11:46 BAUBRANCHE

Kanton Basel-Stadt verzeichnet 778 Neubauwohnungen im 2023

Teaserbild-Quelle: M. Strīķis/CC BY-SA 3.0 DEED/Wikimedia Commons

Im Kanton Basel-Stadt sind im Jahr 2023 778 Neubauwohnungen fertiggestellt worden. Das sind weniger als im Rekordjahr 2022, im langjährigen Vergleich ist die Zahl aber dennoch ein hoher Wert. Im laufenden Jahr wird mit einem Rückgang der Neubauproduktion gerechnet.

Wohnungsbau 2023 im Kanton Basel-Stadt

Quelle: zvg, Kanton Basel-Stadt

Grafik zur Wohnungsproduktion in Basel-Stadt.

Im vergangenen Jahr gelangten im Kanton Basel-Stadt 778 Neubauwohnungen auf den Markt, wie das Basler Präsidialdepartement am Montag mitteilte. Weiter seien 53 Abbrüche und ein positiver Umbausaldo von 140 Einheiten zu verzeichnen. Daraus resultierte eine Nettoproduktion von 865 Wohnungen, was 0,8 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes entspreche.

Die Nettoproduktion liege damit rund 300 Einheiten geringer als im Vorjahr. Der Wert liege mit 652 Einheiten im langjährigen Vergleich aber über dem Durchschnitt der Dekade 2013 bis. Neu beträgt der Mittelwert der letzten zehn Jahre 722 Wohnungen.

453 neue Wohnungen durch zwei Grossprojekte

61 Prozent der Neubauproduktion entfallen gemäss Mitteilung auf zwei Grossprojekte. So entstanden im Berichtsjahr 268 Genossenschaftswohnungen auf dem Gelände des ehemaligen Felix-Platter-Spitals, neu «Westfeld» genannt. 2022 wurden dort bereits 154 Wohneinheiten fertiggestellt. 124 davon entstanden durch einen Umbau im denkmalgeschützten ehemaligen Spitalhauptgebäude.

In den kommenden Jahren sollen auf dem «Westfeld» weitere rund 80 Logis hinzukommen. Insgesamt umfasst das gesamte Areal laut Präsidialdepartement rund 500 neue oder neuwertige Wohnungen. Dafür hätten mit Ausnahme von ein paar Dienstwohnungen keine Wohnungen abgebrochen werden müssen.

Das zweite Grossprojekt wurde im Wohnviertel Hirzbrunnen abgeschlossen. In Rheinnähe, am Eisenbahnweg, wurde ein grosses Neubauprojekt mit 185 Mietwohnungen bezogen. Auch hier sei wenig Wohnraum verloren gegangen, da nur ein kleines Mehrfamilienhaus abgebrochen wurde. Der Grossteil des Baulandes stammte von einer früheren Freizeitanlage.

Grossteil neuer Wohnungen in Grossbasel

Wie aus der Mitteilung hervorgeht, entstanden insgesamt 57 Prozent der neuerstellten Wohnungen im vergangenen Jahr in Grossbasel, 33 Prozent in Kleinbasel und neun Prozent in den Landgemeinden. Nach Gemeinden und Wohnviertel aufgeschlüsselt wurden im Wohnviertel Iselin mit 268 Logis, Hirzbrunnen (189) und St. Alban (88) am meisten Neubauwohnungen erstellt.

33 Prozent der Neubauwohnungen weisen drei Zimmer auf. Bei 25 Prozent handelt es sich um Zweizimmerwohnungen, 19 Prozent sind Vierzimmerwohnungen. Der Rest verteilt sich auf Einzimmerwohnungen (16 Prozent ), Fünfzimmerwohnungen (4 Prozent) und Wohnungen mit mindestens sechs Zimmern (2 Prozent).

Basel Volta SBB Baufelder

Quelle: SBB

Auf dem Lysbüchel-Areal beim Bahnhof St. Johann in Basel entsteht in den nächsten Jahren mit «Volta Nord» ein neues Quartier mit Wohn-, Arbeits- und Lebensraum. Baufeld 1 und 2 befinden sich unter dem Begriff «Volta Basel» im Eigentum der SBB. Ebenfalls am Projekt beteiligt sind der Kanton Basel-Stadt mit den Baufeldern 3, 4 und 5 sowie die Stiftung Habitat für genossenschaftliche Wohnungen.

140 neue Wohnungen durch Umbauten 

Durch Umbautätigkeiten resultierten zudem 237 neue oder neuwertige Logis. Da im Zuge dieser Arbeiten 97 Wohnungen aufgehoben wurden, ergab sich ein Umbausaldo von 140 Logis. 116 Wohnungen entstanden durch die Umnutzung ehemaliger Geschäftsräume. Weitere 46 Wohnungen wurden durch die Aufteilung grösserer Wohnungen in kleinere Einheiten geschaffen.

Durch Ausbauten, insbesondere in aufgestockten Dachgeschossen, kamen laut Präsidialdepartement 40 weitere Wohnungen hinzu. 35 Logis entstanden durch die Zusammenlegung kleinerer Wohnungen zu grösseren. Demgegenüber gingen 63 Logis durch eine Zusammenlegung, 31 Wohnungen durch eine Wohnungsaufteilung und 3 durch eine Zweckentfremdung verloren.

Rückgang in nächsten Jahren erwartet

Das Präsidialdepartement bezeichnet die Wohnbautätigkeit als «erfreulich hoch». Während andernorts in der Schweiz ein Rückgang des Wohnungsbaus beklagt werde, habe der Wohnungsbestand im Kanton Basel-Stadt im Jahr 2023 zum dritten Mal in Folge um deutlich über 800 Wohnungen zugenommen.

Allerdings sei zu erwarten, dass auch in Basel-Stadt in den nächsten zwei, drei Jahren markant weniger Wohnungen gebaut werden, heisst es weiter. Nebst den gestiegenen Ansprüchen an ein Bauprojekt und Verzögerungen aufgrund von Einsprachen, würden auch steigende Zinsen und Baukosten eine Rolle spielen, so das Präsidialdepartement.

Mittelfristig sorgen aber laufende Grossprojekte wie auf den Arealen Walkeweg, Volta Nord und Güterbahnhof Wolf wieder für positivere Aussichten. (pb/mgt/sda)

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