Kommunale Abstimmungen: Ja zu Hochhaus in Zug, Nein zu Theater Luzern
Am Sonntag wurde auf kommunaler Ebene über Baurelevantes abgestimmt. Das neue Theater Luzern erlitt an der Urne Schiffbruch, die Stadt Bern kann den Weyerli-Ersatzneubau in Angriff nehmen und die Stadt Zug kann das Hochhaus Pi bauen.
![Visualisierung der Brünigstrasse in Alpnach](https://www.baublatt.ch/storage/images/crop1/147775_1.jpg)
Quelle: zvg
Sobald das Dorf Alpnach umfahren werden kann, realisieren der Kanton Obwalden und die Gemeinde Alpnach flankierende Massnahmen an der Brünigstrasse (Visualisierung).
Alpnach OW: Ja zu Kredit für A-8-Zubringer Sicherheitsmassnahmen
Die Gemeinde Alpnach OW zahlt einen weiteren Betrag an den Vollanschluss Alpnach Süd der A8. Die Stimmberechtigten
haben 420'000 Franken für Verkehrssicherheitsmassnahmen auf der
Zubringerstrasse mit einem Ja-Stimmenanteil von 82,8 Prozent gutgeheissen. Die
Stimmbeteiligung betrug 41,4 Prozent.
Die Alpnacher hatten bereits 2018 und 2022 Kredite von total
1,4 Millionen Franken zugunsten des Vollanschlusses bewilligt. Dieser soll das
Dorf vom Durchgangsverkehr entlasten. Eine Einsprache verlangte aber an der
Hofmättelistrasse zusätzliche Massnahmen zur Verkehrssicherheit.
Auf dieser 430 Meter langen Strasse, welche der Zubringer
zur A8 sein wird, wird es durch den Vollanschluss mehr Verkehr geben. Zu diesen
Massnahmen gehören unter anderem eine Kernfahrbahn, ein Radstreifen, ein neuer
Fussgängerstreifen und lärmarme Strassenbeläge. Tempo 50 wird beibehalten.
Die zusätzlichen Massnahmen kosten total 1,74 Millionen
Franken. Der Kanton zahlt daran 1,32 Millionen Franken, der Anteil der Gemeinde
beträgt 420'000 Franken. Die Arbeiten an der Hofmättelistrasse sollen im Sommer
2025 beginnen. Der Vollanschluss, der vom Bund realisiert wird, soll per
2027/28 umgesetzt werden.
![Windrad SFS Au St. Gallen](https://www.baublatt.ch/storage/images/crop1/157920_1.png)
Quelle: PD
Visualisierung: Mit dem Ja zum Mindestabstand kann das Windrad auf dem SFS-Firmenareal nicht realisiert werden.
Au SG: Ja zu 500 Meter-Abstandsregel für einzelne Windräder
Die Stimmberechtigten von Au SG haben eine Initiative für
einen Mindestabstand von Windrädern zu Wohnhäusern von 500 Metern äusserst
knapp angenommen. Lediglich vier Stimmen machten den Unterschied.
Damit kann das Unternehmen SFS das Projekt für ein eigenes
Windrad auf dem Firmenareal nicht realisieren. Die Stimmbevölkerung
befürwortete die Initiative mit 1044 Ja-Stimmen (50,1 Prozent) gegen 1040
Nein-Stimmen (49,9 Prozent), wie die Gemeinde Au am Sonntag mitteilte. Die
Stimmbeteiligung lag bei 48,59 Prozent.
Die Initiative, mit der eine Anpassung des Baureglements
verlangt wurde, richtete sich gegen ein Projekt der Firma SFS in Heerbrugg. Die
geplante Windenergieanlage im Industriegebiet von Au mit einer Gesamthöhe von
220 Metern sollte das Unternehmen mit Strom versorgen.
Der Mindestabstand von 500 Metern, der nun im Baureglement
von Au festgehalten wird, hat keinen Einfluss auf andere Windparks im Kanton
St. Gallen, die im nationalen Interessen liegen und so im Richtplan eingetragen
wurden. Für sie gilt ein kantonaler Sondernutzungsplan.
![Ebikon Neubau Schulhaus Höfli](https://www.baublatt.ch/storage/images/crop1/157921_1.jpg)
Quelle: PD/ NYX Architectes GmbH
Visualisierung: So soll sich der Ersatzneubau der Schule Höfli dereinst präsentieren.
Ebikon LU: Neues Schulhaus Höfli kann gebaut werden
Ebikon LU kann dringend benötigten Schulraum schaffen. Die
Stimmbevölkerung hat einem Sonderkredit für den Ersatzneubau Höfli in der Höhe
von 44,9 Millionen Franken mit einem Ja-Stimmenanteil von 74,2 Prozent gutgeheissen.
Die Stimmbeteiligung lag bei 42,3 Prozent, wie die Gemeinde mitteilte.
Im Neubau sind unter anderem 16 Klassen- und zwölf
Fachzimmer vorgesehen, dazu eine Aula, drei Sporthallen und eine
Schulbibliothek. Zudem sind 100 bis 125 Plätze der Tagesstrukturen geplant,
welche eine Kinderbetreuung über den Mittag ermöglichen. Mit dem Neubau soll
der Schulraum im Osten der Gemeinde langfristig gedeckt werden, schrieb die
Gemeinde in ihrer Abstimmungsbotschaft.
Laut der Gemeinde ist der Baustart für das neue Schulhaus im
Herbst 2025 geplant. Läuft alles nach Plan, dürfte der Neubau im Sommer 2028
bezogen werden. Das 1964 erbaute Schulhaus Höfli musste 2018 aufgrund erhöhter
Naphtalinwerte geschlossen werden. Daraufhin wurde der Schulbetrieb in
Provisorien ausgelagert.
![Ergänzungsbau Schulhaus Allmend Horw](https://www.baublatt.ch/storage/images/crop1/157922_1.png)
Quelle: Gschwind Architekten
Visualisierung: So soll der Ergänzungsbau des Schulhauses Allmend in Horw dereinst aussehen.
Horw LU: Bevölkerung bewilligt 32 Millionen für Schulhausneubau
Die Stimmberechtigten von Horw LU haben einen Sonderkredit
in Höhe von 32 Millionen Franken für einen Schulhausneubau mit einem
Ja-Stimmenanteil von 84,5 Prozent gutgeheissen. Die Stimmbeteiligung lag bei
50,3 Prozent. Damit schafft die Gemeinde den nötigen Platz für die wachsende
Anzahl von Schülern.
Der neue Holzbau soll die Schulanlage Allmend ergänzen, wie
es in der Abstimmungsbotschaft hiess. Danach sollen alle derzeit dezentral
untergebrachten Klassenräume der Primarschule in einem Gebäude untergebracht
werden. Denn seit 2015 musste ein Teil der Klassen in die als Provisorium
erbaute Palazzine ausweichen.
Gemäss Botschaft hat die Palazzine jedoch das Ende ihrer
Nutzungsdauer erreicht, und auch der Pavillion an der Bachstrasse, welcher zwei
Kindergärten beherbergt, befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand.
Daher ist vorgesehen, beide Gebäude rückzubauen.
Der Baustart ist für das Frühjahr 2026 geplant. Im Juni 2028
kann das neue Schulhaus dann voraussichtlich bezogen werden.
Köniz BE: Ja zu Kauf des Areals Schwarzenburgstrasse
Die Gemeinde Köniz kann das Areal Schwarzenburgstrasse 230-236
am Brühlplatz kaufen. Die Stimmbevölkerung hat dem Erwerb zum Preis von 32,5
Millionen Franken am deutlich zugestimmt. 7754 Stimmberechtigte haben die
Vorlage angenommen, 3614 haben sie abgelehnt. Die Stimmbeteiligung lag bei 41,6
Prozent.
Mit dem Ja an der Urne wird die Gemeinde Köniz ab Mitte 2025
Eigentümerin der Liegenschaften rund um den Brühlplatz. Die Gemeinde verspricht
sich «ausgezeichnete Entwicklungsmöglichkeiten» vom Areal, wie es in der
Abstimmungsbotschaft hiess.
Die bestehenden Mietverträge werden weitergeführt, darunter
auch jene der 39 preisgünstigen Wohnungen im Hochhaus. Bekannt sind die Gebäude
durch die beiden Hauptmieter UBS und «Otto's».
Konolfingen BE: Wohnüberbauung scheitert an der Urne
Der Mehrzweckplatz in Konolfingen kann nicht in die Planung
einer neuen Wohnüberbauung an der Hünigenstrasse einbezogen werden. Die
Stimmberechtigten haben eine Verschiebung des Platzes vom Verwaltungs- ins
Finanzvermögen der Gemeinde abgelehnt.
Die Stimmberechtigten lehnten das Vorhaben mit 1368
Nein-Stimmen zu 799 Ja-Stimmen ab. Die Stimmbeteiligung lag bei 55,1 Prozent. Nun
werden das Grundstück der Projektträgerschaft und das Areal des ehemaligen
Gasthofs Kreuz unabhängig voneinander weiterentwickelt und überbaut.
An der Hünigenstrasse in der Nähe des Bahnhofs hätte eine
sozial durchmischte Wohnüberbauung mit Wegen, Treffpunkten, Spielflächen und
viel Grün entstehen sollen. Eine stimmige Planung sei aber nur möglich, wenn
auch der Mehrzweckplatz mit einbezogen werde, betonte die Gemeinde in der
Abstimmungsbotschaft. Daraus wird nun nichts: Die Nutzung des Mehrzweckplatzes
bleibt unverändert.
Littau LU: Keine Umfahrungsstrasse beim Bahnhof
Beim Bahnhof im Luzerner Stadtteil Littau wird keine
Umfahrungsstrasse gebaut. Die Stadtluzerner haben die Volksinitiative «Cheerstrasse
jetzt!» abgelehnt. Die Initiative, die im Stadtparlament im November klar
abgelehnt wurde, erhielt nur 7159 Ja-Stimmen. 17'585 legten ein Nein in die
Urne. Die Stimmbeteiligung betrug 49,7 Prozent.
Die Vorlage verlangte eine Umfahrungsstrasse beim Bahnhof
Littau, wo sich oft die Autos stauen. Die Strasse hätte vom Bahnhof Littau zum
Hornbach-Kreisel geführt. Das Bahnhofquartier, so hofften die Initianten,
sollte dadurch vom Durchgangsverkehr und vom Stau bei der Barriere entlastet
werden.
Der Stadtrat lehnte die Umfahrung ab. Er sprach sich
stattdessen dafür aus, die Verkehrssituation beim Bahnübergang mit anderen
Massnahmen zu entschärfen. So sind unter anderem im Gebiet rund um den Bahnhof
Ampeln und Abzweigespuren geplant. Zudem wird aktuell der Bahnhof Littau
erneuert, die Barrieren sollten in Zukunft nur noch halb so lange geschlossen
sein wie heute.
Das Strassenbauprojekt beschäftigt die Stadt Luzern und
Littau seit Langem. 2009 sagten die Littauer Stimmberechtigten Ja zu einer
Umfahrungsstrasse zwischen Littau Dorf und dem Littauerboden. Ein paar Jahre
später, Littau war mittlerweile mit Luzern fusioniert, liess der Luzerner
Stadtrat das Projekt aus Kostengründen fallen. Die Kosten waren
zwischenzeitlich von 14 auf 32 Millionen Franken gestiegen.
Ostermundigen BE: Ja zu Ausbau von Retentions- und Versickerungsanlage
Die Gemeinde Ostermundigen kann ihre Anlage zur Reinigung
und Abführung von Regenwasser ausbauen. Die Stimmberechtigten sagten mit 2856
Ja- zu 393 Nein-Stimmen Ja zu einem Kredit von 5,17 Millionen Franken. Die
Stimmbeteiligung lag bei 31,9 Prozent.
Bereits heute steht im Oberfeld eine sogenannte Retentions-
und Versickerungsanlage. Ihr Ziel ist es, das Regenwasser, das von begeh- und
befahrbaren Flächen anfällt, zu reinigen und dem Grundwasser zuzuführen. Bei
grösseren Regenmengen füllen sich die beiden Rückhaltebecken. Die Anlage wurde
für Regenwasser aus den Gebieten Schulhaus, Rüti, Oberer Chaletweg und
Terrassenrain erstellt.
Nun sollen mehrere Strassen und die künftige Überbauung in
der Tramwendeschlaufe angeschlossen werden. Dafür braucht die Anlage mehr
Kapazität. Das Gesamtprojekt besteht aus drei Teilen, die inhaltlich, technisch
und zeitlich voneinander abhängig sind. Für das Gesamtprojekt rechnet die
Gemeinde mit Kosten von 5,17 Millionen Franken, wie sie in der
Abstimmungsbotschaft schrieb.
Es sei sinnvoller, die grosse Investition zu tätigen als mit
minimalen Teillösungen zu arbeiten, die am Ende teurer sein dürften, hielt der
Gemeinderat fest. Der Betrag sei zu einem grossen Teil durch die
Spezialfinanzierung Abwasser und Wasser gedeckt. Nur ein kleinerer Teil, 736'000
Franken, müsse über den Steuerhaushalt finanziert werden.
Roggwil BE: Tagesschule kommt in den Bündtenacker
Die Roggwiler Stimmbevölkerung hat die Gesamtsanierung der
Turnhalle Bündtenacker deutlich angenommen. 78,1 Prozent aller
Stimmberechtigten legten ein Ja in die Urne. 926 Stimmberechtigte stimmten für
die Sanierung, 259 waren dagegen. Die Stimmbeteiligung lag bei 42,1 Prozent.
Somit kann Roggwil die Tagesschule im Gebäude der Turnhalle Bündtenacker unterbringen. Die bestehende Turnhalle wird weiterhin für den Spiel- und Sportunterricht der Unterstufe beibehalten. Sie ist auch als Bewegungsraum der Tagesschule vorgesehen.
Die Kosten für die Gesamtsanierung betragen 3,3 Millionen
Franken. Die Sanierung beinhaltet gemäss der Abstimmungsbotschaft neben räumlichen
Anpassungen den Einbau eines Lifts für die Barrierefreiheit sowie die
energetische Sanierung der Aussenhülle mit Vorbereitungen für eine
Photovoltaikanlage.
![Visualisierung Verwaltungs- und Sicherheitszentrum Kaltbach Schwyz](https://www.baublatt.ch/storage/images/crop1/154802_1.jpg)
Quelle: zvg Kanton schwyz
Die Feuerwehr der Gemeinde Schwyz kann ins neue kantonale Sicherheitszentrum Kaltbach umziehen.
Schwyz: Feuerwehr zieht in Sicherheitszentrum Kaltbach
Die Feuerwehr der Gemeinde Schwyz kann ins neue kantonale
Sicherheitszentrum Kaltbach umziehen. Die Stimmberechtigten des Hauptorts haben
dem Erwerb des neuen Feuerwehrlokals mit einem Ja-Stimmenanteil von 71,50
Prozent zugestimmt. 3252 Stimmberechtigte hiessen den Kredit von 8,26 Millionen
Franken gut, 1296 lehnten ihn ab. Die Stimmbeteiligung betrug 42,51 Prozent.
Die Stimmberechtigten des Kantons Schwyz haben sich im
September 2024 für den Bau des neuen Verwaltungs- und Sicherheitszentrums im
Kaltbach ausgesprochen. Im Neubau werden neben der Kantonsverwaltung auch
Blaulichtorganisationen untergebracht, so die gemeinsame
Polizeieinsatzleitzentrale der Kantone Schwyz und Zug, der Rettungsdienst und
die Stützpunktfeuerwehr Schwyz.
Mit dem Beschluss der kommunalen Stimmberechtigten kann die
Gemeinde Schwyz das im Neubau vorgesehene Feuerwehrlokal im Stockwerkeigentum
erwerben und einrichten. Netto sollen sich die Kosten der Gemeinde auf 5,5
Millionen Franken belaufen.
Die zweite kommunale Vorlage, die Kompetenzregelung
Zeughausareal, wurde mit einem Ja-Stimmenanteil von 71,89 Prozent (3250 zu 1271
Stimmen) gutgeheissen. Der Gemeinderat erhält damit mehr Kompetenzen, wenn es
um Landgeschäfte innerhalb des Areals geht.
St. Moritz GR: 13 Millionen Franken für Einheimischen-Wohnungen
Mit 910 Ja- zu 137 Nein-Stimmen hat die St. Moritzer Stimmbevölkerung am Sonntag einem Kredit über 13 Millionen Franken zugestimmt. Mit diesem Geld soll Wohnraum für Einheimische entstehen. Die Stimmbeteiligung lag bei 42 Prozent.
In der geplanten Überbauung sollen einheimische Einzelpersonen, kinderlose Paare und Wohngemeinschaften aus jüngeren und sportlichen Personen mit begrenztem Budget Platz finden, wie die Gemeinde St. Moritz auf ihrer Webseite schreibt. Bereits Ende 2026 sollen die 19 1,5 bis 4,5 Zimmer-Wohnungen bezugsbereit sein.
Stadt Bern: Ja zu Kindergartenausbau und Ersatzneubau im Weyerli
Die Stadt Bern kann den Kindergarten Schlossmatt im
Holligen-Quartier umbauen und erweitern. Die städtischen Stimmberechtigten
haben einen Baukredit in der Höhe von 8,4 Millionen Franken gutgeheissen. Eine
deutliche Mehrheit von 86,7 Prozent der Stimmenden hat die Vorlage angenommen. 30'678
Personen haben dem Kredit zugestimmt, 4719 haben ihn abgelehnt. Die
Stimmbeteiligung lag bei 42,7 Prozent.
Der 70-jährige Doppelkindergarten kann somit saniert und um
einen Stock erweitert werden. Künftig werden vier Basisstufenklassen auf dem
Areal unterrichtet. Die Basisstufe umfasst den Kindergarten sowie die erste und
zweite Klasse. Im Erdgeschoss wird zudem ein Mehrzweckraum eingebaut, der den
Betrieb einer Tagesbetreuung für Schulkinder ermöglicht. Die Bauarbeiten sollen
gemäss Abstimmungsbotschaft im kommenden Sommer starten und dauern
voraussichtlich zwei Jahre.
Ersatzneubau im Weyerli
Ebenfalls Ja sagten die Stadtberner zum Ersatzneubau im
Weyerli. Die Stimmberechtigten haben den Kredit von 107,2 Millionen Franken mit
70,1 Prozent Ja-Stimmen angenommen. 24'397 Stimmberechtigte stimmten dem
Baukredit zu, 10'394 lehnten ihn ab. Die Stimmbeteiligung lag bei 42,7 Prozent.
Das geplante Projekt sieht einen Neubau aus Holz und
Stahlbeton vor für ein Hallenbad mit einem 25-Meter-Becken, einem
Lehrschwimmbecken und einem Planschbereich. Im Untergeschoss soll sich künftig
eine Eishalle, auf der Ostseite das neue Ausseneisfeld befinden. Das neue
Hallenbad soll mit der Abwärme der Eisbahn geheizt werden.
Im Vorfeld zu reden gegeben hatten die hohen Kosten. Das Grüne Bündnis und die Grüne Freie Liste beschlossen Stimmfreigabe. Für den Kredit waren SP, Mitte, FDP und SVP.
![Windenergieanlage Gebiet Oldis Chur Haldenstein](https://www.baublatt.ch/storage/images/crop1/157042_1.jpg)
Quelle: zvg, Stadt Chur
Visualisierung: Die Calandawind AG plant im Gebiet Oldis in Chur den Bau einer zweiten Windenergieanlage.
Stadt Chur: Ja zu zweitem Windrad «Oldis ll»
Die Churer Stimmbevölkerung hat einer Teilrevision der
Grundordnung zugestimmt und damit den Weg für ein zweites Windrad geebnet. Nun
will die Stadt beim Kanton die Baubewilligungen einholen.
Bei einer Stimmbeteiligung von 38,6 Prozent waren 83,1
Prozent für die Teilrevision, wie die Bündner Hauptstadt am Sonntag mitteilte. Die
Planung des zweiten Windkraftwerks «Oldis ll» könne somit weitergehen.
Die Stimmbevölkerung folgte mit dem Entscheid dem Churer
Gemeinderat und leistete einen weiteren Beitrag zu Umsetzung der
Energiestrategie 2050, wie Chur weiter schrieb. Das geplante zweite Windrad
soll einst einheimischen Strom für 2200 Haushalte liefern.
Mit einer jährlichen Leistung von 7,5 Gigawattstunden Strom
soll es ertragreicher als das bisherige Windrad nahe der Autobahn A13 bei Chur
werden. Dieses 2013 in Betrieb genommene Kraftwerk liefert 4,5 Gigawattstunden
Strom pro Jahr und ist gemäss Angaben der Betreiber das grösste Windrad der
Schweiz.
![Neues Theater, von der Altstadt aus gesehen. (Visualisierung)](https://www.baublatt.ch/storage/images/crop1/155486_1.jpg)
Quelle: Stadt Luzern
Visualisierung des neuen Luzerner Theaters. Wie es mit dem Projekt nun weitergeht, ist offen.
Stadt Luzern: Neues Luzerner Theater erleidet an Urne Schiffbruch
Die Stadtluzerner Stimmberechtigten haben die weitere
Planung des neuen Luzerner Theaters gestoppt. Wie es nun weiter geht, ist
offen. Gegner und Befürworter sehen das Ergebnis aber nicht als grundsätzliches
Nein zum Theater.
Die Stimmberechtigten lehnten den Projektierungskredit über
13,8 Millionen Franken mit einem Nein-Stimmenanteil von knapp 58 Prozent (15'033
zu 10'914 Stimmen) ab. Mit dem Geld hätte der Entwurf «überall» der Zürcher
Architekten Andreas Ilg und Marcel Santer zum Bauprojekt weiterentwickelt
werden sollen.
Ilg und Santer sahen vor, das 185 Jahre alte Theater an der
Reuss total umzubauen und durch einen Neubau zu ergänzen. Ihr Projekt hatte
sich in einem Wettbewerb durchgesetzt und wurde nach Kritik vor allem an der
Grösse und der Fassade überarbeitet. Die Baukosten wurden auf 130 Millionen
Franken geschätzt.
Im Parlament unbestritten
Im Stadtparlament war der Projektierungskredit von allen Fraktionen
unterstützt und einstimmig gutgeheissen worden. Das Komitee «Nein zum
Projektierungskredit Luzerner Theater» wertete das Abstimmungsergebnis denn
auch als «Ohrfeige» für die Luzerner Politik, das Theater und die Medien. Es
sei jahrelang am Volk vorbei an einem «architektonischen Fremdkörper» und an
einem «überteuerten Mega-Festspielhaus» geplant worden, lautete sein Vorwurf.
Der Luzerner Stadtrat zeigte sich seinerseits «sehr
enttäuscht». Ein langer, sorgfältig aufgegleister Planungs- und
Diskussionsprozess habe ein «abruptes Ende» genommen, teilte er mit. Wie es nun
weitergehe, sei «komplett offen».
Nein-Komitee: «Zurück an den Start»
Stadt, Kanton und das Luzerner Theater hatten das
Neubauprojekt damit begründet, dass das heutige Haus an der Reuss für einen
modernen und effizienten Betrieb zu klein sei. Zudem müsse das Gebäude ohnehin
umfassend renoviert werden.
Zu den möglichen Gründen, die zu einem Nein geführt haben,
führte der Stadtrat den Standort an der Reuss und die Grösse des Neubau neben
der barocken Jesuitenkirche an. Kritisiert wurde aber auch das Betriebskonzept,
das von einer deutlichen Steigerung der Zuschauerzahlen ausging, und die
Betriebskosten. So wurde teilweise befürchtet, dass für die restliche Kultur
nicht mehr genügend öffentliche Gelder zu Verfügung stehen könnten.
Das Nein-Komitee fordert bezüglich der Zukunft des Luzerner Theaters ein «Zurück an den Start». Statt «Prestige» und «teure Inszenierungen» brauche es eine Lösung, die finanziell tragbar sei, die freie Szene einbinde und architektonisch und städtebaulich von «Exzellenz» geprägt sei.
![Hochhaus Pi Stadt Zug](https://www.baublatt.ch/storage/images/crop1/157923_1.jpg)
Quelle: Filippo Bolognese / Duplex Architekten AG
Visualisierung: So soll sich das Hochhaus Pi in Zug dereinst präsentieren.
Stadt Zug: Hochhaus im Guthirt-Quartier kann gebaut werden
Im Zuger Quartier Guthirt können im Geviert GIBZ wie geplant
günstige Wohnungen gebaut werden. Die Stimmberechtigten haben den
entsprechenden Bebauungsplan, zu dem das Hochhaus Pi gehört, gutgeheissen.
Die Vorlage, gegen die Anwohner das Referendum ergriffen
hatten, passierte mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 70,8 Prozent (6509 Ja zu 2688
Nein-Stimmen), wie die Stadt Zug mitteilte. Die Stimmbeteiligung betrug 55,3
Prozent.
Mit dem Bebauungsplan, den der Grosse Gemeinderat einstimmig
beschlossen hatte, soll das Gebiet verdichtet werden. Geplant ist unter
anderem, dort ein 80 Meter hohes Hochhaus mit 183 Wohnungen zu bauen. Davon
sollen 130 Wohnungen preisgünstig sein.
Bekämpft wurde der Bebauungsplan, weil für die geplante
Verdichtung 48 günstige Wohnungen abgerissen werden müssen. Das
Referendumskomitee bezweifelte, dass in dem Hochhaus tatsächlich Wohnungen für «normale
Zuger» und nicht für Expats gebaut werden.
Lauterbrunnen BE und Wengen BE: Ja zu neuen Dorfplätzen
In den Dörfern Lauterbrunnen und Wengen sollen zwei neue
Dorfplätze entstehen. Die Stimmberechtigten haben die nötigen Mittel für die
weitere Bearbeitung der Projekte gesprochen. Die Stimmbeteiligung lag bei 50,3
Prozent, wie die Gemeinde Lauterbrunnen am Sonntag mitteilte.
In Wengen ist der Dorfplatz mit der Eisbahn im Winter und der
Tennisanlage im Sommer ein zentraler Ort. Die Eisanlage aus den 1960-er Jahren
ist in die Jahre gekommen und muss ersetzt werden. Wengen Tourismus als
Eigentümerin nahm dies zum Anlass, gleich eine grössere Umgestaltung des
gesamten Areals ins Auge zu fassen.
So soll eine Begegnungszone geschaffen werden, die im Sommer
mit mobilen Bepflanzungen, Sonnensegeln und Sitzgelegenheiten aufwarten soll. Ein
erhöhter Bereich ist für Aktivitäten wie Tennis, Pumptracks und Ähnliches
gedacht. Im Winter kann die Begegnungszone für verschiedene Veranstaltungen genutzt
werden.
Auch als Weltcupdörfli für die Lauberhornrennen wäre der Platz nutzbar. In der Erlebniszone käme ein mobiles Eisfeld zu stehen. Die bestehende Curlinghalle soll saniert werden. Für die Eismaschine und die Technik würde ein neues Gebäude erstellt.
Die Stimmberechtigten der Gemeinde Lauterbrunnen, zu der das
Dorf Wengen gehört, stimmten dem Vorhaben mit 461 Ja- zu 213 Nein-Stimmen zu.
Konkret sagten sie Ja zu einem Beitrag von 1,5 Millionen Franken, der Übernahme
einer Bürgschaft für Darlehen in der Höhe von vier Millionen Franken sowie die
Erteilung eines Baurechts auf der gemeindeeigenen Parzelle.
Unterirdisches Parkhaus in Lauterbrunnen
Im Dorf Lauterbrunnen soll ebenfalls ein bestehender Platz
umgestaltet werden: der Parkplatz bei der Kirche. Der Tourismus in
Lauterbrunnen hat stark zugenommen. Anstatt eines oberirdischen Parkplatzes
soll bei der Kirche ein mehrgeschossiges unterirdisches Parkhaus entstehen, das
mit einem verkehrsfreien Dorfplatz gedeckelt wird.
So könne dem historischen Ensemble mit Kirche, Pfarrhaus und
Pfrundhaus sowie dem Staubbauchfall im Hintergrund wieder seine Würde verliehen
werden, heiss es in der Abstimmungsbotschaft der Gemeinde. Die Kirche mit dem
Staubbachfall im Hintergrund ist eines der beliebtesten Fotomotive im Tal.
Für die Planung hat der Gemeinderat bisher in eigener
Kompetenz 99'900 Franken bewilligt. Für die weiteren Planungsarbeiten sprachen
die Stimmberechtigten einen Kredit von 510'000 Franken. Sie taten dies mit 462
Ja- zu 218 Nein-Stimmen.
Wetzikon ZH: Stimmberechtigte lehnen «Windkraftinitiative» ab
Die Wetziker Stimmbevölkerung hat entschieden, keinen fixen
Mindestabstand zu Windrädern in ihrer Bauordnung zu verankern. Die
Stimmberechtigten haben die «Windkraftinitiative» der SVP mit einem
Nein-Stimmenanteil von 57,3 Prozent abgelehnt.
Gegen die SVP-Initiative, die einen Mindestabstand von 1000
Metern forderte, stimmten 3223 Personen. Dafür waren nur 2398. Die
Stimmbeteiligung betrug 36,4 Prozent. Alle anderen Parteien hatten die
Initiative abgelehnt. Die Vorlage wolle den Bau von Windrädern generell
blockieren, fanden sie.
Was ein Ja bedeutet hätte, wäre unklar gewesen. Denn der
Kanton Zürich ist klar der Auffassung, dass Gemeinden gar keine solchen Regeln
erlassen dürfen. Eine Vorschrift, die einen fixen Abstand vorgebe, widerspreche
den kantonalen und bundesrechtlichen Vorgaben, die den Ausbau der Windkraft
verlangen würden.
Dennoch sind in über zwei Dutzend Gemeinden Initiativen oder
Anträge hängig, die den geplanten Bau von Windrädern einschränken oder
verhindern wollen. Damit dürfte der Ausbau der Windenergie im Kanton Zürich früher
oder später vor Gericht enden.
(pb, mit Material der sda)