Kleineres Pflichtlager für Mineralöl wegen Trockenheit und Problemen im Bahnverkehr
Der Nachschub von Mineralölprodukten ist in der Schweiz beeinträchtigt. Ursachen sind äusserst tiefe Rheinpegel im Zuge der Trockenheit sowie logistische Engpässe bei der Bahn. Um die Versorgung sicherzustellen, hat das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) beschlossen, das Pflichtlager zu unterschreiten.
Quelle: Jernej Furman, CC BY 2.0 / Flickr
Weil Züge ausfallen und wegen der rekordverdächtigen Sommerhitze die Rheinpegel sinken, ist der Mineralölnachschub in der Schweiz eingeschränkt.
Während auf dem internationalen Markt zwar ausreichend Mineralölprodukte vorhanden sind, können sie zurzeit nur noch beschränkt in die Schweiz transportiert werden. Die Ursachen dafür liegen laut BWL einerseits in den von der langanhaltenden Trockenheit verursachten rekordtiefen Rheinpegeln, wegen niedrigem Wasserstand musste man die Lademengen drastisch reduzieren. Andererseits im grenzüberschreitenden Bahnverkehr: Personalengpässe und Bauarbeiten führen zu massiven Verspätungen und Zugsausfällen.
Damit die Versorgung der Schweiz mit Mineralölprodukten dennoch sichergestellt werden kann, hat das BWL beschlossen, vorübergehend die Mineralöl-Pflichtlager bis Anfang September dieses Jahres um 245'000 Kubikmeter zu unterschreiten. Diese Menge entspricht rund 6,5 Prozent der gesamten vom Bund vorgeschriebenen Mineralölpflichtlager oder vielmehr rund 25 Prozent eines Monatsabsatzes.
Versorgung vor allem über den Rhein und die Bahn
In Normalzeiten erfolge die Versorgung der Schweiz mit
Mineralölprodukten vom Ausland primär über die Bahn und den Rhein sowie aus dem
Inland über die Raffinerie Cressier, schreibt das BWL in seiner
Medienmitteilung. Die letzte Pflichtlagerunterschreitung bei Mineralölprodukten
hatte man im ebenfalls sehr trockenen Sommer 2018 beschlossen; Damals war der
Transport auf dem Rhein nur noch sehr eingeschränkt möglich. (mai/mgt)