Kanton Luzern will mehr Anreize für Recyclingbaustoffe schaffen
Im Kanton Luzern fallen jedes Jahr über drei Millionen Tonnen Aushub- und Abfallmaterial an. Damit dieser Berg dem Kanton nicht über den Kopf wächst, hat die Regierung für die kommenden vier Jahre 16 Massnahmen definiert.
Der Luzerner Regierungsrat verabschiedete den Bericht «Abfallplanung Kanton Luzern 2021», wie die Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte. Damit soll ein schonender, nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen erreicht werden. Die Kantone sind verpflichtet, alle fünf Jahre ihre Abfallplanung zu überarbeiten.
Die letzte Planung stammt aus dem Jahr 2014 und umfasste 31 Ziele, die mit 41 Massnahmen erreicht werden sollten. Ob dies gelang, sei heute wegen fehlender messbaren Zielgrössen nicht eindeutig zu eruieren, heisst es im Bericht. Er nennt allerdings vier Abweichungen zu den gesetzten Zielen.
Dabei handelt es sich um die Verwertung mineralischer Bauabfälle, das Baustoffrecycling, die Verwertung von Aushubmaterial vor Ort und das Littering. Bei letzterem etwa zeigten die bestehenden Instrumente zu wenig Wirkung.
Bauschutt öfter recyceln
Im der neuen Abfallplanung sind nun die Bereiche definiert, in denen der Kanton nachbessern muss. Insbesondere beim Vermeiden von Bauabfällen soll angesetzt werden. So könnten etwa höhere Deponieabgaben dazu führen, dass Bauschutt häufiger recycelt statt deponiert wird.
Auch sorge der tiefe Preis für Kies dafür, dass Sekundärbaustoffe zu wenig eingesetzt würden. Die öffentliche Hand als Bauherrin selber setze zu wenig konsequent auf Sekundärrohstoffe. Die Vorbildfunktion sei noch nicht überall erkennbar, heisst es im 96-seitigen Dokument.
Luft nach oben sieht die Planung auch bei den biogenen Abfällen und dem Food Waste. Das Verwertungspotenzial sei nicht ausgeschöpft. Teilweise fehle das Bewusstsein in der Bevölkerung. Auch die Entsorgung der Gastronomieabfälle sei unklar, es fehlten hier Daten. Schliesslich gebe es auch beim Papier noch Potenzial für mehr Recycling.