Kandidaten aus der Baubranche: Christoph Bärlocher im Interview
Quelle: zvg
Christoph Bärlocher, CVP, SG, neu, CEO und VR-Präsident Baugeschäft Bärlocher AG.
Was wollen Sie im Bundeshaus für die Bauwirtschaft erreichen?
Christoph Bärlocher: Es gibt viele Herausforderungen, die ich anpacken möchte: die unsägliche Bürokratie, welche uns Unternehmern aufgebürdet wird, ein optimiertes Einspracheverfahren, welches visionäre Projekte nicht verhindert, oder der Kampf gegen den Fachkräftemangel.
Welchen politischen Schwerpunktthemen möchten Sie sich in Bern widmen?
Eine gut ausgebaute Infrastruktur ist die Grundlage unserer Gesellschaft. Hierzu braucht es die notwendigen Investitionen. Gleichzeitig sehe ich Bildung als unsere grösste Ressource, entsprechend Sorge tragen müssen wir zu unserem Bildungssystem. Als Unternehmer und dreifacher Familienvater ist es mir zudem ein grosses Anliegen, dass sich Beruf und Familie künftig noch besser miteinander vereinbaren lassen.
Sehen Sie in der Digitalisierung eine Chance oder eine Gefahr für die Bauwirtschaft?
Die Digitalisierung ist für die Bauwirtschaft eine grosse Chance. Sie ermöglicht es, Prozesse zu vereinfachen, und unterstützt somit die Mitarbeitenden bei ihrer Arbeit. Dabei ist es jedoch wichtig, dass im Rahmen der Mitarbeiterentwicklung die ganze Baustellen-Equipe auf diesen Weg der Digitalisierung mitgenommen wird.
Welchen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz können Sie als Vertreter der Bauwirtschaft in der Politik leisten?
Auf den Gebäudepark entfallen 45 Prozent des Energiebedarfs in der Schweiz. Hier setzt die Baubranche an. Mit gezielten Sanierungen und Ersatzneubauten leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und schaffen es zugleich, Quartiere zu verdichten, ohne dass wertvolle Erholungsräume verloren gehen.
Wie kann die Politik dazu beitragen, dass die Verdichtung breitere Akzeptanz in der Bevölkerung findet?
Die Politik muss aufklären, informieren und Ängste abbauen. Neue Wohnbauideen wie Generationenhäuser zeigen eindrücklich, wie aus einem Quadratmeter bisheriger Wohnfläche drei Quadratmeter werden und darüber hinaus soziale Mehrwerte geschaffen werden.
Bauleute an Eidgenössischen Wahlen 2019
Am 20. Oktober wählt die Schweiz ein neues Parlament. Um einen Sitz im Bundeshaus bewerben sich auch einige Kandidatinnen und Kandidaten aus der Bauwirtschaft. Seit den letzten Wahlen ist die Branche in Bern schwach vertreten. Der Baumeisterverband will das ändern.
Weitere Informationen im Artikel «Eidgenössische Wahlen: Bauleute drängen ins Bundeshaus» oder in unserem Sammeldossier «Parlamentswahlen 2019: Bauleute steigen ins Rennen ».