Kandidaten aus der Baubranche: Sandra Sollberger im Interview
Quelle: zvg
Sandra Sollberger, SVP, BL, bisher, Mitglied GL und VR Sollberger Maler AG.
Was wollen Sie im Bundeshaus für die Bauwirtschaft erreichen?
Sandra Sollberger: Ich werde mich wie in den letzten vier Jahren für weniger Bürokratie und weniger Regulierungen für die Bauwirtschaft einsetzen. Das ist generell mein wirtschaftspolitisches Anliegen. Wir brauchen wieder mehr unternehmerischen und eigenverantwortlichen Freiraum.
Welchen politischen Schwerpunktthemen möchten Sie sich in Bern widmen?
Wirtschaftspolitisch werde ich mich um die Umsetzung meines von National- und Ständerat überwiesenen Vorstosses zur Deregulierung und Entlastung der KMU widmen. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Verkehrspolitik sein. Unser Gewerbe und auch die Bauwirtschaft sind auf eine gut ausgebaute Strasseninfrastruktur angewiesen. Hier gilt es die Vernachlässigung der letzten Jahre wieder wettzumachen.
Sehen Sie in der Digitalisierung eine Chance oder eine Gefahr für die Bauwirtschaft?
Wie alle Bereiche birgt die Digitalisierung Chancen und Risiken. Wir dürfen nicht blind sein gegenüber Cyberrisiken. Andererseits kann die Digitalisierung die unternehmerische Effizienz steigern, und es werden neue Geschäftsmodelle möglich. Diese Chancen müssen wir packen.
Welchen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz können Sie als Vertreter der Bauwirtschaft in der Politik leisten?
Ich setze mich für eine durchdachte und differenzierte Umweltpolitik ein. In meinem Malergeschäft gehe ich hier eigenverantwortlich als Vorbild voran. Es braucht eine praxisorientierte und dafür weniger ideologisch ausgerichtete Klimapolitik.
Wie kann die Politik dazu beitragen, dass die Verdichtung breitere Akzeptanz in der Bevölkerung findet?
Die Rahmenbedingungen müssen verbessert werden. Oft wird Verdichtung mit kaum mehr verständlichen Regulierungen und bürokratischen Hürden verhindert. Die Bevölkerung wäre offen, aber die Verwaltung und Verbände verhindern zu viel.
Bauleute an Eidgenössischen Wahlen 2019
Am 20. Oktober wählt die Schweiz ein neues Parlament. Um einen Sitz im Bundeshaus bewerben sich auch einige Kandidatinnen und Kandidaten aus der Bauwirtschaft. Seit den letzten Wahlen ist die Branche in Bern schwach vertreten. Der Baumeisterverband will das ändern.
Weitere Informationen im Artikel «Eidgenössische Wahlen: Bauleute drängen ins Bundeshaus» oder in unserem Sammeldossier«Parlamentswahlen 2019: Bauleute steigen ins Rennen».