Kanton Schwyz kann Wasserkraft nur noch begrenzt ausbauen
Der Kanton Schwyz nutzt die Wasserkraft auf seinem Gebiet bereits sehr gut zur Stromproduktion. Es gibt nur noch wenig Ausbaupotenzial. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die das Amt für Umwelt und Energie erstellen liess.
Quelle: Stefan Zürrer
Die Muota wird an mehreren Standorten – im Bild das Kraftwerk Wernisberg – für die Stromproduktion genutzt.
Der Strombedarf im Kanton Schwyz beträgt jährlich rund 900 GWh, heisst es in einer Mitteilung der Schwyzer Staatskanzlei von Donnerstag. Je nach Niederschlagsmengen schwanke die jährliche Stromproduktion zwischen 400 und 500 GWh. Dabei nicht eingerechnet ist der Bahnstrom des Etzel-Kraftwerks. Der grösste Stromproduzent ist die ebs Energie AG, hauptsächlich mit der Nutzung der Muota.
70 Gewässerabschnitte geprüft
Die Kantone sollten im Auftrag des Bundes ihre Gewässer hinsichtlich einer möglichen Wasserkraftnutzung untersuchen. So auch der Kanton Schwyz: Das Amt für Umwelt und Energie hat in diesem Zusammenhang sämtliche Gewässer mit einem Abfluss von mehr als 200 Litern pro Sekunde geprüft. Dabei wurden die Schutz- und Nutzinteressen gegeneinander abgewogen.
Die nun vorliegende Untersuchung zeige, dass die Wasserkraft im Kanton bereits heute sehr gut ausgebaut und nur noch wenig Potenzial vorhanden sei, heisst es in der Mitteilung. Von 70 untersuchten Gewässerabschnitten würden «nur 17 ein kleines, bisher ungenutztes Potenzial aufweisen». Bei dreien überwiege das Nutzinteresse, bei 14 müsse das Schutz- und Nutzinteresse im Detail noch bewertet werden.
Gesamtpotenzial rund 70 GWh pro Jahr
Das Gesamtpotenzial dieser 17 Gewässerabschnitte beträgt laut Staatskanzlei rund 70 GWh pro Jahr. Unter Abzug des Potenzials eines Gewässers, das als Verzichtsobjekt im Rahmen eines Projekts vorgesehen sei, liege das maximale ausbaubare Wasserkraftpotenzial bei knapp 60 GWh pro Jahr. Das entspricht gemäss Mitteilung rund sieben Prozent des heutigen Strombedarfs oder rund 15'000 Haushalten.
Ob eines dieser Gewässer auch wirtschaftlich für die Wasserkraftnutzung geeignet ist, wurde im Rahmen der Studie nicht untersucht. Dazu müsse ein interessierter Kraftwerkbetreiber genauere Untersuchungen durchführen. Erst dann würden mögliche Fassungs- und Kraftwerkstandorte festgelegt, so die Staatskanzlei. (mgt/pb)