Kirchen-Umbau in Basel: Mäzenin macht Millionen locker
In der Oekolampad-Kirche in Basel werden seit über neun Jahren keine Gottesdienste mehr abgehalten. Jetzt soll das ehemalige Gotteshaus an eine Stiftung verkauft werden, hinter der eine Erbin aus dem Roche-Umfeld steht.
Quelle: Kanton Basel-Stadt, Juri Weiss
Die Oekolampad-Kirche in Basel wurde zwischen 1929 und 1931 gebaut.
Seit der Fusion von drei Kirchgemeinden im westlichen Stadtteil von Basel strebt die Evangelisch-reformierte Kirche eine Umnutzung der Oekolampad-Kirche an. Ende 2011 wurde der letzte Gottesdienst in der Kirche gefeiert.
Raum für gemeinnützige Institutionen
Jetzt zeichnet sich eine Lösung ab: Das ehemalige Gotteshaus soll an die Stiftung Wibrandis verkauft werden, wie das Regionaljournal Basel von SRF meldet. Tobit Schäfer, der designierte Geschäftsführer der Stiftung Wibrandis, hat dies gegenüber dem Radiosender bestätigt. Hinter der Stiftung steht Sabine Duschmalé, eine Erbin aus dem Umfeld des Pharmakonzerns Roche.
Gemäss dem Bericht soll das Gebäude umgebaut werden und danach für gemeinnützige Institutionen Platz bieten. Auch das Vorstadttheater soll hier eine neue Bleibe erhalten.
Umbau für elf Millionen geplant
Dem Verkauf an die Stiftung Wibrandis muss nun noch die Evangelisch-reformierte Kirche zustimmen. Die Kirchgemeinde rechnet mit einem Verkaufspreis von vier Millionen Franken, wie es weiter heisst. Für den Umbau des Gebäudes werde die Stiftung weitere elf Millionen in die Hand nehmen. Offizielle Zahlen gebe es aber nicht.
Kirche in Klinkerbauweise
Die Oekolampad-Kirche umfasst neben einem grossen Kirchensaal für bis zu 1200 Besucher auch einen kleineren Saal, Nebenräume und Pfarrwohnungen. Gebaut wurde die Kirche mit der auffallenden Klinkerfassade zwischen 1929 und 1931 von den Architekten Emil Bercher und Eugen Tamm. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Benannt wurde die Kirche nach dem Basler Reformator Johannes Oekolampad. Die Stiftung Wibrandis trägt den Namen von Oekolampads Gattin. Nach Oekolampads Tod 1531 heiratete Wibrandis Rosenblatt zwei weitere Reformatoren: zuerst Wolfgang Capito und danach Martin Bucer. (mgt)