Kanton Luzern plant trotz Pandemie millionenschwere Investitionen
Ein neues Verwaltungsgebäude in Emmenbrücke, ein Sicherheitszentrum in Rothenburg: Der Kanton Luzern tätigt in den nächsten Jahren grosse Investitionen. Denn trotz Pandemie stehe der Kanton finanziell solide da, wie der Regierungsrat am Montag mitteilte.
Quelle: zvg
Das zentrale Verwaltungsgebäude soll auf kantonseigenem Grund am Seetalplatz in Emmen realisiert werden.
Auf dem Seetalplatz in Emmenbrücke plant der Regierungsrat für 177 Millionen ein neues Verwaltungsgebäude, mindestens 112 Millionen Franken soll das neue Sicherheitszentrum in Rothenburg kosten. In Reussbühl und Sursee sollen die Kantonsschulen für total 77 Millionen erweitert werden, in Luzern gibt es Pläne für ein neues kantonales Museum und ein neues Gerichtsgebäude.
Auch auf der Strasse stehen im Kanton grosse Vorhaben an. Etwa in der Lammschlucht im Entlebuch (26 Millionen Franken), im Ränggloch zwischen Kriens und Littau (53 Millionen Franken) oder für die Umfahrung Beromünster (60 Millionen Franken). Zudem sind Renaturierungen an der Reuss und der Kleinen Emme geplant.
Grosse Investitionen trotz Pandemie
Viele Bürger fragten sich, wieso der Kanton in der Krise so grosse Investitionen tätige, sagte Finanzdirektor Reto Wyss am Montag vor den Medien. Bevölkerung und Wirtschaft würden aber erwarten, dass der Kanton die nötige Infrastruktur zur Verfügung stelle.
Es seien so grosse Investitionen geplant wie noch nie. Es seien aber schon zuvor grosse Vorhaben realisiert worden, etwa der Seetalplatz oder Neubauten für die Fachhochschule. Viele Projekte hätten auch eine lange Vorbereitungszeit, erklärte Wyss die derzeitige Massierung von Grossprojekten.
Der Kanton Luzern hat sich zum Ziel gesetzt, trotz Pandemie weder Sparpakete zu schnüren, noch die Steuern zu erhöhen. Er will aber Disziplin üben bei den Ausgaben, strukturelle Defizite verhindern und gleichzeitig an den Investitionen festhalten. Dass dies finanzpolitisch aufgeht, liegt gemäss Wyss an der Schuldenbremse. Dank dieser werde das Eigenkapital erhalten und die Schulden auf ein tragbares Niveau beschränkt.
Quelle: PD
Visualisierung neues Sicherheitszentrum Rothenburg: Aussenansicht.
Grosser Puffer
Hansjörg Kaufmann, Leiter Dienststellen Finanzen, wies auf die drei guten letzten Jahresabschlüsse hin. Das Ausgleichskonto sei Ende 2020 mit 455 Millionen Franken gefüllt gewesen. Damit könnten unerwartet schlechte Jahresabschlüsse aufgefangen werden.
Der Spielraum bis zur Schuldengrenze betrug Ende 2020 über 722 Millionen Franken. Trotz der Neuverschuldung, die die Investitionen mit sich bringen würden, sinke dieser Puffer gemäss den heutigen Prognosen bis 2034 nie unter 220 Millionen Franken, sagte Kaufmann. Die Finanzierbarkeit sei damit klar gegeben.
«Wir können das alles finanzieren», lautete das Fazit von Wyss. Luzern sei in einer guten finanziellen Ausgangslage. Zudem habe sich die Gesamtwirtschaft in der Coronakrise robust gezeigt. (sda/pb)