Holzenergie Schweiz kontert Kritik von Wetterfrosch Kachelmann
Holzenergie sei mehr als nur Feinstaub: Der Verein Holzenergie Schweiz wehrt sich gegen die Kritik des Meteorologen Jörg Kachelmann. Seine Zahlenwerte stammten aus der Zeit, als Filter noch nicht vorgeschrieben waren.
Quelle: Louis Waweru, CC BY-SA 3.0
Holzfeuerung (Symbolbild)
"Heizen mit Holz – eine dumme Idee" - so übertitelte kürzlich der prominente Meteorologe Jörg Kachelmann einen von verschiedenen Tageszeitungen veröffentlichten Artikel. Der Verein Holzenergie Schweiz kontert jetzt die Vorwürfe: Der Artikel des Wetterfroschs sei undifferenziert, weil alle Holzheizungen in den gleichen Topf geworfen würden und die Fortschritte in der Verbrennungs- und Filtertechnik und die Erkenntnisse der Toxikologie von Holzfeuerungs-Abgasen unerwähnt blieben.
Die Zahlenwerte in der Tabelle von Kachelmann entsprächen dem Gesamtstaub im Abgas und stammten aus der Zeit, als Filter noch nicht obligatorisch waren, schreibt Holzenergie Schweiz in einer Medienmitteilung. Moderne Holzfeuerungen mit Filter hätten niedrigere Staubgehalte im Abgas.
Je nach Güte und Technologie der Verbrennung
Die Problematik der Staubwerte im Abgas sei auch toxikologisch untersucht worden. Dabei habe sich gezeigt, dass der Staub im Abgas von Holzfeuerungen sehr unterschiedliche Zusammensetzung zeigt, je nach Güte und Technologie der Verbrennung. Während der Staub im Abgas von automatisch betriebenen Holzfeuerungen vor allem mineralische Bestandteile enthalte, die im toxikologischen Zell-Test praktisch keine negativen Auswirkungen zeigten, seien die Abgase von schlecht eingestellten Zimmeröfen und Cheminées im Zelltest etwa ähnlich toxisch wie Abgase von Dieselmotoren.
"In diesem Falle enthalten die Staubpartikel neben mineralischen Bestandteilen auch unvollständig verbrannte Kohlenwasserstoffe, welche für die toxische Reaktion im Zelltest verantwortlich gemacht werden", erklärt Holzenergie Schweiz. Grundsätzlich könne man auch Kleinfeuerungen relativ sauber betreiben, wenn einige Regeln befolgt würden: Höchstens einmal am Tag anfeuern, weil die Emissionen in der Anfeuerphase besonders hoch sind, nach Möglichkeit oben anfeuern und nur trockenes und richtig stückiges Holz gemäss Empfehlung des Lieferanten verwenden.
Rund 3 Millionen Tonnen weniger CO2
Eine differenziertere Betrachtung, die neben dem Feinstaubgehalt im Abgas auch die positiven Aspekte der Holzenergienutzung berücksichtige, liefere eine Ökobilanz der verschiedenen Energieträger, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Man könne den Vergleich mithilfe der Ökobelastungspunkte machen. Dabei zeige sich, dass etwa automatische Holzfeuerungen mit Filter aus gesamtökologischer Sicht vergleichbar gut abschneiden wie Öl- und Gasfeuerungen.
Die heute installierten Holzenergieanlagen reduzieren laut Holzenergie Schweiz die CO2-Emissionen jährlich um rund 3 Millionen Tonnen. Das seien fast 10 Prozent der gesamthaften jährlichen Kohlendioxidemissionen unseres Landes von 34 Millionen Tonnen. (mgt/stg)