09:47 BAUBRANCHE

Kommunale Abstimmungen: Ja zu Hochhaus in Zug, Nein zu Theater Luzern

Teaserbild-Quelle: Filippo Bolognese / Duplex Architekten AG

Am Sonntag wurde auf kommunaler Ebene über Baurelevantes abgestimmt. Das neue Theater Luzern erlitt an der Urne Schiffbruch, die Stadt Bern kann den Weyerli-Ersatzneubau in Angriff nehmen und die Stadt Zug kann das Hochhaus Pi bauen.


Visualisierung der Brünigstrasse in Alpnach

Quelle: zvg

Sobald das Dorf Alpnach umfahren werden kann, realisieren der Kanton Obwalden und die Gemeinde Alpnach flankierende Massnahmen an der Brünigstrasse (Visualisierung).

Alpnach OW: Ja zu Kredit für A-8-Zubringer Sicherheitsmassnahmen

Die Gemeinde Alpnach OW zahlt einen weiteren Betrag an den Vollanschluss Alpnach Süd der A8. Die Stimmberechtigten haben 420'000 Franken für Verkehrssicherheitsmassnahmen auf der Zubringerstrasse mit einem Ja-Stimmenanteil von 82,8 Prozent gutgeheissen. Die Stimmbeteiligung betrug 41,4 Prozent.

Die Alpnacher hatten bereits 2018 und 2022 Kredite von total 1,4 Millionen Franken zugunsten des Vollanschlusses bewilligt. Dieser soll das Dorf vom Durchgangsverkehr entlasten. Eine Einsprache verlangte aber an der Hofmättelistrasse zusätzliche Massnahmen zur Verkehrssicherheit.

Auf dieser 430 Meter langen Strasse, welche der Zubringer zur A8 sein wird, wird es durch den Vollanschluss mehr Verkehr geben. Zu diesen Massnahmen gehören unter anderem eine Kernfahrbahn, ein Radstreifen, ein neuer Fussgängerstreifen und lärmarme Strassenbeläge. Tempo 50 wird beibehalten.

Die zusätzlichen Massnahmen kosten total 1,74 Millionen Franken. Der Kanton zahlt daran 1,32 Millionen Franken, der Anteil der Gemeinde beträgt 420'000 Franken. Die Arbeiten an der Hofmättelistrasse sollen im Sommer 2025 beginnen. Der Vollanschluss, der vom Bund realisiert wird, soll per 2027/28 umgesetzt werden.


Windrad SFS Au St. Gallen

Quelle: PD

Visualisierung: Mit dem Ja zum Mindestabstand kann das Windrad auf dem SFS-Firmenareal nicht realisiert werden.

Au SG: Ja zu 500 Meter-Abstandsregel für einzelne Windräder

Die Stimmberechtigten von Au SG haben eine Initiative für einen Mindestabstand von Windrädern zu Wohnhäusern von 500 Metern äusserst knapp angenommen. Lediglich vier Stimmen machten den Unterschied.

Damit kann das Unternehmen SFS das Projekt für ein eigenes Windrad auf dem Firmenareal nicht realisieren. Die Stimmbevölkerung befürwortete die Initiative mit 1044 Ja-Stimmen (50,1 Prozent) gegen 1040 Nein-Stimmen (49,9 Prozent), wie die Gemeinde Au am Sonntag mitteilte. Die Stimmbeteiligung lag bei 48,59 Prozent.

Die Initiative, mit der eine Anpassung des Baureglements verlangt wurde, richtete sich gegen ein Projekt der Firma SFS in Heerbrugg. Die geplante Windenergieanlage im Industriegebiet von Au mit einer Gesamthöhe von 220 Metern sollte das Unternehmen mit Strom versorgen.

Der Mindestabstand von 500 Metern, der nun im Baureglement von Au festgehalten wird, hat keinen Einfluss auf andere Windparks im Kanton St. Gallen, die im nationalen Interessen liegen und so im Richtplan eingetragen wurden. Für sie gilt ein kantonaler Sondernutzungsplan. 


Ebikon Neubau Schulhaus Höfli

Quelle: PD/ NYX Architectes GmbH

Visualisierung: So soll sich der Ersatzneubau der Schule Höfli dereinst präsentieren.

Ebikon LU: Neues Schulhaus Höfli kann gebaut werden

Ebikon LU kann dringend benötigten Schulraum schaffen. Die Stimmbevölkerung hat einem Sonderkredit für den Ersatzneubau Höfli in der Höhe von 44,9 Millionen Franken mit einem Ja-Stimmenanteil von 74,2 Prozent gutgeheissen. Die Stimmbeteiligung lag bei 42,3 Prozent, wie die Gemeinde mitteilte.

Im Neubau sind unter anderem 16 Klassen- und zwölf Fachzimmer vorgesehen, dazu eine Aula, drei Sporthallen und eine Schulbibliothek. Zudem sind 100 bis 125 Plätze der Tagesstrukturen geplant, welche eine Kinderbetreuung über den Mittag ermöglichen. Mit dem Neubau soll der Schulraum im Osten der Gemeinde langfristig gedeckt werden, schrieb die Gemeinde in ihrer Abstimmungsbotschaft.

Laut der Gemeinde ist der Baustart für das neue Schulhaus im Herbst 2025 geplant. Läuft alles nach Plan, dürfte der Neubau im Sommer 2028 bezogen werden. Das 1964 erbaute Schulhaus Höfli musste 2018 aufgrund erhöhter Naphtalinwerte geschlossen werden. Daraufhin wurde der Schulbetrieb in Provisorien ausgelagert.


Ergänzungsbau Schulhaus Allmend Horw

Quelle: Gschwind Architekten

Visualisierung: So soll der Ergänzungsbau des Schulhauses Allmend in Horw dereinst aussehen.

Horw LU: Bevölkerung bewilligt 32 Millionen für Schulhausneubau

Die Stimmberechtigten von Horw LU haben einen Sonderkredit in Höhe von 32 Millionen Franken für einen Schulhausneubau mit einem Ja-Stimmenanteil von 84,5 Prozent gutgeheissen. Die Stimmbeteiligung lag bei 50,3 Prozent. Damit schafft die Gemeinde den nötigen Platz für die wachsende Anzahl von Schülern.  

Der neue Holzbau soll die Schulanlage Allmend ergänzen, wie es in der Abstimmungsbotschaft hiess. Danach sollen alle derzeit dezentral untergebrachten Klassenräume der Primarschule in einem Gebäude untergebracht werden. Denn seit 2015 musste ein Teil der Klassen in die als Provisorium erbaute Palazzine ausweichen.

Gemäss Botschaft hat die Palazzine jedoch das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht, und auch der Pavillion an der Bachstrasse, welcher zwei Kindergärten beherbergt, befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand. Daher ist vorgesehen, beide Gebäude rückzubauen.

Der Baustart ist für das Frühjahr 2026 geplant. Im Juni 2028 kann das neue Schulhaus dann voraussichtlich bezogen werden.


Köniz BE: Ja zu Kauf des Areals Schwarzenburgstrasse

Die Gemeinde Köniz kann das Areal Schwarzenburgstrasse 230-236 am Brühlplatz kaufen. Die Stimmbevölkerung hat dem Erwerb zum Preis von 32,5 Millionen Franken am deutlich zugestimmt. 7754 Stimmberechtigte haben die Vorlage angenommen, 3614 haben sie abgelehnt. Die Stimmbeteiligung lag bei 41,6 Prozent.

Mit dem Ja an der Urne wird die Gemeinde Köniz ab Mitte 2025 Eigentümerin der Liegenschaften rund um den Brühlplatz. Die Gemeinde verspricht sich «ausgezeichnete Entwicklungsmöglichkeiten» vom Areal, wie es in der Abstimmungsbotschaft hiess.

Die bestehenden Mietverträge werden weitergeführt, darunter auch jene der 39 preisgünstigen Wohnungen im Hochhaus. Bekannt sind die Gebäude durch die beiden Hauptmieter UBS und «Otto's».


Konolfingen BE: Wohnüberbauung scheitert an der Urne

Der Mehrzweckplatz in Konolfingen kann nicht in die Planung einer neuen Wohnüberbauung an der Hünigenstrasse einbezogen werden. Die Stimmberechtigten haben eine Verschiebung des Platzes vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen der Gemeinde abgelehnt.

Die Stimmberechtigten lehnten das Vorhaben mit 1368 Nein-Stimmen zu 799 Ja-Stimmen ab. Die Stimmbeteiligung lag bei 55,1 Prozent. Nun werden das Grundstück der Projektträgerschaft und das Areal des ehemaligen Gasthofs Kreuz unabhängig voneinander weiterentwickelt und überbaut.

An der Hünigenstrasse in der Nähe des Bahnhofs hätte eine sozial durchmischte Wohnüberbauung mit Wegen, Treffpunkten, Spielflächen und viel Grün entstehen sollen. Eine stimmige Planung sei aber nur möglich, wenn auch der Mehrzweckplatz mit einbezogen werde, betonte die Gemeinde in der Abstimmungsbotschaft. Daraus wird nun nichts: Die Nutzung des Mehrzweckplatzes bleibt unverändert.


Littau LU: Keine Umfahrungsstrasse beim Bahnhof

Beim Bahnhof im Luzerner Stadtteil Littau wird keine Umfahrungsstrasse gebaut. Die Stadtluzerner haben die Volksinitiative «Cheerstrasse jetzt!» abgelehnt. Die Initiative, die im Stadtparlament im November klar abgelehnt wurde, erhielt nur 7159 Ja-Stimmen. 17'585 legten ein Nein in die Urne. Die Stimmbeteiligung betrug 49,7 Prozent.

Die Vorlage verlangte eine Umfahrungsstrasse beim Bahnhof Littau, wo sich oft die Autos stauen. Die Strasse hätte vom Bahnhof Littau zum Hornbach-Kreisel geführt. Das Bahnhofquartier, so hofften die Initianten, sollte dadurch vom Durchgangsverkehr und vom Stau bei der Barriere entlastet werden.

Der Stadtrat lehnte die Umfahrung ab. Er sprach sich stattdessen dafür aus, die Verkehrssituation beim Bahnübergang mit anderen Massnahmen zu entschärfen. So sind unter anderem im Gebiet rund um den Bahnhof Ampeln und Abzweigespuren geplant. Zudem wird aktuell der Bahnhof Littau erneuert, die Barrieren sollten in Zukunft nur noch halb so lange geschlossen sein wie heute.

Das Strassenbauprojekt beschäftigt die Stadt Luzern und Littau seit Langem. 2009 sagten die Littauer Stimmberechtigten Ja zu einer Umfahrungsstrasse zwischen Littau Dorf und dem Littauerboden. Ein paar Jahre später, Littau war mittlerweile mit Luzern fusioniert, liess der Luzerner Stadtrat das Projekt aus Kostengründen fallen. Die Kosten waren zwischenzeitlich von 14 auf 32 Millionen Franken gestiegen.


Ostermundigen BE: Ja zu Ausbau von Retentions- und Versickerungsanlage

Die Gemeinde Ostermundigen kann ihre Anlage zur Reinigung und Abführung von Regenwasser ausbauen. Die Stimmberechtigten sagten mit 2856 Ja- zu 393 Nein-Stimmen Ja zu einem Kredit von 5,17 Millionen Franken. Die Stimmbeteiligung lag bei 31,9 Prozent.

Bereits heute steht im Oberfeld eine sogenannte Retentions- und Versickerungsanlage. Ihr Ziel ist es, das Regenwasser, das von begeh- und befahrbaren Flächen anfällt, zu reinigen und dem Grundwasser zuzuführen. Bei grösseren Regenmengen füllen sich die beiden Rückhaltebecken. Die Anlage wurde für Regenwasser aus den Gebieten Schulhaus, Rüti, Oberer Chaletweg und Terrassenrain erstellt.

Nun sollen mehrere Strassen und die künftige Überbauung in der Tramwendeschlaufe angeschlossen werden. Dafür braucht die Anlage mehr Kapazität. Das Gesamtprojekt besteht aus drei Teilen, die inhaltlich, technisch und zeitlich voneinander abhängig sind. Für das Gesamtprojekt rechnet die Gemeinde mit Kosten von 5,17 Millionen Franken, wie sie in der Abstimmungsbotschaft schrieb.

Es sei sinnvoller, die grosse Investition zu tätigen als mit minimalen Teillösungen zu arbeiten, die am Ende teurer sein dürften, hielt der Gemeinderat fest. Der Betrag sei zu einem grossen Teil durch die Spezialfinanzierung Abwasser und Wasser gedeckt. Nur ein kleinerer Teil, 736'000 Franken, müsse über den Steuerhaushalt finanziert werden.


Roggwil BE: Tagesschule kommt in den Bündtenacker

Die Roggwiler Stimmbevölkerung hat die Gesamtsanierung der Turnhalle Bündtenacker deutlich angenommen. 78,1 Prozent aller Stimmberechtigten legten ein Ja in die Urne. 926 Stimmberechtigte stimmten für die Sanierung, 259 waren dagegen. Die Stimmbeteiligung lag bei 42,1 Prozent.

Somit kann Roggwil die Tagesschule im Gebäude der Turnhalle Bündtenacker unterbringen. Die bestehende Turnhalle wird weiterhin für den Spiel- und Sportunterricht der Unterstufe beibehalten. Sie ist auch als Bewegungsraum der Tagesschule vorgesehen. 

Die Kosten für die Gesamtsanierung betragen 3,3 Millionen Franken. Die Sanierung beinhaltet gemäss der Abstimmungsbotschaft neben räumlichen Anpassungen den Einbau eines Lifts für die Barrierefreiheit sowie die energetische Sanierung der Aussenhülle mit Vorbereitungen für eine Photovoltaikanlage.


Visualisierung Verwaltungs- und Sicherheitszentrum Kaltbach Schwyz

Quelle: zvg Kanton schwyz

Die Feuerwehr der Gemeinde Schwyz kann ins neue kantonale Sicherheitszentrum Kaltbach umziehen.

Schwyz: Feuerwehr zieht in Sicherheitszentrum Kaltbach

Die Feuerwehr der Gemeinde Schwyz kann ins neue kantonale Sicherheitszentrum Kaltbach umziehen. Die Stimmberechtigten des Hauptorts haben dem Erwerb des neuen Feuerwehrlokals mit einem Ja-Stimmenanteil von 71,50 Prozent zugestimmt. 3252 Stimmberechtigte hiessen den Kredit von 8,26 Millionen Franken gut, 1296 lehnten ihn ab. Die Stimmbeteiligung betrug 42,51 Prozent.

Die Stimmberechtigten des Kantons Schwyz haben sich im September 2024 für den Bau des neuen Verwaltungs- und Sicherheitszentrums im Kaltbach ausgesprochen. Im Neubau werden neben der Kantonsverwaltung auch Blaulichtorganisationen untergebracht, so die gemeinsame Polizeieinsatzleitzentrale der Kantone Schwyz und Zug, der Rettungsdienst und die Stützpunktfeuerwehr Schwyz.

Mit dem Beschluss der kommunalen Stimmberechtigten kann die Gemeinde Schwyz das im Neubau vorgesehene Feuerwehrlokal im Stockwerkeigentum erwerben und einrichten. Netto sollen sich die Kosten der Gemeinde auf 5,5 Millionen Franken belaufen.

Die zweite kommunale Vorlage, die Kompetenzregelung Zeughausareal, wurde mit einem Ja-Stimmenanteil von 71,89 Prozent (3250 zu 1271 Stimmen) gutgeheissen. Der Gemeinderat erhält damit mehr Kompetenzen, wenn es um Landgeschäfte innerhalb des Areals geht.


St. Moritz GR: 13 Millionen Franken für Einheimischen-Wohnungen

Mit 910 Ja- zu 137 Nein-Stimmen hat die St. Moritzer Stimmbevölkerung am Sonntag einem Kredit über 13 Millionen Franken zugestimmt. Mit diesem Geld soll Wohnraum für Einheimische entstehen. Die Stimmbeteiligung lag bei 42 Prozent. 

In der geplanten Überbauung sollen einheimische Einzelpersonen, kinderlose Paare und Wohngemeinschaften aus jüngeren und sportlichen Personen mit begrenztem Budget Platz finden, wie die Gemeinde St. Moritz auf ihrer Webseite schreibt. Bereits Ende 2026 sollen die 19 1,5 bis 4,5 Zimmer-Wohnungen bezugsbereit sein.


Stadt Bern: Ja zu Kindergartenausbau und Ersatzneubau im Weyerli

Die Stadt Bern kann den Kindergarten Schlossmatt im Holligen-Quartier umbauen und erweitern. Die städtischen Stimmberechtigten haben einen Baukredit in der Höhe von 8,4 Millionen Franken gutgeheissen. Eine deutliche Mehrheit von 86,7 Prozent der Stimmenden hat die Vorlage angenommen. 30'678 Personen haben dem Kredit zugestimmt, 4719 haben ihn abgelehnt. Die Stimmbeteiligung lag bei 42,7 Prozent.

Der 70-jährige Doppelkindergarten kann somit saniert und um einen Stock erweitert werden. Künftig werden vier Basisstufenklassen auf dem Areal unterrichtet. Die Basisstufe umfasst den Kindergarten sowie die erste und zweite Klasse. Im Erdgeschoss wird zudem ein Mehrzweckraum eingebaut, der den Betrieb einer Tagesbetreuung für Schulkinder ermöglicht. Die Bauarbeiten sollen gemäss Abstimmungsbotschaft im kommenden Sommer starten und dauern voraussichtlich zwei Jahre.

Ersatzneubau im Weyerli

Ebenfalls Ja sagten die Stadtberner zum Ersatzneubau im Weyerli. Die Stimmberechtigten haben den Kredit von 107,2 Millionen Franken mit 70,1 Prozent Ja-Stimmen angenommen. 24'397 Stimmberechtigte stimmten dem Baukredit zu, 10'394 lehnten ihn ab. Die Stimmbeteiligung lag bei 42,7 Prozent.

Das geplante Projekt sieht einen Neubau aus Holz und Stahlbeton vor für ein Hallenbad mit einem 25-Meter-Becken, einem Lehrschwimmbecken und einem Planschbereich. Im Untergeschoss soll sich künftig eine Eishalle, auf der Ostseite das neue Ausseneisfeld befinden. Das neue Hallenbad soll mit der Abwärme der Eisbahn geheizt werden.

Im Vorfeld zu reden gegeben hatten die hohen Kosten. Das Grüne Bündnis und die Grüne Freie Liste beschlossen Stimmfreigabe. Für den Kredit waren SP, Mitte, FDP und SVP.


Windenergieanlage Gebiet Oldis Chur Haldenstein

Quelle: zvg, Stadt Chur

Visualisierung: Die Calandawind AG plant im Gebiet Oldis in Chur den Bau einer zweiten Windenergieanlage.

Stadt Chur: Ja zu zweitem Windrad «Oldis ll»

Die Churer Stimmbevölkerung hat einer Teilrevision der Grundordnung zugestimmt und damit den Weg für ein zweites Windrad geebnet. Nun will die Stadt beim Kanton die Baubewilligungen einholen.

Bei einer Stimmbeteiligung von 38,6 Prozent waren 83,1 Prozent für die Teilrevision, wie die Bündner Hauptstadt am Sonntag mitteilte. Die Planung des zweiten Windkraftwerks «Oldis ll» könne somit weitergehen.

Die Stimmbevölkerung folgte mit dem Entscheid dem Churer Gemeinderat und leistete einen weiteren Beitrag zu Umsetzung der Energiestrategie 2050, wie Chur weiter schrieb. Das geplante zweite Windrad soll einst einheimischen Strom für 2200 Haushalte liefern.

Mit einer jährlichen Leistung von 7,5 Gigawattstunden Strom soll es ertragreicher als das bisherige Windrad nahe der Autobahn A13 bei Chur werden. Dieses 2013 in Betrieb genommene Kraftwerk liefert 4,5 Gigawattstunden Strom pro Jahr und ist gemäss Angaben der Betreiber das grösste Windrad der Schweiz.


Neues Theater, von der Altstadt aus gesehen. (Visualisierung)

Quelle: Stadt Luzern

Visualisierung des neuen Luzerner Theaters. Wie es mit dem Projekt nun weitergeht, ist offen.

Stadt Luzern: Neues Luzerner Theater erleidet an Urne Schiffbruch

Die Stadtluzerner Stimmberechtigten haben die weitere Planung des neuen Luzerner Theaters gestoppt. Wie es nun weiter geht, ist offen. Gegner und Befürworter sehen das Ergebnis aber nicht als grundsätzliches Nein zum Theater.

Die Stimmberechtigten lehnten den Projektierungskredit über 13,8 Millionen Franken mit einem Nein-Stimmenanteil von knapp 58 Prozent (15'033 zu 10'914 Stimmen) ab. Mit dem Geld hätte der Entwurf «überall» der Zürcher Architekten Andreas Ilg und Marcel Santer zum Bauprojekt weiterentwickelt werden sollen.

Ilg und Santer sahen vor, das 185 Jahre alte Theater an der Reuss total umzubauen und durch einen Neubau zu ergänzen. Ihr Projekt hatte sich in einem Wettbewerb durchgesetzt und wurde nach Kritik vor allem an der Grösse und der Fassade überarbeitet. Die Baukosten wurden auf 130 Millionen Franken geschätzt.

Im Parlament unbestritten

Im Stadtparlament war der Projektierungskredit von allen Fraktionen unterstützt und einstimmig gutgeheissen worden. Das Komitee «Nein zum Projektierungskredit Luzerner Theater» wertete das Abstimmungsergebnis denn auch als «Ohrfeige» für die Luzerner Politik, das Theater und die Medien. Es sei jahrelang am Volk vorbei an einem «architektonischen Fremdkörper» und an einem «überteuerten Mega-Festspielhaus» geplant worden, lautete sein Vorwurf.

Der Luzerner Stadtrat zeigte sich seinerseits «sehr enttäuscht». Ein langer, sorgfältig aufgegleister Planungs- und Diskussionsprozess habe ein «abruptes Ende» genommen, teilte er mit. Wie es nun weitergehe, sei «komplett offen».

Nein-Komitee: «Zurück an den Start»

Stadt, Kanton und das Luzerner Theater hatten das Neubauprojekt damit begründet, dass das heutige Haus an der Reuss für einen modernen und effizienten Betrieb zu klein sei. Zudem müsse das Gebäude ohnehin umfassend renoviert werden.

Zu den möglichen Gründen, die zu einem Nein geführt haben, führte der Stadtrat den Standort an der Reuss und die Grösse des Neubau neben der barocken Jesuitenkirche an. Kritisiert wurde aber auch das Betriebskonzept, das von einer deutlichen Steigerung der Zuschauerzahlen ausging, und die Betriebskosten. So wurde teilweise befürchtet, dass für die restliche Kultur nicht mehr genügend öffentliche Gelder zu Verfügung stehen könnten.

Das Nein-Komitee fordert bezüglich der Zukunft des Luzerner Theaters ein «Zurück an den Start». Statt «Prestige» und «teure Inszenierungen» brauche es eine Lösung, die finanziell tragbar sei, die freie Szene einbinde und architektonisch und städtebaulich von «Exzellenz» geprägt sei.


Hochhaus Pi Stadt Zug

Quelle: Filippo Bolognese / Duplex Architekten AG

Visualisierung: So soll sich das Hochhaus Pi in Zug dereinst präsentieren.

Stadt Zug: Hochhaus im Guthirt-Quartier kann gebaut werden

Im Zuger Quartier Guthirt können im Geviert GIBZ wie geplant günstige Wohnungen gebaut werden. Die Stimmberechtigten haben den entsprechenden Bebauungsplan, zu dem das Hochhaus Pi gehört, gutgeheissen.

Die Vorlage, gegen die Anwohner das Referendum ergriffen hatten, passierte mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 70,8 Prozent (6509 Ja zu 2688 Nein-Stimmen), wie die Stadt Zug mitteilte. Die Stimmbeteiligung betrug 55,3 Prozent.

Mit dem Bebauungsplan, den der Grosse Gemeinderat einstimmig beschlossen hatte, soll das Gebiet verdichtet werden. Geplant ist unter anderem, dort ein 80 Meter hohes Hochhaus mit 183 Wohnungen zu bauen. Davon sollen 130 Wohnungen preisgünstig sein.

Bekämpft wurde der Bebauungsplan, weil für die geplante Verdichtung 48 günstige Wohnungen abgerissen werden müssen. Das Referendumskomitee bezweifelte, dass in dem Hochhaus tatsächlich Wohnungen für «normale Zuger» und nicht für Expats gebaut werden.


Lauterbrunnen BE und Wengen BE: Ja zu neuen Dorfplätzen

In den Dörfern Lauterbrunnen und Wengen sollen zwei neue Dorfplätze entstehen. Die Stimmberechtigten haben die nötigen Mittel für die weitere Bearbeitung der Projekte gesprochen. Die Stimmbeteiligung lag bei 50,3 Prozent, wie die Gemeinde Lauterbrunnen am Sonntag mitteilte.

In Wengen ist der Dorfplatz mit der Eisbahn im Winter und der Tennisanlage im Sommer ein zentraler Ort. Die Eisanlage aus den 1960-er Jahren ist in die Jahre gekommen und muss ersetzt werden. Wengen Tourismus als Eigentümerin nahm dies zum Anlass, gleich eine grössere Umgestaltung des gesamten Areals ins Auge zu fassen.

So soll eine Begegnungszone geschaffen werden, die im Sommer mit mobilen Bepflanzungen, Sonnensegeln und Sitzgelegenheiten aufwarten soll. Ein erhöhter Bereich ist für Aktivitäten wie Tennis, Pumptracks und Ähnliches gedacht. Im Winter kann die Begegnungszone für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden.

Auch als Weltcupdörfli für die Lauberhornrennen wäre der Platz nutzbar. In der Erlebniszone käme ein mobiles Eisfeld zu stehen. Die bestehende Curlinghalle soll saniert werden. Für die Eismaschine und die Technik würde ein neues Gebäude erstellt. 

Die Stimmberechtigten der Gemeinde Lauterbrunnen, zu der das Dorf Wengen gehört, stimmten dem Vorhaben mit 461 Ja- zu 213 Nein-Stimmen zu. Konkret sagten sie Ja zu einem Beitrag von 1,5 Millionen Franken, der Übernahme einer Bürgschaft für Darlehen in der Höhe von vier Millionen Franken sowie die Erteilung eines Baurechts auf der gemeindeeigenen Parzelle.

Unterirdisches Parkhaus in Lauterbrunnen

Im Dorf Lauterbrunnen soll ebenfalls ein bestehender Platz umgestaltet werden: der Parkplatz bei der Kirche. Der Tourismus in Lauterbrunnen hat stark zugenommen. Anstatt eines oberirdischen Parkplatzes soll bei der Kirche ein mehrgeschossiges unterirdisches Parkhaus entstehen, das mit einem verkehrsfreien Dorfplatz gedeckelt wird.

So könne dem historischen Ensemble mit Kirche, Pfarrhaus und Pfrundhaus sowie dem Staubbauchfall im Hintergrund wieder seine Würde verliehen werden, heiss es in der Abstimmungsbotschaft der Gemeinde. Die Kirche mit dem Staubbachfall im Hintergrund ist eines der beliebtesten Fotomotive im Tal.

Für die Planung hat der Gemeinderat bisher in eigener Kompetenz 99'900 Franken bewilligt. Für die weiteren Planungsarbeiten sprachen die Stimmberechtigten einen Kredit von 510'000 Franken. Sie taten dies mit 462 Ja- zu 218 Nein-Stimmen.


Wetzikon ZH: Stimmberechtigte lehnen «Windkraftinitiative» ab

Die Wetziker Stimmbevölkerung hat entschieden, keinen fixen Mindestabstand zu Windrädern in ihrer Bauordnung zu verankern. Die Stimmberechtigten haben die «Windkraftinitiative» der SVP mit einem Nein-Stimmenanteil von 57,3 Prozent abgelehnt.

Gegen die SVP-Initiative, die einen Mindestabstand von 1000 Metern forderte, stimmten 3223 Personen. Dafür waren nur 2398. Die Stimmbeteiligung betrug 36,4 Prozent. Alle anderen Parteien hatten die Initiative abgelehnt. Die Vorlage wolle den Bau von Windrädern generell blockieren, fanden sie.

Was ein Ja bedeutet hätte, wäre unklar gewesen. Denn der Kanton Zürich ist klar der Auffassung, dass Gemeinden gar keine solchen Regeln erlassen dürfen. Eine Vorschrift, die einen fixen Abstand vorgebe, widerspreche den kantonalen und bundesrechtlichen Vorgaben, die den Ausbau der Windkraft verlangen würden.

Dennoch sind in über zwei Dutzend Gemeinden Initiativen oder Anträge hängig, die den geplanten Bau von Windrädern einschränken oder verhindern wollen. Damit dürfte der Ausbau der Windenergie im Kanton Zürich früher oder später vor Gericht enden.


(pb, mit Material der sda)

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