Immobilien-Anlagemarkt: Die Zuversicht kehrt zurück
Nach zwei schwierigen Jahren macht sich wieder Zuversicht breit: Die Aussichten für den Schweizer Immobilienmarkt haben sich aufgehellt. Wie das Beratungunternehmen in einer Umfrag feststellt, bereiten aber regulatorische Hürden sowie Zweifel an der Erreichbarkeit der Nachhaltigkeitsziele Sorgen.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der von KPMG Schweiz jährlich erhobene Swiss Real Estate Sentiment Index (SRESI) ist im wieder in den positiven Bereich zurückgekehrt. Der Index, der die Erwartungen der Immobilienbranche zur Preis- und Marktentwicklung abbildet, erreichte 29,9 Punkte. Dies teilte das Beratungsunternehmen am Dienstag mit. Im Vorjahr wurde noch ein historischer Tiefstwert von -77,4 Punkten verzeichnet.
Entspannung an der Zinsfront
Die Marktteilnehmer sind wesentlich zuversichtlicher in Bezug auf die Wirtschaftsaussichten. Sie rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit einer deutlichen positiveren wirtschaftlichen Entwicklung als noch vor einem Jahr. In diesem Bereich ist der entsprechende Index nach zwei negativen Jahren mit 21,5 Punkten wieder in die Pluszone vorgerückt. Der optimistische Ausblick hängt laut Laut Beat Seger, Partner und Immobilienexperte bei KPMG, mit der Entspannung an der Zinsfront zusammen. Zudem habe es Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung
durch die Zentralbanken gegeben.
Auch die zweite Komponente des Swiss Real Estate Sentiment Index, die Erwartungen zur Preisentwicklung von Immobilienanlagen, hat sich im gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht: Eine Mehrheit der Marktteilnehmer rechnet in den kommenden zwölf Monaten mit leicht steigenden Preisen. Vor allem im Bereich Wohnimmobilien werden höhere Preise erwartet. Für kommerzielle Immobilien - etwa Büro-, Gewerbe- und Verkaufsflächen - bleibt die Stimmung jedoch negativ. Geographisch rechnet die Branche vor allem in den Wirtschaftszentren Zürich, Luzern/Zug und Genf mit höheren Preisen, während die Aussichten für Lugano und Basel pessimistisch bleiben.
Regulierung und Netto-Null-Ziel
Für die grössten Bedenken in der Branche sorgt die zunehmende Regulierung. Insbesondere bereits beschlossene Massnahme zur Ertragsdeckelung sowie bevorstehende politische Vorstösse dürften für dieses Ergebnis verantwortlich sein, heisst es. Dagegen haben im Vergleich zu den Vorjahren Zinsrisiken an Bedeutung verloren. Gross ist die Skepsis auch weiterhin in Bezug auf die Erreichung des Netto-Null-Ziels bis 2050: Nach wie vor glauben 72 Prozent der Befragten, dass dieses Ziel nur teilweise oder gar nicht innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens erreicht werden kann. Immerhin sehen sich inzwischen 28 Prozent der Befragten auf einem guten Weg dahin, was einen Anstieg um 10 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht. (awp/sda/mai)