21:00 BAUBRANCHE

Ingenieurskunst: Building-Award für zweite Hinterrheinbrücke

Teaserbild-Quelle: Roman Sidler, Zürich

Ehre für die zweite Hinterrheinbrücke bei Reichenau GR und den Ersatz der Zubringerbrücke zur ersten Hinterrheinbrücke: Das komplexe Projekt ist mit einem Building-Award prämiert worden. Bilding, die Schweizerische Stiftung zur Förderung des Ingenieurnachwuchses im Bauwesen, kürt mit dem Preis alle zwei Jahre herausragende Ingenieurleistungen.


Insgesamt sind acht Projekte in jeweils unterschiedlichen Kategorien ausgezeichnet worden. Die Brücken über den Hinterrhein in der Kategorie „Infrastruktur“ kristallisierten sich als Gesamtsieger heraus.

Konkret besteht das Projekt aus dem Neubau der 196 Meter langen zweiten, im Auftrag der Rhätischen Bahn erstellten Hinterrheinbrücke bei Reichenau und dem Ersatz der Zubringerbrücke der ersten Hinterrheinbrücke über die Nationalstrasse A13 mit einem 51 Meter langen Stahlträger. Die beiden neuen Querungen beheben ein Nadelöhr im Streckennetz der Rhätischen Bahn.

„Für mich als Bauingenieurin ist an diesem Projekt besonders faszinierend, wie viele Fachrichtungen unseres Berufs darin zusammenkommen: Wasserbau, Geotechnik, Verkehrsingenieurwissenschaften, Werkstoffe, Baustellenlogistik sowie die klassische Statik und Konstruktion“, so Sarah M. Springman, Jurypräsidentin und Rektorin de ETH Zürich, in ihrer Laudatio zum Siegerprojekt. „Das Projekt umspannt auf vorbildliche Weise die ganze Breite der Ingenieurskunst.“

Allerdings kann sich die Walt Galmarini AG, das Büro hinter dem Gesamtsiegerprojekt, über zwei Auszeichnungen freuen: In der Kategorie „Hochbau“ konnten die Ingenieure für den Umbau und die Ertüchtigung des geschützten Geschäftshauses Leuenhof an der Zürcher Bahnhofstrasse ebenfalls einen Preis entgegen nehmen.

Umgenutztes Silo in Basel und eine energetische Sanierung in St. Gallen

Ein weiterer Award in der Kategorie „Hochbau“ wurde für die Umnutzung des Silos Erlenmatt in Basel aus der Feder der Schnetzer Puskas Ingenieure AG vergeben. Bei dem Silo handelt es sich um eine der ersten Stahlbetonindustriebauten der Schweiz.

Ausgezeichnet wurde zudem in der Kategorie „Energie- und Gebäudetechnik“ die energetische Sanierung eines Bürogebäudes aus den 1960er-Jahren an der Rosenbergstrasse 30 in St. Gallen. Verantwortlich für das Projekt zeichneten die Kegel Klimasysteme. Laut Bilding konnte der Klimaverbrauch um 90 Prozent gesenkt werden.

Des Weiteren erhielt der Erweiterungsneubau der Comet AG in Flamatt FR in der Kategorie „Young Professional“ einen Preis. Für den Bau ist ein Energiekonzept HLKS erarbeitet worden. Wegen hoher Anforderungen an das Raumklima und die Nutzungsflexibilität war die Vernetzung der einzelnen Gebäudetechnikanlagen besonders wichtig. Die geforderte Installationsdichte habe Seltenheitswert, heisst es auf der Bilding-Website.

Eine Auszeichnung gab‘s in der Kategorie „Nachwuchsförderung im Bereich Technik“ für „Simply Nano“, ein kostenloses Lernmedium der Simply Science Stiftung aus Zürich. Jugendliche können damit Nanophänomenen auf den Grund gehen. Zum Beispiel der Frage, weshalb ein Gecko an der Decke kleben kann. Damit soll das Interesse an Berufen im Bereich Natur und Technik geweckt werden. (mai/mgt)


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