Internet-Museum baut auf eine App und viele User
Wie muss ein Museum zum Thema Internet konzipiert sein und wie könnte es aussehen? Wie ein kunterbunter explodierter Pixelhaufen. So stellen es sich die beiden Architekturstudenten Aleksandra Belitskaja und Shaun McCallum von der Universität Dundee vor.
Mit ihrem auf den ersten Blick wild und völlig chaotisch anmutenden Entwurf gewannen sie einen Ideenwettbewerb für eine solche Ausstellungsstätte. Ausgeschrieben hatte ihn die internationale Wettbewerbsplattform beebreeders.com. Als Standort war das Areal eines längst nicht mehr genutzten Bahnhofsgebäudes im Osten Londons vorgegeben.
Das besondere an ihrem Entwurf ist der Umstand, dass die endgültige Form nicht vorgegeben ist. Denn was wie ein aus grossen und kleinen Steinen bunt zusammengewürfeltes Gebilde aussieht, wäre, sofern es tatsächlich gebaut würde, das Werk unzähliger User einer eigens für den Bau des Museums kreierten App: Wer mit bauen will, lädt sich die App herunter und formt so per Touchscreen seinen ganz persönlichen Baustein. Dann entscheidet er sich für ein Baumaterial, das in erster Linie aus rezykliertem Kunststoff besteht, aber unterschiedliche Farben und Texturen aufweist. Danach wird der Stein hochgeladen. Ist genügend „Baumaterial“ zusammengekommen, wird es von der Community per Roboter zum Museumsgebäude zusammengefügt. Die Idee Belitskajas und McCallums: Jeder soll sich übers Internet als Baumeister betätigen können. (mai)