Industriegebiet Sisslerfeld im Aargau hat laut Studie Milliarden-Potential
Das vom Kanton Aargau gekaufte Sisslerfeld im unteren Fricktal, das grösste zusammenhängende und eingezonte Industriegebiet in der Nordwestschweiz, hat laut einer Studie langfristig ein Wertschöpfungspotential von bis zu 5,3 Milliarden Franken pro Jahr.
Quelle: Gerry Thönen
Das Sisslerfeld im Fricktal. Laut einer Studie hat das Industriegebiet Milliarden-Wertschöpfungspotential.
Die Entwicklung des Sisslerfelds könne ab dem Jahr 2040 je nach Szenario im Kanton zusätzlich zwischen 2,7 Milliarden und 5,3 Milliarden Franken Wertschöpfung jährlich auslösen, teilte die Staatskanzlei Aargau am Dienstag mit. Die Zahlen stammen aus einer Potenzialanalyse des Prognoseinstituts BAK Economics im Auftrag von Aargau Services Standortförderung.
Die Schätzung der zusätzlichen Wertschöpfung basiert laut Analyse auf der Annahme, dass im Sisslerfeld ab 2040 zwischen 10'000 bis 15'000 Personen tätig sein werden – vornehmlich in der Produktion sowie der Forschung und Entwicklung in Life-Science-Unternehmen.
«Die Entwicklung des Sisslerfelds ist von grosser strategischer und volkswirtschaftlicher Bedeutung. Nicht nur die Standortgemeinden und die Region werden profitieren, sondern der Kanton als Ganzes», wird Volkswirtschaftsdirektor Dieter Egli (SP) in einer Medienmitteilung zitiert.
Life Science mit Wachstumspotenzial
Life Science ist bereits ein wirtschaftlicher Treiber für die Region vor den Toren Basel. Die Nachfrage nach pharmazeutischen und medizintechnischen Erzeugnissen wachse wegen der wirtschaftlichen, demografischen und technologischen Entwicklungen überdurchschnittlich stark, hält die Staatskanzlei fest.
Das Fricktal und der Aargau profitierten von dieser Wachstumsdynamik. Mit mehr als 7000 Arbeitsplätzen stelle die Fricktaler Life-Science-Industrie mehr als 20 Prozent aller Arbeitsplätze des Life-Science-Clusters Nordwestschweiz.
Damit belegt der Aargau im Kantonsranking den zweiten Platz der Life-Science-Industrien hinter dem Kanton Basel-Stadt und vor dem Kanton Waadt.
Kanton kaufte Sisslerfeld
Der Grosse Rat hatte im Januar für den Kauf und die Entwicklung des Sisslerfelds einen Kredit von 25,7 Millionen Franken bewilligt. Alle Parteien bis auf die SVP waren dagegen. Konkret bewilligte das Parlament für den strategischen Landerwerb 19,7 Millionen Franken.
Für die Sondernutzplanung und Erschliessung bis zur Baureife wurden 6 Millionen Franken bewilligt. Der Kanton will das Industriegebiet rasch markt- und baureif machen. Das Gebiet Sisslerfeld erstreckt sich über die vier Gemeinden Eiken, Münchwilen, Sisseln und Stein. (sda/pb)