Implenia mit viel Betriebsgewinn im ersten Halbjahr
Implenia hat im ersten Halbjahr überraschend viel Betriebsgewinn erzielt. Der Umsatz stieg um 1,2 Prozent auf 1,74 Milliarden Franken, wie der grösste Baukonzern der Schweiz am Mittwoch bekannt gab. Dabei machte dem Unternehmen der starke Franken zu schaffen. Währungsbereinigt wäre der Umsatz um 2,7 Prozent gestiegen.
Der Betriebsgewinn (EBIT) legte um 1,0 Prozent auf 50,5
Millionen Franken zu. Der Reingewinn sank allerdings um knapp ein Fünftel auf 26,4
Millionen Franken. Der Auftragsbestand war Ende Juni derweil mit 7,08
Milliarden nochmals höher als Ende 2023.
Mit den Zahlen hat Implenia die Erwartungen der Analysten
beim Umsatz getroffen, bei den Gewinnzahlen aber selbst die optimistischsten
Prognosen überflügelt.
Konzernchef: «Gutes Resultat»
«Wir haben im ersten Halbjahr 2024 erneut ein gutes Resultat
erzielt und zeigten eine konstante Leistung», erklärte Konzernchef Wyss. Man
könne grosse Projekte mit hohen Anforderungen zuverlässig und profitabel
abliefern. Zudem bewähre sich das breitgefächerte Portfolio auch in der
aktuellen schwierigen Marktsituation: Dadurch habe Implenia den schwächeren Auftragseingang
im Hochbau durch die Akquisition von grossen Infrastrukturprojekten
kompensieren können.
Die Divisionen Buildings, welche Spezialhochbauten wie
beispielsweise Rechenzentren erstellt, steigerte ihren EBIT um gut 10 Millionen
auf 28,9 Millionen Franken. Dazu steuerte der übernommene
Immobiliendienstleister Wincasa 8,1 Millionen Franken bei. Die Integration von
Wincasa sei nach Plan verlaufen: Man habe Synergien realisiert, schrieb
Implenia. Zudem werde ein gemeinsames Dienstleistungsangebot erarbeitet.
Die Division Civil Engineering (Tiefbau und Tunnel) konnte
die Profitabilität ebenfalls verbessern: Der EBIT habe mit 12,2 Millionen
Franken nach 11,7 Millionen im Vorjahr die Erwartungen übertroffen, schrieb
Implenia weiter. Der Auftragsbestand habe einen neuen Rekord erreicht.
Die Immobiliendivision Real Estate erzielte noch einen EBIT
von 6,8 Millionen Franken. Das ist zwar ein massiver Rückgang im Vergleich zum
Vorjahr (16,1 Millionen). Allerdings habe man im laufenden Jahr keine
Immobilienprojekte verkauft. «Aus diesem Grund entspricht der EBIT den
Erwartungen», schrieb der Konzern. Für das zweite Halbjahr seien Transaktionen
in Vorbereitung.
Finanzziele bestätigt
Die Finanzziele bestätigte der Konzern: Im laufenden
Geschäftsjahr erwartet Implenia einen Betriebsgewinn EBIT von rund 130
Millionen Franken nach 122,6 Millionen im Vorjahr. Die Teuerung sowie die
Zinsen seien in den letzten Monaten leicht zurückgegangen, was die künftige
Entwicklung der Immobilien- und Baubranche stützen werde, hiess es: «Für das
zweite Halbjahr erwartet Implenia auch im Hochbau zunehmende Auftragseingänge.»
Mittelfristig soll die EBIT-Marge auf über 4,5 Prozent steigen und eine Eigenkapitalquote von 25 Prozent erreicht werden. Im ersten Halbjahr wies Implenia eine praktisch stabile Eigenkapitalquote von 19,7 Prozent aus. (awp sda)