Immobilienblasen-Index der UBS: Keine Bewegung
Der Immobilienblasenindex der UBS verharrt auch im dritten Quartal 2016 in der Risikozone bei unverändert 1,35 Punkten.
Zwar erreichte das Kauf-Mietpreisverhältnis ein neues Allzeithoch, aber das moderate Hypothekenwachstum und die wieder anziehende Konjunktur verhindern eine Zunahme der Ungleichgewichte auf dem Eigenheimmarkt.
29,4 Jahresmieten für ein vergleichbares Eigenheim
Dieser Indikator überstieg im dritten Quartal den bisherigen Höchststand vor 27 Jahren. Die Preise für Eigentumswohnungen stiegen gegenüber dem Vorjahr um +1,1% – die stärkste Zunahme der Angebotspreise seit Mitte 2012. Auf Grund gestiegener Leerstände entwickelten sich die Mieten bereits das dritte Quartal rückläufig. Dieses Überangebot kann auf den graduellen Anstieg der Bauinvestitionen in den letzten Jahren zurückgeführt werden. Ausser Frage, dass der Anlagenotstand für ertragssuchendes Kapital diese Entwicklung teilweise noch befeuert hat. Die Statistik weist seit dem Tiefstand im 2009 einen steigenden Anteil der Bauinvestitionen von +8,1% auf +9,5% des Bruttoinlandproduktes aus. Dies kann als Indikator für eine stärkere Abhängigkeit der Binnenkonjunktur vom Immobilienmarkt gedeutet werden.
Zunahme der Haushaltverschuldung geht zurück
Das Volumen der ausstehenden Haushaltshypotheken entwickelte sich gegenüber dem Vorjahr mit +2,7% unverändert. Das ist ein unterdurchschnittlicher Anstieg. Auch die Einkommensentwicklung verbesserte sich im Vorjahresvergleich. Diese positive Entwicklung konnte den Anstieg der nominalen Eigenheimpreise ausgleichen.
Nochmals tiefere Nutzungskosten durch tiefere Zinsen
Die wiederum gesunkenen Hypothekarzinsen hielten die Nachfrage nach Wohneigentum auf weiterhin hohem Niveau aufrecht. So sind die Nutzungskosten (Zinskosten, Unterhalt, Rückstellungen) für Eigenheime im Vorjahresvergleich nochmal um satte –4% gefallen. Die geringe Zahl leerstehender Eigenheime kontrastiert mit den steigenden Leerwohnungsbeständen bei Mietwohnungen. Trotzdem rechnen die UBS-Immobilienexperten mit einer Stabilisierung der Eigenheimpreise. Teuerungsbereinigt liegen die Preiswachstumsraten unter den Vorjahreswerten. Eine Beschleunigung wird für die nächsten Quartale nicht erwartet. (mai/mgt)