeführt und mehr Raum für Velofahrer und Fussgänger geschaffen werden: Die Stimmberechtigten haben den Verkehrsrichtplan gutgeheissen. Der Ja-Stimmenanteil lag bei 57,4 Prozent.
Gegen den neuen Verkehrsrichtplan hatten sich SVP und FDP ausgesprochen. Die grossflächige Einführung von Tempo 30 verlangsame den öffentlichen Verkehr und verteuere ihn, da zusätzliche Fahrzeuge benötigt werden, kritisierten sie. Zudem wehrten sich die Parteien gegen den Abbau von Parkplätzen und die Abschaffung des historischen Parkplatzkompromisses, mit dem in der Innenstadt aufgehobene oberirdische Abstellplätze in Tiefgaragen kompensiert werden mussten.
SP, Grüne, AL, GLP und EVP waren für die Neuausrichtung: «Der
Richtplan Verkehr schlägt wichtige Pflöcke für die Umsetzung der Velorouten-Initiative
und zur Priorisierung des Fussverkehrs ein», befand etwa die SP. Für die Grünen
wird eine «Verkehrswende eingeleitet» und der Verkehr ökologischer.
Mehr Grün und höher bauen: Ja zum Siedlungsrichtplan
Mit einem Ja-Stimmenanteil von 61,2 Prozent hat das Stimmvolk Ja zum kommunalen Siedlungsrichtplan gesagt , der die «Stadt der kurzen Wege» bringen soll. Der kommunale Richtplan Siedlung, Landschaft, öffentliche Bauten und Anlagen (Slöba) legt die Stadtentwicklung verbindlich bis ins Jahr 2040 fest. Im Richtplan wird davon ausgegangen, dass in der Stadt Zürich bis dahin über eine halbe Million Menschen leben. Damit dieses Wachstum nachhaltig vollzogen werden kann, plant die Stadt mehr zu verdichtune und mehr Grünräume zu schaffen. Laut Richtplan ist das Wachstum vor allem im Norden und Westen der Stadt vorgesehen.
Im Slöba sind insgesamt 44 Hektar für neue öffentliche Freiräume vorgesehen. So soll etwa auf der Sihlfeldstrasse zwischen Brupbacher- und Hardplatz eine Zürcher «Champs Elysées» entstehen. Um dies zu ermöglichen soll die Stadt mit privaten Eigentümerschaften prüfen, ob und wie sich Innenhöfe oder Dachlandschaften in die öffentlichen Freiräume einbinden lassen können.
Der Slöba sieht auch 49 Quartierzentren in der Stadt vor,
um das Zusammen leben zu fördern. Die Stadt soll zudem Massnahmen
ergreifen, wenn die Zahl kommerziell genutzter Zweitwohnungen zunimmt. Laut
Richtplantext soll der Slöba alle vier Jahre einer Teilrevision unterzogen werden,
um «rasch und zielgerichtet» auch neue Projekte zu ermöglichen.
Kredit für Ersatzneubau Hardau-I angenommen
79,8 Prozent haben Ja gesagt zum Kredit von rund 71 Millionen Franken für die Wohnsiedlung Hardau I. Die Stimmbeteiligung lag bei 61,4 Prozent. Das Geld soll den Ersatzneubau an der Hardstrasse finanzieren, in dem ab 2024 rund 400 Personen wohnen können – heute sind es rund 150.
Die Zahl der Wohnungen erhöht sich von 80 auf 122, zwei Drittel davon sind laut Stadt als Grossraumwohnungen konzipiert. Im Neubau sollen unter anderem auch ein Kindergarten sowie das Personenmeldeamt West integriert werden. Das Projekt wurde «autoarm» konzipiert: Das Parkplatzangebot verringert sich von 249 Parkplätzen auf 31. Für Velos sind 400 Abstellplätze vorgesehen.
43 Wohnungen, also ein Drittel, werden von der Stadt subventioniert. Bei einer nicht subventionierten 3-Zimmer-Wohnung wird mit einer monatlichen Nettomiete von 1230 Franken gerechnet, bei einer 4-Zimmer-Wohnung mit 1450 Franken. Der Baubeginn für den Ersatzneubau soll im zweiten Quartal 2022 erfolgen, Ende 2024 soll die neue Wohnsiedlung bezugsbereit sein.
Ja zum 330-Millionen-Ausbau der Fernwärmeversorgung
Die Quartiere Wipkingen, Oberstrass, Unterstrass, Aussersihl sowie die Gebiete Guggach und Sihlquai können ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. Die Stimmbevölkerung hat den dafür nötigen 330-Millionen-Franken-Kredit am Sonntag mit 84,1 Prozent Ja-Stimmen gutgeheissen. Die Stimmbeteiligung lag bei 61,7 Prozent.
Die Fernwärme, die bei der Verbrennung von Kehricht ohnehin
entsteht, soll mithelfen, dass die Stadt spätestens 2050 nur noch eine Tonne
CO2 pro Einwohner und Einwohner pro Jahr ausstösst. Durch die Erweiterung sollen sich laut Stadt 36'000 Tonnen
CO2 jährlich einsparen lassen.
(pb, mit Material der sda)
Zur Übersicht der kantonalen Abstimmungsergebnisse geht es hier.