KOF-Beschäftigungsindikator sinkt leicht, Aussichten bleiben positiv
Auch wenn der Beschäftigungsindikator der Konjunkturforschungsstelle der ETH im dritten Quartal 2023 leicht sinkt, bleibt er im klar positiven Bereich. Die Eintrübung der Beschäftigungsaussichten betrifft nur einzelne Branchen, die stärker von der Weltwirtschaftsentwicklung beeinflusst werden. Insgesamt rechnet man bei der KOF weiterhin mit einer positiven Beschäftigungsentwicklung auf dem Schweizer Arbeitsmarkt.
Nachdem der KOF-Beschäftigungsindikator im zweiten
Quartal 2022 seinen Höchststand erreicht hat, befindet er sich in einer
langsamen Abnahmetendenz. Für das dritte Quartal 2023 verzeichnet der
KOF Beschäftigungsindikator einen Wert von 10.5 Punkten, er rangiert
damit beinahe 6 Punkte unter dem Höchstwert vom zweiten Quartal 2022.
Trotzdem präsentiert sich die Lage laut KOF weiterhin erfreulich: Der
Beschäftigungsindikator liegt nach wie vor deutlich über dem
langjährigen Mittelwert von 1.0 Punkten.
Der
Beschäftigungsindikator basiert auf den vierteljährlichen
Konjunkturumfragen der KOF. Die Grundlage für die Auswertungen für das
dritte Quartal 2023 lieferten die Antworten von etwa 4500 Unternehmen,
die im Juli zu ihren Beschäftigungsplänen und -erwartungen befragt
worden sind: Eine deutliche Mehrheit von ihnen erachtet den
gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten weiterhin als zu tief. Zudem gibt
es immer noch deutlich mehr Unternehmen, die die Zahl der
Mitarbeitenden in den kommenden drei Monaten erhöhen möchten, als
Firmen, die Stellen wollen.
Weil der KOF Beschäftigungsindikator in
der Vergangenheit einen Vorlauf gegenüber der Entwicklung der
Beschäftigung und Erwerbstätigkeit aufgewiesen hat, deutet der Indikator
für das laufende und kommende Quartal auf eine erfreuliche Entwicklung
auf dem Schweizer Arbeitsmarkt hin.
Binnensektoren wie die Baubranche wollen einstellen
In
den meisten Branchen sind die Werte der branchenspezifischen
Beschäftigungsindikatoren laut KOF weiterhin auf hohem Niveau und sie
sind auch gegenüber dem letzten Quartal stabil. Dabei handelt es sich
vor allem um Binnensektoren wie die Baubranche, das Gastgewerbe, aber
auch den Detailhandel. Die Mehrheit der Firmen dieser Branchen rechnet
im aktuellen und kommenden Quartal mit einem Stellenaufbau. Auch die
Versicherungen, die ein historisch ausgeprägtes Beschäftigungswachstum
in den nächsten Monaten erwarten, sind optimistisch.
Bei den
Banken, im Grosshandel und dem Verarbeitenden Gewerbe sieht es weniger
gut aus: Die Beschäftigten dieser auch exportorientierten Branchen
dürften in den kommenden Monaten die weltwirtschaftliche Abkühlung zu
spüren bekommen. So beurteilt die Mehrheit der Firmen in der Bankbranche
und in der Industrie den gegenwärtigen Bestand an Beschäftigen als zu
hoch und plant in den nächsten Monaten einen Beschäftigungsabbau. Im
Grosshandel sinkt der Beschäftigungsindikator das zweite Mal in Folge.
(mgt/mai)