Josef Frank - der Architekt und die Möbel
Das, was man heute unter schwedischem Design versteht, hat ein österreichischer Architekt mitgeprägt. Das Museum für Angewandte Kunst in Wien widmet mit "Against Design" Josef Frank eine spannende Ausstellung.
"Man kann alles verwenden, was man verwenden kann" sagte der österreichische Architekt und Entwerfer Josef Frank (1885 bis 1967) einmal. Er konnte weder den künstlerischen Designansätzen der Wiener Werkstätte noch der funktionalen Produktion – etwa im Zusammenhang mit dem Bauhaus – viel abgewinnen. Das zeigen seine verspielten Möbel, denen zum Teil etwas beinahe Biedermeierliches anhaftet. Frank ging es bei seinen Objekten um Wohlbefinden, Wohnlichkeit und stilistische Vielfalt. Wohnungen waren für ihn keine Designräume, sie brauchten darum in seinen Augen weder repräsentativ noch innovativ zu sein.
Franks bunter Stil fand, nachdem er wegen seiner jüdischen Herkunft 1933 von Wien nach Schweden emigriert war, Eingang in das Einrichtungshaus Svenskt Tenn, für das er arbeitete. Seine Entwürfe sollten das schwedische Design bis weit nach dem Krieg prägen, manche sind zum Klassiker geworden und werden bis heute produziert. Was die Architektur betraf, hatte Frank, der sich früh für den sozialen Wohnungsbau und Arbeitersiedlungen interessierte und später auch Villen baute, weniger Glück. Sein Versuch, sich ab 1943 in New York als Architekt zu etablieren, war nicht besonders erfolgreich.
Nicht nur seinen Bauten, sondern vor allem seinem Design widmet das Museum für angewandte Kunst in Wien zurzeit unter dem Titel «Against Design» eine sehenswerte Ausstellung, die zu einer Reise durch eine fröhlich-farbige Welt einlädt. (mai)
Die Ausstellung dauert noch bis 3. April.
Weitere Informationen: www.mak.at