KOF-Konjunkturbarometer signalisiert Abkühlung der Wirtschaft
Die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft trüben sich weiter ein. Das KOF-Konjunkturbarometer hat sich zwar im September mit 93,8 Punkten kaum verändert. Es liege damit aber immer noch unter seinem langfristigen Durchschnitt.
Der sich in den letzten Monaten abschwächende Indikator verheisse eine sich abkühlende Schweizer Wirtschaft für das Ende des Jahres 2022, teilten die KOF-Ökonomen am Freitag mit. Das KOF-Barometer verzeichnete davor seit dem letzten Höchststand im Mai 2021 eine fünf Monate andauernde Abwärtsbewegung.
Was indes beachtet werden muss: Der Vormonatswert für den August wurde im Rahmen des jährlichen Updates kräftig von 86,5 auf 93,5 Punkte nach oben revidiert. Angesichts der Revision überrascht es auch nicht, dass der ausgewiesene Wert deutlich über den Schätzungen liegt. Von AWP befragte Ökonomen hatten einen tieferen Wert von 83,0 bis 86,0 Punkten prognostiziert.
Metall- und Textilindustrie gut unterwegs
Der leichte Anstieg im September ist laut KOF ist in erster Linie auf den Geschäftsgang im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bereich «übrige Dienstleistungen» zurückzuführen. Negative Signale hätten die Indikatoren der Finanz- und Versicherungsbranche sowie der Auslandsnachfrage gesendet.
Die «verhaltenen positiven» Entwicklungen des Verarbeitenden Gewerbes stammen laut KOF zum grössten Teil von der Metall- und der Textilindustrie, gefolgt vom Maschinen- und Fahrzeugbau. Indikatoren der Elektroindustrie verzeichnen hingegen einen leichten Rückgang.
Im Produzierenden Gewerbe (Verarbeitendes Gewerbe und Bau) deuteten die Daten für die Beurteilung der Produktionsentwicklung und des Lagers in eine positive Richtung, hiess es weiter. Negativ fielen die Indikatoren zu den Beschäftigungsaussichten und der Geschäftslage aus. Insgesamt überwiegen aber die positiven Entwicklungen, resümieren die KOF-Ökonomen.
Wichtiger Frühindikator
Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft, der sich aus einer Vielzahl von Einzelindikatoren zusammensetzt. Seit der jüngsten Revision sind es deren 608 an der Zahl. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.
Mit dem Einkaufsmanager-Index (PMI) wird am kommenden Montag (03.10.) ein weiterer wichtiger vorlaufender Konjunktur-Indikator veröffentlicht.